Sichere Navigation der Drohnen mithilfe der Blockchain-Technologie
IBM, das weltweit führende Unternehmen für Hardware, Software und IT-Dienstleistungen ist zugleich sehr produktiv in der Blockchain-Forschung. Der IT-Riese hat nun ein System zum Patent angemeldet, das Distributed-Ledger-Technologie (DLT) verwendet, um die Sicherheits- und Datenschutzbedenken im Zusammenhang mit der zunehmenden Nutzung von Drohnen sowohl in der kommerziellen Nutzung als auch im Rahmen von Freizeitbeschäftigungen anzugehen.
Blockchain soll daten autonomer Luftfahrzeuge verwalten
In Vergangenheit gab es bereits einige Patent-Anmeldungen seitens IBM für zukünftig geplante Blockchain-Anwendungen. Erst Anfang September brachte IBM ein Stellar-basiertes Blockchain-Zahlungsnetzwerk auf den Markt. Mit der neuen Lösung namens Blockchain World Wire sollen internationale Abrechnungen zwischen Banken erleichtert werden. Aus Dokumenten, die vom US-amerikanischen Patent- und Markenamt (USPTO) veröffentlicht wurden, geht hervor, dass IBM ein weiteres Patent angemeldet hat.
In der aktuellen Patentanmeldung wird beschrieben, wie ein Blockchain-Ledger verwendet werden könnte, um Daten zu speichern, die mit Flügen unbemannter Luftfahrzeuge (UAV) verbunden sind, insbesondere wenn es um die Sicherheit der zunehmenden Anzahl von Drohnen geht, die derzeit umherfliegen.
Dabei könnten Blöcke eine Vielzahl verschiedener Datensätze enthalten, die mit den Flugmustern der Drohne zusammenhängen und Daten bezüglich des Ortes, dem Hersteller und der Modellnummer, aber auch bezüglich der Wetterbedingungen, unregelmäßigem Verhalten und zur Nähe zu Sperrzonen umfassen.
Es soll eine Chronik von Flugplänen entstehen
IBM erklärt, dass die Chain als eine Chronik von Flugplänen unbemannter Luftfahrzeuge betrachtet werden soll. UAV-Parameter werden zur Validierung an einen oder mehrere Knoten im System gesendet. Einer oder mehrere Rechenknoten legen die Gültigkeit einer Transaktion fest und erzeugen einen neuen Block. Wurde ein neuer Block berechnet, kann dieser an die UAV-Blockchain des Fluglotsen angehängt werden. UAVs von mehreren Parteien und Suchaktivitäten werden dabei in einem unveränderlichen Hauptbuch aufgezeichnet.
Die berechtigte Blockchain könnte außerdem variable Blockzeiten umfassen, die sich als Reaktion auf Auslöser aus der Umgebung ändern. Wenn zum Beispiel eine Drohne zu nahe an eine Zone mit eingeschränktem Flugbereich fliegt, kann sie ein Gefahrenzeichen aktivieren, wodurch die Netzwerkzeit erhöht wird, um den Luftraum-Kontrollierenden zusätzliche Daten über das UAV und gegebenenfalls seinen Betreiber zur Verfügung zu stellen.
Das System kann umgekehrt auch dazu dienen, eine Erlaubnis zu erteilen, in einem eingeschränkten Luftraum zu fliegen, indem die Regulierungsbehörden aus Blockchain-Daten erkennen können, ob man dazu berechtigt ist. Diese Risikobewertungen können außerhalb der Chain durchgeführt und über Smart Contracts mit dem Ledger verknüpft werden.
Auch Walmart bemüht sich um Blockchain-basierte Luftfahrzeuge
IBM ist übrigens nicht das einzige Unternehmen, das die Blockchain-Technologie als Lösung für Probleme betrachtet, die mit der zunehmenden Nutzung von Drohnen und anderen autonomen Fahrzeugen verbunden sind. Kürzlich hat das USPTO eine Patentanmeldung von Walmart öffentlich gemacht. Walmart möchte die Blockchain-Technologie nutzen und mit einem Blockchain-Liefermanagement-System eine Lieferkette von Robotern und autonomen Fahrzeugen managen. Lieferungen in der berühmten „letzten Meile“ sollen auf dem Weg zum Empfänger mithilfe von Blockchains, Sensoren und Robotik optimiert werden.
IBM hat sich außerdem einer dezentralen Registerinitiative angeschlossen, die zudem Blockchain-übergreifend agiert und eine Art Gelbe Seiten für Blockchain-Projekte darstellen soll. Die Initiative wird vom Blockchain-Unternehmen HACERA geleitet und trägt den Namen Unbounded Registry. Diese soll eine dezentrale Möglichkeit bieten, Registrierungen, Zusammenführungen und Transaktionen über verschiedene Blockchains hinweg zu ermöglichen.
Unter anderem soll das Projekt die Namensreservierung für Blockchain-Projekte, die Auffindbarkeit von Blockchain-Anwendungen und -Netzwerken und einen Katalog Blockchain-spezifischer Dienste und Funktionen managen.