Die Blockchain-Technologie lässt Steuerhinterziehern keine Chance
Thailands Regierung hat scheinbar eine Lösung für das Problem der Steuerhinterziehung gefunden: Ein Blockchain-System soll dem Staat finanziellen Schutz bieten, geht aus einer aktuellen Ankündigung hervor.
Bitcoin-Gegner argumentieren gerne mit Geldwäsche und Steuerhinterziehung, denn immerhin sei die dezentrale und so auch in gewissen Maßen steuerlose Struktur fördernd für solche Vergehen. Doch was dabei oftmals vergessen wird: Die Blockchain ist eigentlich gar nicht so anonym, wie angenommen. Transaktionen sind nämlich transparent, womit die Technologie eher pseudo-anonym ist. Denn jeder kann einsehen, wie hoch eine Transaktion auf der Blockchain ist und wann diese stattgefunden hat. Lediglich der Urheber bleibt anonym, da dieser nur schwer zu identifizieren ist – unmöglich ist es jedoch nicht!
Geld- und Steuerflüsse sollen dank Blockchain nachvollziehbar werden
Blockchain-Lösungen ermöglichen die Einsparung von Kosten und erhöhte Effizienz und bieten sich damit besonders gut für jegliche Verwaltungsprozesse an. Diese Vorteile möchte sich auch die Regierung Thailands zu Nutzen machen, welche nun plant, mit dem Einsatz der Blockchain-Technologie gegen Steuerhinterziehung vorzugehen.
Eine Blockchain-Lösung soll zukünftig den Behörden dabei helfen, Geld- und Steuerflüsse nachzuvollziehen, berichtete kürzlich die thailändische Bangkok Post. Die Nachverfolgung der Strategien der Bürger, mit welchen sie versuchen, Steuerzahlungen zu umgehen, soll mithilfe maschinellem Lernen optimiert werden. Dabei soll die Blockchain-Lösung die Nachverfolgung aller Seiten ermöglichen und nachvollziehbar machen, ob und von wem Steuern zu welchem Zeitpunkt gezahlt wurden. Zu diesem Zweck ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Behörden und den Banken geplant. Die Regierung plant für den 1. Januar 2019 einen ersten Prototyp.
Offen gegenüber Kryptowährungen
Thailand zeigt sich auch gegenüber Kryptowährungen relativ offen. Die meisten Zentralbanken sind mit der Effizienz der Blockchain-Technologie noch unzufrieden, dafür hält man die Ausgabe von eigenen Kryptowährungen dennoch für korrekt. Dies geht aus einem aktuellen IBM-Forschungsbericht hervor. Digitale Zentralbank-Währungen könnten außerdem dazu beitragen, das Kreditrisiko zu beseitigen und die Stabilität des Tokenwerts sicherzustellen.
Die Zentralbank Thailands entwickelt derzeit eine eigene Digitalwährung. Man will damit den technologischen Wandel in der Finanzwelt fördern. Bereits der Name des Projekts lässt vermuten, dass dessen Bedeutung für das Land sehr groß ist. Das Projekt ist nach dem höchsten Berg des Landes, dem Inthanon, benannt. Die thailändische Nationalbank erklärte, dass man das gleiche Niveau wie die Projekte der Zentralbanken von Hongkong, Singapur und Kanada anstrebt.
Kryptowährungen werden in Thailand stark reguliert, dafür aber nicht verboten. Damit zählt Thailand nicht zu den gegenüber Digitalwährungen am offensten eingestellten Ländern, geht aber mit gutem Beispiel voran und zeigt anderen Ländern, wie man Regulierung handhaben kann.