Energieverteilung kann mittels Blockchain in Echtzeit gemanagt werden
Das Unternehmen Vicinity aus Australien kündigte in einer Pressemitteilung an, eine Blockchain-Lösung für ihr Energienetzwerk zu testen. Vicinity verwaltet Immobilien im Wert von 35,7 Milliarden Euro. Für das Blockchain-Projekt hat sich das Unternehmen mit der australischen Energietechnikfirma Power Ledger zusammengeschlossen. Es geht hierbei um ein Solarenergie-Programm, welches in einem Einkaufszentrum in Südaustralien steht.
Mit der neuen Blockchain-Plattform soll Vicinity die Möglichkeit erhalten, seine Energieverteilung in Echtzeit zu organisieren. Dabei kann zwischen den Solarzellen und dem nationalen Energienetz manuell gewechselt werden. Sollte das Experiment erfolgreich sein, wird den Einkaufszentren ermöglicht, mit Gemeinschaften, die in der Nähe lokalisiert sind und an das gleiche Energienetz angeschlossen sind, zu kommunizieren.
Blockchain-Lösungen können Energiekosten reduzieren und die Umwelt schützen
Dass Blockchain-Lösungen womöglich auch dabei helfen, die Energiekosten zu reduzieren und die Umwelt zu schützen, davon ist der leitende Manager von Vicinity überzeugt. Justin Mill äußerte, dass man die Partnerschaft mit Power Ledger als eine Möglichkeit betrachtet, mit der in Zukunft für Händler und Kunden wettbewerbsfähigere Energiepreise erschlossen werden und dabei mit den Gemeinschaften rund um die Zentren von Vicinity saubere, erneuerbare Energien geteilt werden können.
Die Firma Power Ledger aus Australien erzeugt erneuerbare Energien und nutzt Blockchain-Lösungen für den Peer-to-Peer-Energiehandel. Die Firma engagiert sich außerdem auch in den USA, Japan und Thailand.
Blockchain könnte Energieversorgung revolutionieren
Immer mehr Menschen beziehen ihren Strom von grünen Anbietern. Doch Verbraucher können sich nicht sicher sein, dass das, was aus der Steckdose kommt, auch tatsächlich grüner Strom ist. Die Blockchain könnte dies ändern und hat somit das Potenzial, den gesamten Energiemarkt zu revolutionieren. Energieversorger wie Eon, RWE und Co. könnten sogar überflüssig werden. Die Blockchain kann große Datenströme managen und diese Daten dezentral sichern.
Anders als Atom- und Kohlekraftwerke verteilen sich Wind-, Biogas- und Solaranlagen über Parks und einzelne Häuserdächer quer über das ganze Land. Teilweise liegt die Energieversorgung also beim einzelnen Hausbesitzer und nicht mehr nur bei ein paar großen Stromanbietern. Die Blockchain-Technologie kann dabei die vielen Erzeuger mit einer Vielzahl von Abnehmern zusammenbringen. Personen, die einige Kilowatt von ihren Solardächern übrig haben, könnten diese an Nachbarn liefern, die im Keller einen Stromspeicher haben. Dieser sendet dann den Strom zurück, wenn die Sonne nicht scheint.
Diese Transaktionen werden auf der Blockchain in Echtzeit aufgezeichnet, sicher verschlüsselt und allen Teilnehmern zugänglich gemacht. Im Vergleich wären solche kleinen Transaktionen, die über zentrale Handels- und Energie-Plattformen abgehandelt werden, äußerst aufwändig und kostspielig. Wohingegen dezentrale Geschäfte, die auf keinen zentralen Vertrieb oder Händler angewiesen sind, keinen großen administrativen Aufwand benötigen und auch Kosten sparen können, die bei der Administration aufkommen. Damit weitere Personen am Stromtausch teilnehmen können, kann eine Plattform entwickelt werden, die den lokalen Stromhandel managt. Große Energiekonzerne und Zwischenhändler braucht es hierbei nicht, sodass Zeit und auch Geld gespart werden kann.