Cosmos (ATOM Coin) – Das Internet der Blockchains

Cosmos Coin Logo

Die Zeiten, in denen Kryptowährungen nur etwas für IT-Profis und Szene-Kenner waren und der Begriff „Blockchain“ für die Mehrheit der Menschen ein Fremdwort darstellte, sind definitiv vorbei. Kryptowährungen haben auch in Deutschland längst einen Weg in den finanziellen Alltag vieler Bürger gefunden – und das allgemeine Interesse scheint nicht nachzulassen. Was mit dem Bitcoin begann, entwickelte sich weiter und scheint die nächste Stufe erreicht zu haben: Mit dem Cosmos Netzwerk wird die Blockchain 3.0 zur funktionalen Realität.

Doch was genau ist Cosmos überhaupt? Wie funktioniert das Netzwerk und inwiefern könnte es die Krypto-Szene revolutionieren? Diesen und weiteren Fragen gehen wir im Folgenden auf den Grund.

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Was genau ist Cosmos?

Cosmos ist ein bislang nahezu einzigartiges Projekt, an dem Entwickler auf internationaler Ebene arbeiten und das von der Interchain Foundation, einer Schweizer Non-Profit-Organisation, unterstützt wird. Es handelt sich dabei um den Versuch, ein umfassendes Ökosystem zu erschaffen, das verschiedene Blockchains zusammenbringt. Über Cosmos sollen einzelne Blockchains standardisiert kommunizieren können. Bis April 2017 wurden rund 16,8 Millionen über das Cosmos Initial Coin Offering gesammelt. Der Main Net Launch ist für 2019 vorgesehen.

Probleme und Lösungen des Netzwerks grafisch dargestellt_2

Alle Vor- und Nachteile von Cosmos

Hohe Interoperabilität

Leichte Skalierbarkeit

Hohes Vertrauen von Investoren

Kommunikation verschiedenere Blockchains

Launch erst im Laufe des Jahres

Die größten Vorteile: Interoperabilität und Skalierbarkeit

Wie beispielsweise beim Bitcoin zu beobachten war, ist die Skalierbarkeit ein Problem, das viele Kryptowährungen verbindet. Dank Cosmos könnte dies bald der Vergangenheit angehören. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Interoperabilität. Doch was ist das eigentlich? Mit einem interoperabilen System ist ein System gemeint, das sich durch vollkommen offengelegte Schnittstellen auszeichnet.

Es dient als rahmengebende Basis, auf der andere Systeme einschränkungslos zusammenarbeiten können. Auf diese Weise wird die Kryptowelt deutlich vereinfacht. Wer heute Bitcoin besitzt, aber lieber in Ethereum investieren möchte, muss bis Dato auf eine Handelsplattform zurückgreifen, die den Tausch abwickelt.

Im Einzelnen wird der Bitcoin dort zunächst in eine FIAT-Währung getauscht, mit der im Anschluss Ethereum erworben wird. Mit Cosmos wird der Zwischenschritt künftig entfallen. Unterschiedliche Kryptowährungen werden durch die vernetzten Blockchains flexibel interagieren können, sodass auf Börsen, deren Ruf hinsichtlich der Sicherheit ohnehin bröckelt, weitestgehend verzichtet werden kann.

Aktueller Launch Status

Wie funktioniert das Netzwerk?

Um zu verstehen, wie Cosmos die Idee einer interoperabilen Plattform in die Wirklichkeit umsetzt, müssen verschiedene Aspekte beleuchtet werden.

Tendermint

Tendermint ist die Grundlage, die das Cosmos „Internet of Blockchains“ überhaupt erst möglich macht. Die Tendermint-Engine setzt sich maßgeblich aus zwei Teilen zusammen: Aus dem Tendermint Core, einer byzantinischen fehlertoleranten(kurz BFT-) Konsens-Engine für den PoS (Proof-of-Stake) Einsatz, sowie dem ABCI, dem „Application BlockChain Interface“.

Das ABCI ist eine BFT-Replikation für dezentralisierte Apps, sogenannte „Dapps“, in mehreren Programmiersprachen. Durch das ABCI können Blockchains sprachenunabhängig implementiert werden, sodass Cosmos einen grenzüberschreitenden Austausch möglich macht. Das Cosmos Konzept hat das klare Ziel, eine ideale Umgebung für parallele Blockchains zu gestalten, die Entwicklern eine vergleichsweise einfache Anwendungsimplementierung bietet.

Auf konzeptioneller Ebene setzt sich einjede Blockchain aus drei Teilen zusammen: Dem Netzwerk, dem Konsens und der Anwendung. Durch Tendermint werden Netzwerk und Konsens, also Protokoll und grundsätzliche Transaktionsvereinbarungen, verbunden, sodass sich der Entwickler im Endeffekt nur noch um die Anwendung selbst kümmern muss. Das ABCI stellt dabei die Schnittstelle zwischen Cosmos und jeder einzelnen Anwendung dar.

Das Internet der Blockchains und die Netzwerk Hubs und Zones

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie genau Cosmos die Sache mit dem „Internet der Blockchains“ in eine praktikable Realität übersetzt. Die Antwort: Sogenannte Netzwerk Hubs, an die mehrere Zones, wie die Blockchaines in diesem Zusammenhang genannt werden, andocken. Nur durch die Hubs ist ein flexibler Austausch möglich. Anstatt eine Blockchain mit der nächsten zu verknüpfen, stehen mehrere Blockketten über einen gemeinsamen Hub in Verbindung.

Das Inter-Blockchain Communications Protocol (IBC)

Das standardisierte Kommunikationsprotokoll des Cosmos Netzwerks wird IBC genannt. Das IBC verknüpft Zonen und Hubs und ermöglicht so den reibungslosen Austausch von Tokens heterogener Blockchains. Dabei ist hervorzuheben, dass es ausdrücklich um eine Verknüpfung, nicht aber um eine Vermengung oder gar Zusammenlegung geht.

Jede Blockchain behält ihre Souveränität und ihren eigenen Aufbau bei. Sie wird lediglich dazu befähigt, mit anderen Blockchains zu kommunizieren. Sprich: Anstatt Währungen von Zone A, über Zone B und C, zu Zone D fließen zu lassen, wird über den Hub ein direkter Kontakt zwischen Zone A und D hergestellt. Auf diese Weise muss Zone A nicht auf die Sicherheit von Zone B und C vertrauen – das Vertrauen in den zentralen Hub genügt.

Atoms und Photons

Natürlich benötigt der „Cosmos Hub“ eine Währung. Die Tokens des Cosmos Netzwerks heißen Atoms und Photons. Beide erfüllen einen bestimmten Zweck: Während die Atoms als Hauptwährung gelten, sind Photons speziell zur Begleichung der anfallenden Transaktionsgebühren vorgesehen.

Handel Bild_3

Häufige Fragen zum „Ecosystem of Blockchains“

Das „Ökosystem der Blockchains“ wirft viele Fragen auf. Einige davon werden nachfolgend beantwortet.

Wie gestaltet sich die Verteilung der Atoms?

Derzeit ist die konkrete Verteilung der Atoms noch nicht in Stein gemeißelt. Es ist angedacht, 75% der Tokens auf die Crowdfunding Investoren zu verteilen. Von den übrigen 25% werden voraussichtlich 10% im Besitz der Interchain Foundation verbleiben, 10% an die All in Bits Inc. gehen und 5% den Seed Investoren zugewiesen werden. Die tatsächliche genaue Aufteilung wird allerdings vermutlich erst mit dem Main Net Launch bekannt werden.

Können ausschließlich PoS-Blockchains integriert werden?

Natürlich ist die Implementierung von Tendermint-kompatiblen PoS-Blockchains die simpelste Variante. Doch auch die Verknüpfung von PoW-Blockchaines soll möglich sein. Hierfür muss eine Peg-Zone über die Tendermint-Core gelegt werden. Dies bedeutet zwar einen unvergleichlich höheren Aufwand, ist, rein technisch gesehen, aber kein Ding der Unmöglichkeit.

Gibt es bereits Pläne für die erste Peg-Zone?

Desktop Ansicht CoinDie gibt es! Die erste Peg-Zone soll unter dem Namen „Ethermint“ bekannt werden und wird Ethereum ins Netzwerk integrieren. Weitere Pläne sind bis Dato nicht bekannt, allerdings ist fest damit zu rechnen, dass einige weitere Peg-Zones folgen werden.

Existieren vergleichbare Projekte?

Bisher haben sich nur wenige Entwicklerteams an die Kreation eines Multichain-Netzwerks gewagt. Neben Cosmos steht hauptsächlich „Polkadot“ im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Auch hinter diesem Projekt steckt eine Schweizer Organisation: Die Web3 Foundation. Das Polkadot-Protokoll wurde eigens von Ethereum-Begründer Gavin Wood konzipiert und konnte im Rahmen eines Initial Coin Offerings im Jahre 2017 ganze 144,3 Millionen US-Dollar einspielen. Die Veröffentlichung des Polkadot Netzwerks ist, genau wie beim Cosmos Netzwerk, für 2019 geplant.

Sind bereits Atoms im Umlauf?

Sämtliche Atoms werden erst  mit dem offiziellen Launch in Umlauf gebracht. Wer also bereits jetzt auf vermeintliche „Cosmos Coins“ oder Atoms stößt, hat es nicht mit dem Original-Token des Cosmos Hubs zu tun. Interessenten sollten sich also unbedingt gedulden, denn noch ist, wie bereits geschildert, kein festes Datum für den Main Net Launch bekannt.

Fazit: Die Zukunft interoperabiler Blockchain-Netzwerke

Kein Mensch kann vorhersehen, von welchem Erfolg oder aber auch Misserfolg das Cosmos Projekt gekrönt sein wird. Die Eigenschaften des Netzwerks sprechen aber dafür, dass es in der Lage sein könnte, die Kryptowelt kurzfristig auf den Kopf zu stellen und langfristig deutlich zu verbessern. Multichain-Networks halten Lösungen für zentrale Problematiken, wie Sicherheit, Interoperabilität und Skalierbarkeit, bereit und gelten schon alleine deshalb als sehr vielversprechend.

Ob sich nun Cosmos, Polkadot oder aber ein bisher ganz unbekanntes Projekt durchsetzen wird, steht in den Sternen. Denkbar ist auch eine praktikable Ko-Existenz verschiedener Multichain-Netzwerke. Klar ist: Das Ziel ein „Internet der Blockchains“ zu erschaffen, ist hoch gesteckt und zeugt von großem Ehrgeiz. Sollte die Idee allerdings nicht an der Umsetzung scheitern, dürften sich interoperabile Blockchain-Netzwerke zügig etablieren und „Blockchain 3.0“ zur Normalität werden lassen.

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Das Netzwerk der Coin ist neuartig und in dieser Art sicherlich auch, nach derzeitigem Stand, einzigartig. Daher wurde diese Coin auch im Detail vorgestellt. Allerdings beschäftigt sich Kryptopedia aber auch mit den bereits etablierten Währungen und kryptischen Coins, sowie mit weiteren Themen rund um das Gebiet Blockchain. Interessierte finden auf der Homepage eine Übersicht der Themengebiete und Beiträge.

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