Spaniens Gesetzgebung zeigt sich offen gegenüber der Blockchain-Technologie
Spanien ist ein einzigartiges Beispiel für eine Gesetzgebung, die sich gegenüber Kryptowährungen und Anwendungsfälle der Blockchain offen zeigt. Die führenden Politiker, Staatsbeamte und Banken des Landes verfolgen gemeinsam die Möglichkeiten, die die Blockchain-Technologie zu bieten hat.
Die Europa Press berichtete, dass die autonome Gemeinschaft von Aragonien in Spanien eine Partnerschaft mit Alastria eingegangen ist, einem Blockchain-Ökosystem, das aus mehr als 274 Entitäten besteht, worunter sich Institutionen und Unternehmen befinden, die Blockchain-basierte Tools entwerfen. Indem diese Blockchain die Effizienz und Transparenz der Administration optimiert, sollen Unternehmen und Investitionen angelockt werden.
Viele Blockchain-Projekte sind geplant
Mitarbeiter der regionalen Administration werden bereits dafür trainiert, mit der Blockchain-Technologie zu arbeiten. Diese Partnerschaft ist jedoch nur ein Schritt der vielen Projekte, die die Regierung Aragoniens bis Ende 2018 geplant hat. Zudem sind Trainings- und Beratungsevents geplant, die mehr nützliche Anwendungsfälle der Blockchain für die Regierung aufzeigen sollen.
Auch in Katalonien machte man die Planung der Umsetzung der Blockchain in der öffentlichen Verwaltung bekannt. Man möchte dort die digitalen Leistungen für die Öffentlichkeit verbessern und das Potenzial der Blockchain zwischen Unternehmen, Administratoren und den Bürgern bewerben. Bis Ende 2018 muss Kataloniens Abteilung für Digitalpolitik an der Entwicklung eines Plans zur Inkorporation von Blockchain-Tech in allen Bereichen der öffentlichen Administration arbeiten, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.
Bank Spaniens nutzte Blockchain als weltweit erste Bank für Kredit-Transfer
Die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) ist die zweitgrößte Bank Spaniens nach Verwaltungsvermögen und Kapitalisierung und war im April 2017 die weltweit erste Bank, die die Blockchain-Technologie für des kompletten Prozess zum Senden eines Kredits über 75 Millionen Euro nutzte. Der Geschäftsführer der Bank äußerte daraufhin, dass die Blockchain-Technologie noch in der Entwicklung stecke und sich in der Zukunft noch großen Herausforderungen stellen müsse. Trotzdem unterschrieb die Bank im Juli einen Kredit über 100 Millionen Euro für eine Ingenieurfirma, der auf der Blockchain basierte.
Der spanische Kongress unterstützte Ende Mai einstimmig einen Gesetzentwurf, der sich positiv auf die Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie in Spanien auswirken wird. Da ein Kontroll-Rahmenwerk fehlt, wird in dem Entwurf eine Überprüfung der Regulierung gegen Kryptowährungen und die Blockchain gefordert. Außerdem wird vorgeschlagen, dass die Technologie auf dem spanischen Markt durch eine kontrollierte Testumgebung eingeführt wird.
Ein kosteneffizientes System für Transfers und Zahlungen
Außerdem stimmte man darüber überein, die Blockchain-Technologie als ein kosteneffizientes System für Transfers und Zahlungen zu fördern. Um eine gemeinsame Position bezüglich Kryptowährungen im weiteren europäischen Kontext zu organisieren, schlägt der Entwurf die Zusammenarbeit der Regierung mit der Bank of Spain und der National Securities Market Commission vor.
Auch die herrschende Partido Popular stellte einen Gesetzesentwurf vor, welcher die Nutzung der innovativen Technologie in der öffentlichen Administration Spaniens fordert. Bereits Anfang des Jahres überlegte die Partei, Unternehmen, welche die Technologie nutzen, Steuererleichterungen zu gewähren.
Ob sich die Versprechen der Förderung von Blockchain, die von seitens vieler Politiker geäußert werden, tatsächlich bewahrheiten, bleibt abzuwarten. Viele spanische Regierungskörper haben sich jedenfalls dazu entschieden, nicht die finalen Gesetze abzuwarten, sondern bereits jetzt die Adaption aktiv zu fördern.