Pharmaindustrie: Blockchain-Technologie als Lösung gegen Betrüger
Die chinesische Kryptowährungsgemeinschaft schlägt die Blockchain-Technologie als Lösung gegen betrügerische Machenschaften vor. Erst vor knapp einer Woche wurde eine Debatte um einen chinesischen Impfstoffhersteller ausgelöst. Der Pharmakonzern verkaufte minderwertigen Impfstoff. Laut Angaben der Arzneimittel-Aufsichtsbehörde trickste der Hersteller bei der Herstellung von Tollwut-Impfstoffen, indem Unterlagen gefälscht wurden, bei denen es um die Herstellung und die Qualitätskontrolle der Impfstoffe geht.
Des Weiteren wurde bekannt, dass der Konzern bereits vor einigen Monaten auch einen minderwertigen Impfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten in den Umlauf brachte. Diese Nachrichten brachten laute Kritik hervor – sowohl in China als auch auf internationaler Ebene, weil befürchtet wurde, dass die Impfstoffe möglicherweise gefährlich sein könnten. Der Impfstoff wurde Berichten zufolge und das Unternehmen dazu aufgerufen, die Produktion einzustellen.
Blockchain-Einführung in der Pharma muss vorangetrieben werden
Dieser Vorfall brachte Blockchain-Technologie-Befürworter dazu, Social Media-Netzwerke wie 8btc zu nutzen, um die Einführung der Technologie in der Pharmaindustrie voranzutreiben. So könnten alle Schritte während der Produktion und der Distribution von Impfstoffen auf einem Hauptbuch verfolgt werden, welches sicher vor Manipulationen ist.
Die Impfstoffproduktion und-verteilung sei in China eine öffentliche Angelegenheit, veröffentlichte Li Xiaolai, einer der bekanntesten Krypto-Investoren Chinas, über seinen WeChat-Kanal. Ein verteiltes Hauptbuch würde allen die komplette Lieferkette für Impfstoffe zugänglich machen und jedes Detail des Prozesses aufzeichnen: Von wem der Impfstoff produziert wird, wer für die Qualitätssicherung zuständig ist, welche Krankenhäuser den Impfstoff zu welchem ​​Preis erhalten und wer Impfungen erhalten hat, usw.
Derzeit wird Blockchain überwiegend noch als Spekulation verstanden
Eine nachvollziehbare Datenkette würde es einfacher machen, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen, sobald Probleme mit den Impfstoffen auftreten. Es wäre außerdem einfacher Schadensersatz für Personen zu fordern, die durch problematische Impfstoffe geschädigt wurden.
Li meint, dass es momentan schwierig sei, Anwendungen, die die Impfstoffproduktion verfolgen können, verfügbar zu machen. Dies sei vorzugsweise auf Token-freien Blockchains realisierbar. Es gäbe derzeit auch ziemlich gute Prototypen Token-loser Blockchain-Technologien. Jedoch wird die Blockchain überwiegend als Spekulation verstanden, wodurch es schwierig ist, diese Anwendungen für Regierungsbehörden und gemeinnützige Organisationen zu nutzen.
Blockchain gegen Internetzensur
Aber auch wenn die Blockchain-Technologie bislang für das Tracking von Pharma-Supply-Chains noch nicht umgesetzt werden kann, leistet die Blockchain dennoch bereits Arbeit um gegen die Große Firewall von China (chinesische Internetzensur) anzukämpfen. Zensierte Artikel werden auf der Blockchain dauerhaft gespeichert. In einem investigativen Artikel, welcher auf WeChat veröffentlicht wurde, listete man das Fehlverhalten von Changshend Biotechnology über die Jahrzehnte auf. Bereits ein Tag nach der Veröffentlichung wurde der Artikel in den sozialen Netzwerken und im Internet Chinas wegen sensibler Informationen blockiert. Die Behörden glaubten, dass der Artikel womöglich Panik verbreiten könnte.
Auch wenn derzeit die Ethereum-Adresse auf WeChat zensiert wird, ist der Zugriff auf Blockchain-Websites wie etherscan.io noch immer möglich. Dies ist der neueste Fall, in dem umstrittene Informationen in China blockiert wurden und dauerhaft in der öffentlichen Blockchain aufgezeichnet wurden, um die Internetzensur zu bekämpfen.