Island verlagert seinen Fokus von Krypto auf Blockchain
Island ist eines der wichtigsten Gebiete, wo Bitcoins geschürft werden. Denn dort gibt es billigen Strom aus erneuerbaren Energien, eine natürliche Kühlung der Rechenzentren und außerdem gilt auch eine generelle Offenheit gegenüber innovativen Technologien, sodass internationale Krypto-Unternehmer angelockt werden. Doch das Mining-Geschäft flaut immer weiter ab, nachdem im Dezember 2017 der Ansturm seinen Höhepunkt erreicht hatte. Doch Experten zufolge ist schon der nächste Hype im Kommen, der womöglich über längere Zeit anhalten wird – die den Kryptowährungen zugrunde liegende Blockchain-Technologie.
Verantwortlich für den Nachlass an Mining-Euphorie sind der Kursabsturz von Bitcoin und mehrere Diebstähle von Mining-Computern, berichtete das Nachrichtenportal Red Herring. Viele Unternehmen Islands fokussieren sich nun auf die Entwicklung der Blockchain, anstatt sich vollkommen von der modernen Technologie abzuwenden. Wegen des günstigen Stroms auf der Insel zog es viele Bitcoin-Miner nach Island, von denen aber viele auch schnell wieder verschwanden.
Fokus liegt verstärkt auf Blockchain
Internationale Mining-Unternehmen wie Genesis und BitFury erkannten ihre Chancen aufgrund der günstigen Möglichkeiten, Mining zu betreiben, da es so kalt auf der Insel ist und Island fast doppelt so kosteneffizient wie die meisten seiner kontinentalen Nachbarn agieren kann. Doch wo Gewinne warten können Kriminelle nicht weit sein, sodass es zu Anfang des Jahres zu mehreren Diebstählen von Mining-Computern kam.
Die Entwicklung des Mining-Hypes wurde von der Regierung mit einem strengen Blick beobachtet, wobei jedoch keine schärferen Regulierungen auferlegt wurden. Doch der Hype führte dazu, dass man sich verstärkt mit der Welt der Kryptowährungen und der Blockchain-Technologie auseinandersetzte. Derzeitige Entwicklungen weisen darauf hin, dass sich der Fokus von den Kryptowährungen abwendet und sich stärker der Blockchain-Technologie widmet.
Island eignet sich ideal für Technologie-Experimente
An der Universität von Reykjavik ist die Blockchain bereits Teil des Curriculums, fächerübergreifend in Informatik, Ingenieurwissenschaften und Wirtschaft. Die Blockchain-Seminare sind freiwillig abzuhalten und bei Informatik- und Wirtschaftsstudenten besonders beliebt. Da Island ein kleines, eng verwobenes Land ist, eignet es sich ideal als Experimentierfeld für neue Technologien. Man kann dort viel leichter mit Dingen experimentieren und zu aussagekräftigen Ergebnissen kommen, als in sehr großen Ländern. Bei vielen anderen Technologien hat sich dies bereits erwiesen – beispielsweise war man in Island beim Online-Banking anderen Ländern einiges voraus und probierte als erstes computerisierte Finanz-Transaktionen aus. Und auch Steuererklärungen können in Island innerhalb weniger Minuten online erledigt werden.