Die Staatsanwaltschaft zweifelt an Vertrauenswürdigkeit der Krypto-Börse Coinbase
Der Krypto-Börse Coinbase wird vorgeworfen, Trades im Eigeninteresse durchzuführen und einen bedeutenden Anteil der Trades innerhalb des eigenen Personals ausgeführt zu haben. Bei 20 Prozent des Handelsvolumens soll es sich laut eines Berichts der New Yorker Staatsanwaltschaft um Aktivitäten handeln, die von Börsen-Mitarbeitern ausgingen. Coinbase äußerte sich nun zu diesem Vorwurf und bestreitet diesen.
Die Börse lieferte einst freiwillig Daten, auf denen die Auseinandersetzung nun basiert. In diesen Daten legte Coinbase offen, dass rund 20 Prozent des ausgeführten Handelsvolumens auf der Plattform dem eigenen Trading zugeordnet werden können. Doch scheinbar handelte es sich hier um ein großes Missverständnis: Die Staatsanwaltschaft scheint die Begriffe „proprietary trading“ (Eigenhandel) und „own trading“ (übersetzt mit eigenem Trading) verwechselt zu haben. Beim Eigenhandel handelt es sich im Bankenwesen um den Kauf bzw. Verkauf von Waren oder Wertpapieren, welche auf eigene Rechnung ausgeführt werden.
Alles nur ein Missverständnis?
Die Staatsanwaltschaft sah dies als Grund, die Vertrauenswürdigkeit der Krypto-Börse in Frage zu stellen. Die Generalstaatsanwaltschaft äußerte diesbezüglich, dass solch ein hohes Volumen an Eigenhandel Zweifel und Fragen aufkommen lässt und ein Licht auf Risiken wirft, die Konsumenten auf Krypto-Plattformen eingehen. Der CPO von Coinbase äußerte sich daraufhin schnellstmöglich, um das Missverständnis aus der Welt zu räumen. Er stellte fest, dass Coinbase nicht zum eigenen Vorteil im Sinne des Eigenhandels handelt. Die Nutzer der Plattform können einen Preis angeben und die Order dann schnell auf Coinbase ausführen – damit ermöglicht Coinbase eine einfach benutzbare Nutzererfahrung. Durch die hohe Liquidität des Ökosystems von Coinbase können so Vorteile geschaffen werden.
Im Grunde handelt es sich bei den Vorwürfen nicht mehr als um eine Begriffsverwirrung. Die Krypto-Börse handelt nicht zum eigenen Vorteil, sondern stellt ihren Kunden nur die nötigen Mittel zu Verfügung. Coinbase-Trades werden für Kunden ausgeführt und nicht für die Börse selbst, beteuert CPO Lempres.
Doch Coinbase macht auch positive Schlagzeilen
Coinbase machte zuletzt mit einer aktuellen Umfrage auf sich aufmerksam. In dieser untersucht die Krypto-Börse unter anderem die Bedeutung von Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie an Universitäten in den USA. Coinbase gibt regelmäßig Studien und Umfragen in Auftrag, die sich mit der Adaption von Blockchain und Krypto beschäftigen. In der aktuellen Studie wurde herausgefunden, dass an 21 der 50 untersuchten Universitäten mindestens ein Kurs zum Themenfeld Blockchain und virtuelle Währungen angeboten wird. Dies gleicht einer Quote von rund 42 Prozent. Die Stanford University stellte sich als besonders Krypto-affin heraus. Hier werden insgesamt zehn Kurse zur Krypto-Thematik angeboten.
Außerdem wurden US-amerikanische Studenten bezüglich ihrer Krypto-Nutzung befragt. Von den Befragten gab eine hohe Anzahl an, sich für Kryptowährungen zu interessieren und gerne an einem solchen Kurs teilnehmen zu wollen. Dies dürfte wohl auch die Entscheidungsträger in der freien Wirtschaft freuen.