Zusammenhang zwischen vermehrter Google-Suche nach „Bitcoin“ und dem Kursverlauf
Derzeit liegt der aktuelle Bitcoin-Kurs auf einem niedrigen Niveau, wenn Vergleiche mit dem Kurs vor einem Jahr anstellt. Doch das Suchvolumen der Bitcoin-Suchanfragen sinkt noch stärker: Daten aus Google Trends zeigen, dass der Suchbegriff „Bitcoin Preis“ ein so niedriges Suchvolumen aufweist, wie seit 2015 nicht mehr.
Google Trends ist eine öffentliche Web-Einrichtung, die ihren Nutzern Einblicke über die Häufigkeit der Suche nach bestimmten Begriffen im Verhältnis zum Gesamtvolumen der von Internet-Usern auf der ganzen Welt durchgeführten Suchanfragen gewährt. Man kann durch diesen Service eine Vorstellung bezüglich des Interesses am Bitcoin-Handel erhalten.
Semrush, eine Online-Marketing- und SEO-Tool-Anbieter, führte eine Studie durch, welche zeigt, dass mit dem Abfallen des Bitcoin-Kurses auch die Google-Suchanfragen sinken. Im Jahr 2017 gab es eine 94,9-prozentige Korrelation zwischen dem Suchvolumen und dem Bitcoin-Kurs. Die Studienergebnisse zeigten außerdem, dass 2017 das Bitcoin-Suchvolumen um 1.258 Prozent zugenommen hatte.
Im Februar 2018 halbierte sich bereits die Anzahl der Suchen
Im Zeitraum von 2013 bis 2017 wurde der Begriff mit einer beständigen Häufigkeit gesucht. Im Mai 2017 änderte sich dies dann schlagartig, als der Bitcoin-Kurs bis zum Ende des Jahres rund 20.000 US-Dollar erreichte. Am häufigsten nach dem Begriff „Bitcoin Preis“ wurde im Zeitraum zwischen Dezember 2017 und Januar 2018 gesucht, als Bitcoin die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich zog.
Bereits zwei Monate später, im Februar 2018, halbierte sich die Anzahl der Suchen. Seitdem ist die Tendenz weiter sinkend. Lediglich zwischen dem 10. Und dem 16. Juni wurde vermehrt nach dem Begriff gesucht, als der Bitcoin-Kurs einen Anstieg erlebte. Jedoch ist trotzdem ein weitaus stärkerer Rückgang des Suchinteresses im Vergleich zum Wert der Kryptowährung zu erkennen.
Yale-Studie: Der Preis wird von zwei Faktoren beeinflusst
Eine neue Studie der Yale-University zeigt, dass man neben Google auch mit Twitter die Kurssteigerungen der virtuellen Währung einschätzen kann. Die beiden Wissenschaftler Aleh Tsyvinski und Yukun Liu stellten fest, dass der Preis von zwei Faktoren beeinflusst wird: Dem Momentum und der Aufmerksamkeit.
Dabei stützen sich die beiden Forscher auf die Kursdaten von rund sieben Jahren und fanden heraus, dass man von Preissteigerungen an einem Tag Rückschlüsse auf die Preisentwicklungen in den nächsten drei bis sechs Tagen schließen kann. Beobachtet man die Preisentwicklung über eine ganze Woche, erhält man Aufschluss über die Preisentwicklung der nächsten zwei bis drei Wochen. Dabei stellten sie außerdem fest, dass Ether und Ripple nicht so stark vom eigenen Momentum abhängig sind.
Der zweite Faktor, mit dem der Bitcoin-Preis korreliert, ist die Aufmerksamkeit, die die Kryptowährung erhält. Diese Erkenntnis überrascht wenig, doch die beiden Forscher bieten bezüglich der Preis-Aufmerksamkeit-Abhängigkeit konkrete Zahlen. Wenn die Google-Suchanfragen nach Bitcoin steigen, kann man mit einem Preisanstieg von 2,75 Prozent in den kommenden Wochen rechnen. Bei Twitter wiederum, wenn die Erwähnung der digitalen Währung um eine Standardabweichung steigt, kann man von einem Preisanstieg von rund 2,5 Prozent in den kommenden Wochen ausgehen.
Doch anders sieht es aus, wenn die Kryptowährung in einem anderen Kontext vermehrte Aufmerksamkeit genießen darf: Wenn vermehrt Suchanfragen des Begriffs „bitcoin hack“ gegoogelt werden, droht ein Kurs-Abfall über die nächsten Wochen.