Großbritannien wird noch vor 2019 seine eigenen Krypto-Vorschriften einführen
Großbritanniens Mitgliedschaft an der EU und auch am „EU Blockchain Observatory and Forum“ mit dem EU-Fintech Markt, haben zum wirtschaftlichen Erfolg des Landes beigetragen. Obwohl die Blockchain-Technologie großes Potenzial in sich trägt, die Finanzdienstleistungen zu revolutionieren, ist sich Kay Swinburne, ein Mitglied des Europäischen Parlaments (MEP) sicher, dass die Zukunft des Londoner Fintech-Sektors auch ohne das Blockchain Observatory Forum der EU sichergestellt ist.
Großbritannien und Gibraltar haben nämlich bereits eine unabhängige Initiative für digitale Währungen und Blockchain-Technologien gegründet, welche als strategisches Werkzeug für Einkommenswachstum und nationale Wettbewerbsfähigkeit sorgen soll. Um seine digitale Wirtschaft nach dem Brexit aufrechtzuerhalten, hat sich Großbritannien daneben auch uneingeschränkten Zugang zum EU Galileo-Satellitensystem erhandelt.
Blockchain-Partnerschaft soll Austausch und Adaption ermöglichen
Großbritannien hat, wie 21 andere der 28 EU-Mitgliedsstaaten, die Blockchain-Partnerschaft mit der EU unterschrieben. Diese soll einen Austausch über Fachwissen und Erfahrungen im technischen und regulatorischen Bereich ermöglichen und die Adaption von Blockchain-Anwendungen im digitalen Binnenmarkt fördern, welche dem öffentlichen und privaten Sektor dient.
Die Kontrolle der Kryptowährungen soll zukünftig auf G20-Ebene von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) koordiniert werden, so fordert es die EU, und sich von der Kontrolle der Mitgliedstaaten entziehen. Außerdem hat die EU auch eine EU-weite digitale Besteuerung gefordert. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass sich unter den Mitgliedstaaten die Einstufungen der Kryptowährung der EU-Mitgliedsstaaten sich bezüglich der Einkommenssteuer und der Mehrwertsteuer, sowie deren Besteuerung stark unterscheiden. Die in den aktuellen Steuerabkommen beschriebenen grenzüberschreitenden Steueranträge bleiben weiterhin ungewiss.
Dadurch, dass diese Steuerfragen durch die jeweilige Umsetzung der EU-Gesetze gegen Geldwäsche durch die Mitgliedstaaten verschärft werden, werden für die Implementierung der Blockchain-Technologie in Europa Hindernisse geschaffen. Hindernisse sind unter anderem, dass die Technologie noch nicht vollständig ausgereift ist und noch einigen Herausforderungen, wie der Volatilität, welche den Kryptowährungen zugrunde liegt, gegenübersteht.
Großbritannien führt eigenen Krypto-Regelungen ein
Die EU hat einen Plan für einen Binnenmarkt und eine Kapitalmarktunion und technologiegestützte Innovationen im Bereich der Finanzdienstleistungen vorgestellt, welche außerdem EU-Legislativvorschläge umfassen, die dem Finanzsektor die Möglichkeit bieten, die Fortschritte bei neuen Technologien wie in den Bereichen Blockchain, AI und Cloud-Dienste zu nutzen. Dadurch sollen die Finanzierungskosten gesenkt werden und im Falle einer neuen Finanzkrise das Finanzsystem stärker integriert und widerstandsfähiger gemacht werden.
Fintech-Unternehmungen soll folglich durch den Plan für den digitalen Binnenmarkt, der die Kapitalmärkte ausweiten soll, indem die Digitalisierung integriert wird, ein Anreiz geboten werden. Großbritannien führte lange Zeit die Initiative an, verliert aber derzeit den Kontakt mit Finanzinstitutionen und anderen EU-Finanzzentren und wird wohl noch vor 2019 seine eigenen Krypto-Vorschriften einführen, da der Termin für den Brexit immer näher rückt.
Unter anderem hat Großbritannien bereits neue Richtlinien zur Anti-Geldwäsche und zur Bekämpfung des Terrorismus verabschiedet. Außerdem stimmte Mitte Juli das britische Parlament dafür, das Brexit-Zollpapier aufzuheben. So soll sichergestellt werden, dass Großbritannien nach dem Brexit nicht innerhalb der EU-Mehrwertsteuerregelung bleibt. Dies bedeutet, dass Großbritannien keine Vereinfachungen im grenzüberschreitenden Handelsverkehr genießen wird oder versuchen wird, die EU-Mehrwertsteuer aus anderen EU-Staaten zu erheben und auch seinen Entscheidungen dem Europäischen Gerichtshof bezüglich den indirekten Steuern unterstellt sein wird.