Ein wichtiger Schritt in Richtung Krypto-Adaption
Regulierte Krypto-Finanzprodukte sind zur Zeit ein heiß diskutiertes Thema – denn diese ermöglichen institutionellen Investoren, in den Krypto-Markt einzusteigen. Nun wurde Amun Crypto ETP, der erste Schweizer Krypto-ETP, von der Schweizer Wertpapierbörse SIX genehmigt. Dies ist bereits ein wichtiger Schritt in Richtung Krypto-Adaption in den traditionellen Finanzmärkten – auch wenn der neue Krypto-ETP nicht der Bitcoin-ETF ist, der bereits lange herbeigesehnt wird.
Anleger investieren mit dem Amun Crypto ETP nicht nur in eine erstklassige Digitalwährung, sondern auch in reihenweise Altcoins. Denn Amun Crypto ETP ist ein Derivat, welches die Basiswerte von Bitcoin, Ethereum, Ripple, Bitcoin Cash und Litecoin abbildet, heißt es in einigen Medienberichten.
Auch Kleinanleger sollen Zugang erhalten
Andere Berichte behaupten sogar, dass es sich bei dem neuen Finanzprodukt um einen ETF handelt, was allerdings nicht ganz korrekt ist. Amun-CEO Hany Rashwan betonte, dass es sich um einen ETP handelt, welcher institutionellen Anbietern zur Verfügung steht, die lediglich in Wertpapiere investieren dürfen oder keine Wertpapierverwahrung für digitale Vermögenswerte mit Digitalwährungen einrichten wollen. Auch Kleinanleger soll ermöglicht werden, Zugang zu erhalten. Denn derzeit haben diese keinen Zugang zu Krypto-Börsen, was durch lokale regulatorische Hindernisse bedingt ist.
ETFs sind als Unterkategorie der ETPs zu verstehen. Die Abkürzung steht für Exchange Traded Products. Beides sind Finanzprodukte, die an der Börse gehandelt werden und auf einem Basiswert laufen. Je nach Performance des Basiswertes verläuft auch der Kurs der Finanzprodukte. Die Kurse beim Amun-ETP sind die Kurse der abgebildeten Token. Der Unterschied der jeweiligen Produkte liegt in den regulatorischen Auflagen, welche durch die Börsenaufsicht und den Investorenschutz bestimmt werden. Es geht hierbei jedoch nicht eindeutig hervor, um welche Art ETP es sich beim Amun Crypto ETP genau handelt.
Jede Meldung über ein reguliertes Finanzprodukt ist gut
Krypto-EFTs gibt es bereits – und auch wenn die Notierung an der Schweizer Börse SIX nicht als große Errungenschaft zu sehen ist, ist jede Meldung über ein reguliertes Finanzprodukt sehr gut für das Krypto-Ökosystem. Zu erwarten ist jedoch, dass mit dem ersten richtigen ETFs die Integration von Krypto-Assets in die traditionellen Finanzmärkte einen Durchbruch erlebt. Es gibt auch bereits reihenweise Anträge, die bislang jedoch nicht den Anforderungen der US-amerikanischen Börsenaufsicht entsprachen und abgelehnt wurden.
Doch sind ETPs und ETFs tatsächlich gut für Kryptowährungen? Diese werden zwar als Impulse für den Wachstum des Marktes angesehen, sind jedoch stark auf staatliche und institutionelle Genehmigung angewiesen. Wenn die Nutzer mit dem Bitcoin-Netzwerk über einen ETF handeln, der in Kryptowährung hinterlegt ist, besitzen sie die Digitalwährung eigentlich nicht wirklich, da der Anbieter lediglich Salden in einer zentralisierten Datenbank bewegt. Solange man keine privaten Keys hat, hat man gar keine Kryptowährung…