Netflix-Dokuserie „Explained“ Folge zum Thema Krytowährung wurde kritisiert
Jameson Lopp, ein bekannter Bitcoin-Entwickler und früherer leitender Ingenieur bei BitGo hat sich zu der von Netflix-Dokuserie „Explained“ geäußert. Einige Elemente sind als kritisch zu betrachten.
Die Serie ist in Zusammenarbeit mit Vox entstanden und besteht aus viertelstündigen Erklärvideos, welche sich mit den unterschiedlichsten Themen befassen, die unser tägliches Leben beeinflussen. In der Folge, die von Bitcoin und dem Kryptowährungsmarkt handelt, habe Netflix falsche Informationen zum Thema überliefert.
Netflix macht laut Lopp vier falsche Aussagen
- Bitcoin wird überwiegend für illegale Dienste ausgegeben
- Die Möglichkeit privat zu handeln verursacht das Problem der byzantinischen Generäle
- Blockchain wurde von Satoshi erfunden
- Alle Kryptowährungen nutzen Blockchains
Obwohl die Sendung sich als gut informiert anpreist, konnte Netflix die Aufgabe nicht erfüllen, Laien die Grundlagen und das simple Konzept der Blockchain-Technologie und das Problem der byzantinischen Generäle näherzubringen. Dabei seien insbesondere diese Aspekte besonders wichtig, da sie die Grundlage von Bitcoin und anderer wichtiger Kryptowährungen sind, meint Lopp.
Technisches Missverständnis
Lopp erklärt, dass Satoshi Nakamoto, der anonyme Erfinder von Bitcoin, nicht ebenfalls der Entwickler der Blockchain-Technologie ist und dass Blockchain im Grunde eine Zeitstempel-Technologie ist, welche Information durch Anwendung von Kryptografie sichert. Kryptowährung nutzt das Blockchain-Konzept um sicherzustellen, dass die abgewickelten Transaktionen lückenlos nachvollziehbar sind und nicht nachträglich manipuliert werden können.
Der Begriff „Blockchain“ sei bis 1991 zurückzuverfolgen, als Stuart Haber und W. Scott Stornetta das erste Mal die Arbeit an einer kryptografisch gesicherten Kette von Blöcken beschrieben. Im Jahr 1992 wurden Hash-Bäume (Datenstruktur in der Kryptografie und Informatik) in das Design implementiert, sodass mehrere Dokumente zu einem Block zusammengefasst werden konnten. Technische gesehen bezieht sich das Schreiben bloß auf eine Kette von Zeitstempeln, aber der hauptsächliche Punkt ist, dass „Blockchain“ lediglich eine Datenstruktur ist, die mit Konsensmechanismen nichts zu tun hat, die nur um eine Datenstruktur herum gebaut werden, erklärt Lopp.
Bitcoin ist keine Währung der Kriminellen
Zusätzlich zu diesen technischen Verständnisfehlern wird in der Netflix-Serie behauptet, dass Bitcoin hauptsächlich für illegale Dienste verwendet wird und verschreibt dies der Tatsache, dass Bitcoin nicht anonym, sondern völlig transparent sei. Dies führe dazu, dass die Betreiber der Online-Schwarzmärkte und Händler ein leichtes Spiel haben, persönliche Informationen der Nutzer an die Behörden weiterzugeben.
Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk können mit Hilfe von Blockchain-Explorern nachverfolgt werden und jeder in diesem Netzwerk hat Zugriff auf alle Transaktionen und alle sich dort befindlichen Wallets. Wie die japanische Regierung äußerte, verwenden Kriminelle stattdessen anonyme Kryptowährungen wie Monero, Zcash und Dash, um private Transaktionen zu speichern, zu empfangen oder zu versenden.
Solche Falschaussagen fördern nicht unbedingt die Zukunft digitaler Währungen und die Akzeptanz der Blockchain-Technologie. Die Blockchain hat das Potenzial, einige Branchen von Grund auf zu revolutionieren und neue Geschäftsfelder entstehen zu lassen. Abhängig ist der Fortschritt von der technischen Sicherheit und den regulatorischen und politischen Einflüssen. Auch der Weg zur globalen Akzeptanz von Kryptowährungen ist noch ein weiter weg. Umso wichtiger ist es, die Öffentlichkeit mit korrekten Informationen zu versorgen.