Iran will US-Wirtschaftssanktionen mit Kryptowährung umgehen
Die USA möchten den Iran finanziell schwächen, indem harte Wirtschaftssanktionen auferlegt werden. Um die kommenden Sanktionen zu umgehen, hat nun der Iran bestätigt, dass er eine staatseigene Kryptowährung einführen wird und bereits Schritte eingeleitet hat, dieses Vorhaben voranzuschreiten. Die Gerüchte über eine iranische Kryptowährung bestehen bereits seit einigen Monaten, nachdem die USA erneute Sanktionen gegen den Iran auferlegt haben und man Gegenmaßnahmen forderte.
Alle früheren US-Sanktionen, die zu Beginn des Jahres 2016 im Rahmen des Atom-Abkommens aufgehoben wurden, sollen nun Schritt für Schritt wieder in Kraft treten. Derzeit ist der Iran auf dem dritten Platz der Öl-exportierenden Nationen. Doch bis November soll kein mit den USA Verbündeter mehr Öl aus dem Iran beziehen. Viele Iraner haben aus Angst vor einer Währungsentwertung ihr Vermögen aus dem Land gebracht. Der Wechselkurs des iranischen Rial ist innerhalb der letzten Monate stark eingebrochen. Doch die Natur der Kryptowährungen – die dezentral funktionierende Blockchain-Technologie – hat mit Handelssanktionen generell nicht viel am Hut.
Landeseigene Kryptowährung kommt bald zum Einsatz
Der stellvertretende Vorsitzende für Management und Investition in der Behörde für technische und wissenschaftliche Angelegenheiten Alireza Daliri sagt, dass er bereits die Pläne für die Entwicklung einer einsatzfähigen Kryptowährung bereits umsetzt. Er versuche momentan eine Basis zu schaffen, damit eine landeseigene Kryptowährung zum Einsatz kommen kann. Eine solche digitale Währung würde dem Iran Tore zur ganzen Welt öffnen, was hinsichtlich der Sanktionen besonders hilfreich wäre.
Noch wurden keine technischen Details über die Kryptowährung des Irans veröffentlicht. Sobald man Ungenauigkeiten geklärt hat, wird wahrscheinlich innerhalb der nächsten drei Monate ein nationaler Verschlüsselungsmechanismus für das Bankensystem des Irans eingeführt. In der Vergangenheit hatten sich die Regierungsbehörden des Irans eher kritisch gegenüber Kryptowährungen geäußert und im April wurde sogar Banken ein Verbot ausgehängt, mit Kryptowährungen zu handeln.
Iranische Hotels ermöglichen Bezahlung via digitale Währung
Auch einheimische Unternehmen wie Hotels haben durch die US-Sanktionen mit Schwierigkeiten zu kämpfen, da offiziell keiner mit ihnen handeln oder ihre Dienstleistungen bezahlen darf. Immer mehr iranische Hotels ermöglichen nun eine Bezahlung via digitale Währung, um Anzahlungen von Touristen annehmen zu können. Beispielsweise kann man auf dem Portal hostelsiniran.com bereits per Bitcoin, Ethereum, Bitcoin Cash und Co. seine Anzahlungen durchführen. Die Wirtschaftsblockade lies den Portalbetreibern schlichtweg keine andere Möglichkeit, teilt man den Interessenten einer Hotelbuchung aus dem Ausland per E-Mail mit.
Anfang Juli wurde bekannt, dass die USA auch seitens der Regierung Deutschlands starke Eingriffe in das Finanzsystem fordern. Der US-Botschafter forderte von Angela Merkel, dass mehrere iranische Konten stillgelegt werden sollen. Durch diese Maßnahme soll verhindert werden, dass hohe Summen in den Iran zurückgeführt werden können. Für diesen Vorschlag gab es zwar keine Zustimmung, jedoch weitet sich der Rahmen der Sanktionen immer weiter aus.
Womöglich übte die amerikanische Regierung Druck auf die südkoreanische Online-Börse Bithumb aus, jedenfalls horchte diese den Anforderungen den Iran und Nordkorea auf die schwarze Liste zu setzen. Für Einwohner der beiden Nationen ist jeglicher Handel bei Bitbumb seit zwei Monaten untersagt. Die USA wollen dadurch Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche unmöglich machen. Auch in Venezuela wurde zu Beginn des Jahres die Kryptowährung Petro heraus, um Sanktionen zu umgehen.