Bithumb wurde angegriffen
Die südkoreanische Kryptobörse Bithumb verlor bei einem Hack über 30 Millionen US-Dollar, dies bestätigte die Börse am 20. Juni über ihren Twitter-Account. Mittlerweile wurde der Tweet aber wieder gelöscht und es gibt keine offizielle Bestätigung über die verlorene Geldmenge.
Das kennen wir ja bereits. Börsen haben immer wieder mit System-Angriffen zu kämpfen. Nach Coincheck, Binance und Verge nun also auch Bithumb. Bithumb war zum Zeitpunkt des Hacks die sechstgrößte Kryptobörse (nach Handelsvolumen). Nach diesem Vorfall ist sie auf Platz zehn zurückgefallen.
Das gestohlene Geld wird zurückerstattet
In einer offenen Ankündigung am 21. Juni bestätigte die Börse, dass die Nutzer, die von dem Diebstahl betroffen sind, das gestohlene Geld erstattet bekommen. Die Kunden haben also keinen Schaden zu tragen. Dies weist darauf hin, dass Kunden- strikt von Unternehmensvermögen getrennt werden und Unternehmensvermögen in Offline-Wallets, sogenannten Cold Wallets aufbewahrt werden.
Um die Kunden zu beruhigen verweist die Bithumb auf die Ende 2017 gemeldeten 86 Milliarden US-Dollar an Einnahmen. Außerdem will die Börse den Finanzbericht für das erste halbe Jahr des aktuellen Jahres öffentlich bekannt geben. Die Börse äußert, dass sie bald ein Zeitplan für die Wiederaufnahme von Ein-und Auszahlungsdiensten bekannt geben wird und aktuell dabei ist, das Wallet-System zu verbessern, um Kundenschutz zu gewährleisten. Derzeit versucht Bithumb nach eigenen Aussagen alle Guthaben, die noch online liegen, auf Cold Wallets zu verschieben.
Wer sicher gehen will, der sollte sein Guthaben nicht auf der Börse lassen, sondern in eigenen Wallets aufbewahren. Eine Hardware Wallet gehört zu den sichersten Möglichkeiten Guthaben zu verwalten.
Nach dem Bithumb-Hack befinden sich die Kryptomärkte im roten Bereich und haben Verluste verzeichnet.
Bithumb stellt Geschäfte ein
Zuletzt gab es am 28. Mai Neuigkeiten der südkoreanischen Börse bezüglich des eingestellten Handels von Krypto-Assets in verschiedenen Länder, darunter der Iran, Sri Lanka, Nordkorea und sieben weitere. Diese Länder seien Risikostaaten, begründet die Kryptobörse ihre Entscheidung. Die Gesetzgebung dieser Länder zur Terrorismusbekämpfung und Bekämpfung der Geldwäsche entsprechen nicht den gesetzten Standards der Non-Cooperative Countries and Territories Initiative (NCCT), auf dessen einstufung sich Bithumb bezieht.
Mit dieser Maßnahme möchte die Börse verhindern, dass ihre Plattform für Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche missbraucht wird. Das Traden von Krypto-Assets ist auf dieser Plattform für die betroffenen Länder nicht mehr möglich. Um Betrug vorzubeugen, sollen bald zusätzliche Authentifizierungsmaßnahmen für ausländische User eingeführt werden.
Auch wenn dieser Schritt sehr radikal zu sein mag, möchte Bithumb wohl unbedingt Konflikte mit nationalen Finanzbehörden und anderen Regulatoren vermeiden. Südkorea fiel in letzter Zeit immer wieder wegen harten Regulierungsmaßnahmen, wie beispielsweise das ICO-Verbot und immer wieder laut gewordene Überlegungen, digitale Währungen zu verbieten, auf.
Die freiwillig aufgesetzten strengen Richtlinien und die enge Zusammenarbeit mit lokalen Finanzbehörden soll die Anleger schützen und die Transparenz auf dem Kryptowährungsmarkt erhöhen. Durch diese Vorkehrungen wird Bithumb den weltweiten Standard des Krypto-Austausches verbessern.
Steuernachzahlungen
Die südkoreanische Regierung ermittelte über einen Zeitraum von drei Monaten nach strafbaren Handlungen bei der Kryptobörse und berichtete am 8. Juni, dass keine Hinweise gefunden wurden. Doch obwohl keine illegalen Tätigkeiten oder Steuerhinterziehung aufgefunden werden konnten, muss Bithumb ca. 28 Millionen US-Dollar Steuern nachzahlen.
Bithumb gelang ins Visier der Ermittler, nachdem die Börse einen 171-fachen Gewinn innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten ausgewiesen hatte. Der National Tax Service (NTS) gab an, dass es mehrere Untersuchungen zwischen 2014 und 2017 gegeben hatte, Bithumb aber während dieses Zeitrahmens alle anfallenden Steuern gezahlt hat und es zu keinen Konflikten kam.