Die Krypto-Industrie ist in ihrer Entwicklung vorangeschritten
Zum weltweiten Krypto-Markt wurde von der Elite-Universität Cambridge ein neuer Studienbericht herausgebracht. In der Studie kam man unter anderem zum Ergebnis, dass die Krypto-Industrie in ihrem Wachstum einen gewissen Reifegrad erreicht hat. Man hat es bereits erwartet, dass bei den Anbietern die Krypto-Accounts gestiegen ist. Ein weiteres, wohl überraschenderes Ergebnis ist, dass offenbar das Krypto-Mining nicht so sehr zentralisiert ist, wie man angenommen hat.
Für die Untersuchung der Universität wurden 180 Einzelpersonen, Start-ups und Unternehmen in 47 Ländern befragt. Es ging um den Status quo des Blockchain-Ökosystems. Die Wissenschaftler nutzten als Basis ihres Reports außerdem öffentliche Quellen als Datengrundlage, darunter Quellen wie Pressemitteilungen, Nachrichtenartikel, Coinmarketcap, Coin Dance und Krypto-Foren.
Die Anzahl der Krypto-Anhänger nimmt zu
Auch wenn es derzeit um den Krypto-Kurs nicht gerade gut steht, nimmt die Anzahl der Krypto-Anhänger zu. Die Forscher kommen zu einer Schätzung, dass bei den Krypto-Dienstleistern die Zahl der Accounts für die ersten drei Quartale dieses Jahres bei 139 Millionen liegt. Im Gegensatz zum Vorjahr 2017 sind das 63 Prozent mehr.
Doch die Zahl der registrierten Personen ist nicht gleich die Zahl der aktiven Nutzer. Denn ein User kann mehrere Accounts bei einem oder auch mehreren Dienstleistern haben. Die Anzahl der aktiven Nutzer festzustellen ist leider nicht so einfach, da es zahlreiche Krypto-Dienstleister auf dem Markt gibt, die keinen Know-Your-Customer-Prozess, also keinen Identitätsnachweis verlangen.
Seit 2017 hat sich die Anzahl der Nutzer vervierfacht
Bei den identifizierten Nutzern gab es insbesondere einen starken Anstieg, hier hat sich die Anzahl seit 2017 mit 35 Millionen vervierfacht. Der Tendenz nach steigt die Nutzerzahl rapide an. Im ersten Quartal dieses Jahres lag der Anteil der aktiven Nutzer mit 38 Prozent jedoch nur um ein Prozent höher als im Jahr 2017.
Doch die Benutzeraktivität unter den Befragten in der Studie wurde von den Verfassern nicht eindeutig definiert. Die beliebtesten Kriterien, mit welcher der Aktivitätsgrad festgestellt wird, sind die wöchentlichen Logins, welche von 28 Prozent der Dienstleister unterstützt werden. Danach folgen monatliche Messgrößen im Zusammenhang mit Aktivitäten, worunter neben Logins auch Ein- und Auszahlungen und das Trading fallen. Hierunter fallen 26 Prozent.
Keine Monopolbildung in der Mining-Industrie
Außerdem kamen die Wissenschaftler zur Erkenntnis, dass – anders als man befürchtet – keine Monopolbildung in der Mining-Industrie vorherrscht. Seit längerer Zeit ist die Befürchtung laut geworden, dass eine Monopolbildung möglich sei, diese jedoch nicht dem Krypto-Ideal der Dezentralität entspricht. Implizit geht es darum, dass sich vermeintlich die Produktion von Mining-Hardware dort konzentriert, wo Mining-Farmen und Mining-Pools sich verorten. Insbesondere liegt hier das Hauptaugenmerk auf China, da hier die Strompreise sehr gering sind. Doch hier entwarnen die Forscher.
Die Mining-Industrie verstärkt sich derzeit vor allem in einigen Ländern Skandinaviens und in Nordamerika, da Kanada, einige US-Staaten und Skandinavien nicht nur verhältnismäßig günstigen Strom, sondern auch ein Krypto-freundliches regulatorisches Umfeld, ein kühles Klima, schnellen Internetzugang und eine stabile politische Situation bieten.
Denn das Bitcoin-Mining ist dafür bekannt, besonders viel Energie zu verbrauchen. Doch der auf die Umwelt schädigende Einfluss des Minings ist auch davon abhängig, wie die Energie gemischt ist. In China setzt man hauptsächlich auf Kohle, mindestens 60 Prozent der Mining-Farmen hingegen nutzen unter anderem auch erneuerbare Energien zu einem durchschnittlichen Anteil von 28 Prozent.
Engere Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden
Die Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass viele Krypto-Firmen enger mit Regulierungsbehörden zusammenarbeiten und sich proaktiv verhalten, während man sich global noch um eine einheitliche Krypto-Regulierung bemüht. Regulierungsinitiativen erleichtern die Zusammenarbeit zwischen Akteuren der Branche und den Regulierungsbehörden, sodass Wissenslücken verringert werden und Fragen bezüglich der Regulierung aus Branchensicht angegangen werden. So kann in Zukunft mehr Klarheit in der Regulierung geschaffen werden.