Größte Kinokette Thailands integriert Kryptowährungen in digitales Bezahlsystem
Major Cineplex, Thailands größte Kinokette akzeptiert nun Kryptowährungen. Kinobesucher können somit zukünftig mit Bitcoin & Co. den nächsten Kinobesuch bezahlen. Um dies zu ermöglichen, arbeitet Major Cineplex mit dem schweizerischen Unternehmen Rapidspay zusammen. Die Kinokette Thailands wurde im Jahr 1995 gegründet und besitzt 143 Kinos, wovon sich allein 43 in Bangkok befinden. Außerdem besitzt Major Cineplex besitzt 678 Leinwände, davon 7 in Kambodscha und 9 in Laos. Bis zum Jahr 2020 ist eine Expansion auf 1000 Leinwände geplant, berichtete das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes.
Im Einkaufszentrum Siam Paragon in Bangkok befindet sich eines der bekanntesten Kinos der Kette. Das Eimkaufszentrum ist für seine Luxusboutiquen, ausgezeichneten Restaurants, einem Aquarium und einer Kunstaustellung bekannt. In diesem Einkaufszentrum haben Major Group und Rapidzpay auch ihren Vertrag für das Krypto-Projekt geschlossen.
Rapidspays System wird durch die Zusammenarbeit in das bestehende Zahlungssystem der Major Group eingeführt. Dadurch sollen sichere und effiziente Zahlungen für die Dienstleistungen und Produkte von Major ermöglicht werden.
Thailands Wirtschaftssystems auf dem Weg zu einem bargeldlosen System
Noch ist nicht bekannt, mit welchen digitalen Währungen genau man zukünftig Kino-Tickets, Cola und Popcorn bezahlen können wird. Sicher ist, dass die Rapidzpay App für Android und iOS derzeit BTC, LTC und BHC unterstützt. Man kann also vermuten, dass es sich bei diesen Währungen auch um die akzeptierte Währungen der Kinokette handelt.
Die Marketingleiterin der Major Cineplex Group, Chanya Tamrongweenichai, äußere, dass diese Entwicklung zu einer Veränderung des Wirtschaftssystems Thailands zu einem bargeldlosen System beitragen wird.
Der thailändische Regulierungsrahmen
Die Regierung Thailands vertritt gegenüber digitalen Währungen eine progressive Haltung. Für die thailändische Krypto-Branche gibt es erst seit Kurzem einen Regulierungsrahmen. Dabei ist die Börsenaufsichtsbehörde Thailand die oberste Kontrollinstanz. Bislang stimmte sie dem Handel von sieben digitalen Währungen zu (BTC, LTC, BCH, ETH, XRP, XLM und ETC). Anders als beim Rest der Welt sparte man sich in Thailand die Debatte über die Frage, wie Kryptowährungen einzuordnen und zu behandeln sind. Die Behörden erließen ganz einfach ein neues Gesetz, welches Kryptowährungen als ein Mittel zum Austausch von Güter definiert. Nach dem Gesetz gewähren Token zur Teilnahme an einer Investition oder zum Erhalt eines speziellen Gutes.
Zudem passte die Regierung auch ihr Steuergesetz an, damit auch sie an der aufstrebenden Krypto-Branche Geld verdienen kann. Nach dem Gesetz muss der Handel auf Bitcoin-Börsen und bei ICOs mit einer der sieben offiziell zugelassenen Kryptowährungen kombiniert sein. Diese Neuerung ließ sowohl positive als auch negative Stimmungen aufkommen. Große Krypto-Anhänger kritisierten bereits, dass digitale Währungen überhaupt reguliert werden sollen und Krypto-Kritiker kritisieren, dass das Gesetz digitalen Währungen unberechtigte Legitimität verleihe und das Gesetz deswegen fehlschlägt.
Die Regierung Thailands wollte es beiden Seiten recht machen und fand einen Mittelweg. Wenn die Krypto-Regelung zu strikt gehalten werde, würden sich Investoren abwenden, erklärte Archari Suppiroj, die Direktorin der Fintech-Abteilung der thailändischen Behörde. In diesem Fall könne Thailand auch keinen Schutz für Investoren bieten. Weltweit teilen viele Regulierer diese Auffassung. Die Regulierung Thailands sieht Regelungen für Unternehmen vor, die eine Krypto-Börse eröffnen wollen. Auch Unternehmen, die als Dealer oder Broker aktiv werden wollen, unterliegen einer Regulierung. Und auch ICOs müssen einen formalisierten Prozess durchlaufen.
Problem in der Besteuerung von Gewinnen aus Krypto-Geschäften
Ein Problem besteht noch in der Besteuerung von Gewinnen aus Krypto-Geschäften. Auf Profite wird eine Steuer in Höhe von 15% erhoben, welche jedoch mit der Einkommensteuerrechnung für ein Jahr für eine Einzelperson verrechnet werden. Die Steuer fällt damit eher zur Last. Denn hinzu kommt die thailändische Mehrwertsteuer Thailands von 7 Prozent, welche für jeden Handel anfällt und die Krypto-Branche stark behindert.
Doch hierbei handelt es sich um alte Steuergesetze, welche bald aktualisiert werden sollen. Krypto-Handel soll zukünftig von der Mehrwertsteuer ausgenommen sein. Diese Regelung soll jedenfalls für Einzelpersonen und Handel über regulierte Börsen gelten.
Thailand positioniert sich dank guter Führung, Innovationen und klar aufgestellten Regeln stark neben Ländern wie Südkorea, Japan und Taiwan, wird diese aber in nächster Zukunft nicht überholen.