G20: Kein globales Finanzstabilitätsrisiko
Erst kürzlich trafen sich die G20-Finanzminister und Zentralbanker zur Vorbereitung des Gipfels im Oktober in Argentinien, wo sie über die Herausforderungen der Weltwirtschaft und unter anderem über Kryptowährungen diskutierten. Dass der Kryptowährungsmarkt, welcher auf ca. 3000 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, derzeit kein globales Finanzstabilitätsrisiko darstellt, dessen sind sich die G20 sicher.
Die Vertreter der G20-Mitgliedsstaaten erklärten in einer Stellungnahme, dass das Wirtschaftswachstum weiterhin bestehen bleibe und die Zahl der Arbeitslosen rekordverdächtig tief lägen. Trotz dessen sei es wichtig, stärker in den Dialog zu treten, um bei Problemen der wirtschaftlichen Entwicklung Maßnahmen zu treffen. Solche Schwierigkeiten seien beispielsweise geopolitische Spannungen und globales Ungleichgewicht.
Krypto-Anlagen fehlen die Schlüsseleigenschaften von staatlichem Geld
Auch auf Kryptowährungen und insbesondere auf Krypto-Anlagen ging man in der Stellungnahme ein. Es heißt, dass man wachsam bleiben muss, obwohl die Krypto-Anlagen derzeit keine Gefahr für die globale Finanzstabilität darstellen. Man vermutet, dass Kryptowährungen in Bezug auf den Verbraucher- und Anlegerschutz, Steuerhinterziehung, Finanzierung von Terrorismus und Geldwäsche, Schwierigkeiten bereiten können.
Krypto-Anlagen fehlen die Schlüsseleigenschaften von staatlichem Geld, darauf weisen die Minister und Banker erneut hin. Aber die technischen Innovationen, welche den Krypto-Anlagen zugrunde liegen, können auch klare Vorteile für das Finanzsystem und auch die allgemeine Wirtschaft bedeuten. Ob es sich hierbei lediglich um die Blockchain-Technologie handelt oder auch digitale Währungen selbst Vorteile für die Finanzmärkte bringen können, geht aus dem eher allgemein formulierten Bericht der G20-Staaten nicht hervor.
Treffen der G20-Finanzminister sollte als Vorbereitung dienen
Bei dem Treffen in Buenos Aires in Argentinien wiederholten die Teilnehmer ihre Forderungen, welche sie bereits im vergangenen G20-Treffen im März geäußert hatten: Für den Umgang mit digitalen Währungen benötigt man Standards, um Geldwäsche und der Finanzierung von Terrorismus von der FATF (Financial Action Task Force) entgegen zu wirken. Aus diesem Grund wurde das zusätzliche Treffen im Juli organisiert, welches als Vorbereitung für den Gipfel im Oktober dienen sollte. Die Organisation soll bis Oktober eine Lösung bereitstellen, wie die Maßnahmen gegen Geldwäsche für Krypto-Anlagen konkret aussehen sollen. Vertreter des FSB (Financial Stability Board), einer internationalen Organisation, die Ratschläge für das globale Finanzsystem entwickelt, sollen außerdem die Risiken von digitalen Währungen im Auge behalten.
Deutsche und französische Politiker forderten im März scharfe Gesetze, da sie in digitalen Währungen ein Risiko für die Finanzstabilität sahen. Durch diese Meldung traten spürbare Verunsicherungen unter Anlegern auf. Man vermutete, dass der freie Handel mit digitalen Währungen in Gefahr geraten würde und viele rechneten sogar mit einem kompletten Verbot.
Im Grunde meint die neue Stellungnahme nach dem Gipfeltreffen in Argentinien genau dasselbe, wie die von März. Was im Oktober passieren wird, bleibt insofern abzuwarten. Das nächste Treffen der G20-Finanzminister findet im Oktober in Bali statt.