Die Blockchain-Technologie findet immer mehr Anwendungsbereiche
Um sich in Zukunft mehr mit der Blockchain-Technologie zu befassen, will der in Großbritannien führende Hafenbetreiber Associated British Ports mit dem Logistikunternehmen Marine Transport International kooperieren. Gemeinsam will man die Blockchain-Technologie zur Optimierung der Hafenanbindung nutzen.
Der dezentrale, fälschungssichere und robuste Charakter von der den Kryptowährungen zugrundeliegenden Technologie macht die Blockchain besonders geeignet für organisatorische Zwecke. Das hat auch der britische Hafenbetreiber erkannt. Associated British Ports (ABP) und Marine Transport International (MIT) wollen gemeinsam eines der ersten detaillierten Pilotprogramme in Europa entwickeln, welche die Adaption der Blockchain-Technologie zur Optimierung der Hafenanbindung genauer in Augenschein nimmt.
Blockchain-Technologie schlägt Brücke
ABP betreibt 21 Häfen in ganz Großbritannien und wickelt aktuell 25 Prozent der Seefracht des Landes ab, heißt es in einer Pressemitteilung. Dabei verbindet sie sich mit einer großen Anzahl an Unternehmen der Logistikbranche. Ein schneller und unbehinderter Umschlag von Gütern jeglicher Art durch die Häfen sei dabei ausschlaggebend. Jens Skibsted Nielsen, der Commercial Director bei ABP erklärt, dass man jährlich knapp 100 Millionen Tonnen Fracht in alle Sektoren umschlägt und dadurch ein wichtiges Tor für die Lieferketten der Kunden sei. Die Vereinbarung mit MIT soll beweisen, dass man sich für technische Neuerungen und sie Suche nach neuen Wegen zur Optimierung der Lieferketten in Großbritannien bemüht.
ABP verpflichtet sich dazu, an der Blockchain-Lösung von MIT bei Pilottransporten teilzunehmen. Momentan wird von beiden Seiten in der Lieferkette jeweils ein anderes System genutzt. In Zukunft soll durch die Technologie von MIT die Möglichkeit geboten werden, zwischen den unterschiedlichen Arbeitsweisen eine sichere Brücke zu schlagen und die Silos zu überbrücken, um den zeitlichen Aufwand für die manuelle Dateneingabe zu minimieren und es zu ermöglichen, nur eine einzige richtige Version sicherzustellen.
Kann die Blockchain den Lieferketten-Bereich tatsächlich revolutionieren?
Derzeit erlebt die Blockchain-Technologie im Lieferketten-Bereich geradezu einen Hype. Doch nicht alle sind vom Potenzial der Technologie in diesem Bereich überzeugt. In Bereichen wie zum Beispiel Identität und Zertifizierungen, aber auch im Bereich der Lieferketten, stellt sich die Blockchain-Technologie in ihrem derzeitigen Zustand vor eine Herausforderung.
Das Problem liegt darin, dass es sich nicht um eine Hochleistungstechnologie handelt. Die Technologie ist noch nicht ausreichend ausgereift, um all diese Aufgaben zu erledigen und daher ist der Hype mit etwas mehr Vorsicht zu genießen. Doch neueste Erfolge dementieren diese Position. Eine gemeinsame Transport-Lieferkette von IBM und Maersk vom Logistikpartner CEVA konnte bereits große Schritte vorwärts gehen.
Immer mehr Anwendungsbereiche für die innovative Technologie
Auch im Gesundheitswesen soll die Blockchain für mehr Sicherheit sorgen. Vor allem die Zusammenführung von verstreuten elektronischen Patientendaten in ein einheitliches Blockchain-basiertes Register und das Tracking in medizinischen Lieferketten sind hier Anwendungsfälle. Bei Medikamenten und medizinischen Instrumenten besteht ein großes gesundheitliches Risiko, welches durch Fälschungen und Nachahmungen begründet ist. Erst kürzlich tauchten in China hunderttausende gefälschte Impfdosen auf. Die Blockchain-Technologie soll dabei helfen, die Einhaltung von Qualitätsvorschriften und die gesamte medizinische Produktions- und Lieferkette nachzuvollziehen.