Verdacht: Insidertrades kontrollieren die Kursbewegungen
Hacks und technische Schwachstellen bei Krypto-Börsen waren in letzter Vergangenheit keine Seltenheit. Betrug und Manipulationen kommen häufig bei Krypto-Börsen vor und es besteht der allgemeine Verdacht, dass Insidertrades die Kursbewegungen der Kryptowährungen kontrollieren. Der Verdacht ist nicht unberechtigt.
Mittlerweile ist es auch möglich, auf die Kursbewegungen von Kryptowährungen zu wetten. Man kann auch auf fallende Kurse wetten, sodass der Anreiz, die Kurse zu manipulieren, noch größer geworden ist. Mit Hilfe von Hebeln sind Spekulationen nun noch günstiger geworden, da man sein eingesetztes Kapital bis seinem zum 50-fachen erhöhen kann. Die großen Player haben dabei leichtes Spiel, den unregulierten kleinen Krypto-Markt zu manipulieren.
Akteure verschaffen sich Informationsvorsprung
Indem man sich einen technischen Informationsvorteil programmierte, konnten einige Akteure sehen, wann genau Marktteilnehmer Orderaufträge gesetzt haben. Durch diesen Informationsvorsprung ließ sich feststellen, an welchen Marken wichtige Stop-Orderaufträge gesetzt wurden. So konnte man noch vor allen anderen Marktteilnehmern sehen, wann man mit einer Short-Position Gewinne erzielen konnte.
So kommt es, dass sich häufig die Ursachen für enorme Kursbewegungen nach oben oder unten nicht marktwirtschaftlich erklären lassen. Unwissende Trader suchen vergeblich nach den Ursachen. Aber nicht nur die Trader, auch die Börsen selbst stehen immer wieder unter Verdacht, Manipulationen zu betreiben. Unter anderem soll die Krypto-Börse BitForex Wash Trading betrieben haben. Beim sogenannten Wash Trading täuscht man ein hohes Handelsvolumen vor, indem Vermögenswerte verstärkt gekauft oder verkauft werden. Nach Außen soll der Eindruck erweckt werden, dass die Börse liquide und sicher sei. Doch letztlich sind es nur Gruppen von Tradern oder die Börsen selbst, die ihre Spiele mit den unwissenden Anlegern treiben.
Auch an regulierten Börsen kommt es zu Manipulationen
Börsenmanipulationen kommen nicht nur in der Krypto-Welt vor, sondern auch an regulierten Börsen. Da die Märkte jedoch meist deutlich größer sind als der Krypto-Markt, lassen sich die Ausmaße nicht miteinander vergleichen. Es ist sehr viel einfacher, an kleinen unregulierten Börsen kleiner Märkte für Bewegung zu sorgen, als an besonders liquiden, kapitalisierten und institutionalisierten Börsen. Denn hier ist die Marktmacht weniger zentralisiert als im Krypto-Markt und auf mehrere Akteure verteilt.
Regulierte Börsen sind außerdem viel transparenter, man kann das Kapital einfacher zuordnen. Handelsgeschäfte mit Aktien von Großaktionären müssen hier öffentlich gemacht werden. In der Krypto-Branche gilt solch ein Gesetz nicht, man braucht keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten.
Kann Manipulation verhindert werden?
Letztlich können Regulierung und bessere Standards Manipulation verhindern, doch illiquide Märkte, die von großen Akteuren kontrolliert werden, werden stets kleine Anleger benachteiligen. Dies kann eine faire und regulierte Börse leider nicht verhindern. Soll sich die Situation in der Krypto-Branche verbessern, braucht es sowohl sicherere und transparentere Krypto-Börsen, als auch einen weiterentwickelten Markt. Doch die Entwicklung des Markts lässt sich nur schwer beeinflussen. Man kann zwar die Standards der Börsen höher setzen und zentral agierende Krypto-Börsen schaffen, jedoch ist zu erwarten, dass sich die Entwicklung des Krypto-Markts noch über mehrere Jahre erstrecken wird.