Die Krypto-Regulierung in Afrika unterscheidet sich nicht vom Rest der Welt
Die Ecobank aus Togo, die führende unabhängige regionale Bankengruppe, welche fast 40 Länder in West- und Zentralafrika betreut, hat einen neuen Bericht vorgelegt. Aus diesem geht hervor, dass die afrikanischen Länder Kryptowährungen regulieren wollen, hier jedoch kaum einer die Führung der rasant aufsteigenden Technologie übernehmen will. Unklarheiten bezüglich der Regulation sind hauptsächlich der Grund dafür, dass Bitcoin und Co. noch nicht von der breiten Masse adaptiert wurden.
Im Rahmen der Studie der Bank wurde die regulatorische Reaktion auf Kryptowährungen in den 39 Ländern südlich der Sahara untersucht. Man fand heraus, dass die Aufsichtsbehörden der meisten Rechtsordnungen einfach abwarten und hoffen, dass sie aus den Fehlern ihrer Nachbarn lernen können, bevor sie selbst etwas unternehmen.
Man will von den Nachbarländern lernen
Die Bank astell fest, dass afrikanische Länder lieber auf ihre Nachbarn blicken und zusehen, wie diese Kryptowährungen regulieren, um aus ihren Fehlern zu lernen, anstatt die Vorreiter zu sein. Afrikanische Regierungen befürchten, dass ein Kurs-Absturz Auswirkungen auf das Wirtschaftssystem haben könnte, wenn die Bürger Afrikas zu sehr „kryptonisiert“ werden, weshalb sich diese bezüglich der Nutzungslizenz skeptisch zeigen.
Von den 39 untersuchten Regulierungsregimes hatten mehr als die Hälfte (21 Länder) noch keine öffentliche Stellung zur Kryptowährung eingenommen.
Völliges Verbot in Namibia
Nur drei Länder haben eine eindeutige Position in Bezug auf Kryptowährung eingenommen, wobei Namibia ein völliges Verbot verhängt hat und Südafrika und Swasiland allgemein günstige und freizügige Positionen gegenüber der Anlageklasse einnahmen, aber davor zurückschrecken, völlige Rechtmäßigkeit zu gewähren.
Die namibische Nationalbank begründet ihre Stellung gegenüber Kryptowährungen in einem Positionspapier. In diesem steht, dass die Bank virtuelle Währungen in Namibia nicht als gesetzliches Zahlungsmittel und ebenfalls nicht als Fremdwährung anerkennt, die in Landeswährung getauscht werden kann, weil virtuelle Währungen weder von einer Zentralbank ausgegeben noch garantiert durch eine Ware abgesichert werden. In dem Papier wird aber auch das Potenzial der Kryptowährungen anerkannt, welches Überweisungen beschleunigen kann.
In Südafrika sucht man aktiv nach Wegen
Die Lage in Südafrika ist wiederum eine völlig andere: Die Regierung ist dort sehr dahinter, regulatorische Rahmenbedingungen für den Umgang mit digitalen Währungen zu schaffen. Seit 2017 arbeitet die Regierung mit dem Blockchain-Unternehmen Bankymoon zusammen, um die Vorgänge zu beschleunigen. Die Zentralbank Südafrikas hat sich bereits letztes Jahr positiv gegenüber der Anerkennung von Kryptowährungen als legales Zahlungsmittel geäußert.
Die Steuerbehörde South African Revenue Services (SARS) bemüht sich aktiv darum Wege zu finden, wie man Transaktionen und Investitionen mit digitalen Währungen korrekt besteuern kann. Man entschied bereits im April, dass Einkommen aus Krypto-Geschäften als Kapitaleinkünfte versteuert werden müssen.
Kryptowährungen fallen in eine rechtliche Grauzone
Die anderen 15 Länder lagen irgendwo in der Mitte und lehnten es weitgehend ab, Kryptowährungen direkt zu regulieren. Sie erklärten, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen in eine rechtliche Grauzone fallen und warnten Investoren davor, zu investieren. Die Bank betonte außerdem die durch den öffentlichen Diskurs um diese Technologie und Anlageklasse hervorgerufenen Preisschwankungen der Kryptowährungen.
Leider übertönen spektakuläre Anstiege und Fälle des gehandelten Wertes von Kryptowährungen Diskussionen über die potenziellen Vorteile der neuen Technologie.
Tokens und auf der Blockchain basierende Produkte und Dienstleistungen können eine Revolution vergleichbar mit der des Internets hervorrufen. Krypto-Tokens und Währungen könnten es den Verbrauchern ermöglichen, sofort, grenzüberschreitend und kostenlos Transaktionen durchzuführen, sie könnten ihnen KYC-konforme digitale IDs liefern und die Art und Weise verändern, wie man mit Regierungen und Dienstleistungsanbietern in Kontakt tritt.