Krypto-Mining: Hoher Stromverbrauch in der Kritik
Krypto-Miner verbrauchen immer mehr Strom, weshalb Kryptowährungen in der Kritik von Umweltschützern stehen. Wie viel genau, lässt sich schwer und nur näherungsweise ermitteln. Die Computer stehen in Konkurrenz zu anderen Minern und führen Berechnungen für ein Hashwert-Rätsel (Proof of Work) aus. Wer als erster einen zutreffenden Wert ausrechnet, darf einen neuen Datenblock mit Transaktionen in die Blockchain eintragen. Der jeweilige Minder erhält dafür dann eine Belohnung (Kryptowährung, bspw. Bitcoin) vom Netzwerk. Rund alle 14 Tage passt sich der Schwierigkeitsgrad der versammelten Hashingleistung an. Seit es Bitcoin gibt, ist dieser fast nur gestiegen.
Der Energieverbrauch steigt mit der Beliebtheit der Kryptowährungen
Verständlich, da mit der Wertsteigerung des Kryptogeldes auch das Interesse am Schürfen der virtuellen Münzen stieg und immer mehr in leistungsfähigere Hardware investiert wurde. Und damit ging auch ein erhöhter Energieverbrauch einher. Vor allem in Regionen, in welchen die Strompreise vergleichsweise günstig sind, wie beispielsweise Island, wurde dies bereits zum Problem.
Der Energieverbrauch der Krypto-Miner ist deshalb schwer zu ermitteln, weil es lediglich verlässliche Zahlen zur Höhe der Hashingleistung aller Miner gibt, man aber nicht sagen kann, von welcher Hardware sie erbracht wurde. Die Leistung könnte sowohl von einem effizienten ASIC-Miner stammen, als auch von Privatrechnern. Schätzungen zufolge verbraucht eine einzige Bitcoin-Transaktion rund 500 kWh. Mit dieser Energie könnte man einen deutschen Haushalt knapp zwei Tage lang versorgen. Mit der immer größer werdenden Beliebtheit digitaler Währungen wird auch der Energiebedarf weiter steigen und stellt einen extremen Unterschied zum klassischen Finanzsystem dar.
Blockchain-Technologie steht vor Herausforderungen
Wissenschaftliche Untersuchungen für Blockchain-Anwendungen im Energiesektor zeigen aber, dass die Blockchain-Technologie das Potential hat, die Energieversorgung sogar zu verbessern. Insbesondere sind es die sich selbstverwaltenden Smart Contracts, welche man von Ethereum kennt, die die Transportwege in der Energieversorgung verbessern können.
Die Autoren der Studie sehen vor allem den Vorteil der Blockchain-Technologie im Schutz vor Manipulation. Transaktionsverläufe seien transparent und manipulationssicher, Pseudonymität und ein hoher Grad an Verfügbarkeiten werden geboten. Grenzen hätte die Technologie neben dem hohen Energieverbrauch vor allem in den Bereichen Skalierung, Transaktionsgeschwindigkeit und -kosten, Interoperabilität und Anonymität.
Wenn die Technologie ihr Skalierbarkeitsproblem und die regulatorischen Fragen beseitigt, gibt es nur noch wenige große Hürden zu bewältigen.
Umweltfreundliche Mining-Lösungen
Es wird aber auch an umweltfreundliche Mining-Lösungen gearbeitet. Das Wiener Start-up HydroMinder wandelt den Strom aus abgelegenen Wasserkraftwerken in Österreich in Kryptowährungen um. Diese Werke können wegen ihrer alten Leitungen den erzeugten Strom nicht mehr verkaufen, wenn sie nicht gerade extrem hohe Instandsetzungskosten erbringen wollen. Indem direkt am Wasserkraftwerk eine Mining-Farm aufgebaut wird, braucht man die Leitungen nicht.
In Japan gibt es das Unternehmen Kumamoto Energy, das Solarenergie zur Stromversorgung nutzt. Die Tochtergesellschaft OZ Mining verwendet überschüssigen Solarstrom für das Mining von virtuellen Währungen, der an besonders sonnigen Tagen entsteht.