Facebook bekommt bald seine eigene Digitalwährung
Auch wenn Kryptowährungen in letzter Zeit ein wenig Ansehen verloren haben, ist das Interesse an digitalen Währungen und innovativen Blockchain-Anwendungen insgesamt nicht weniger geworden. Immer mehr Unternehmen interessieren sich dafür, die Blockchain-Technologie in ihre Unternehmensprozesse zu integrieren. Und auch der Wert des Bitcoin ist in letzter Zeit wieder stärker geworden.
Facebook hat wohl etwas von den Vorzügen der Kryptowährungen mitbekommen und plant bereits seit Dezember vergangenen Jahres, eine eigene digitale Währung in den Facebook Messenger und auch in Instagram und WhatsApp zu integrieren. Dies berichtete nun die New York Times.
Kryptowährungen für den Mainstream
Die Zeitung teilte außerdem Details über dieses neue Projekt mit: Mit dem Projekt will das soziale Netzwerk Kryptowährungen den Weg ebnen, vom Mainstream angenommen zu werden. Geplant ist insbesondere, dass die Nutzer untereinander Coins übertragen können. Bereits im ersten Halbjahr 2019 soll mit der Umsetzung des Plans begonnen werden.
Diese Informationen hat die New York Times scheinbar von fünf Personen, die vertraut mit den internen Vorgängen bei Facebook sind. Man ist sogar bereits mit Krypto-Handelsplätzen in Kontakt getreten, um den Verkauf solcher Facebook-Coins zu besprechen. Um die internen Kenntnisse über Kryptowährungen zu verbessern, wurde auch schon neues Personal eingestellt.
Dass die Kryptowährung nicht nur auf Facebook, sondern auch auf anderen Plattformen eingesetzt werden soll, ist besonders interessant. Der Austausch der Coins soll neben Facebook auch auf Instagram und WhatsApp möglich sein. Sollten die Pläne umgesetzt werden, könnten rund 2,7 Milliarden User einfachen Zugang zu digitalen Währungen genießen.
Keine Sorge um Wertverlust dank Koppelung
Man will die Akzeptanz für Kryptowährungen steigern, indem der Facebook-Coin an herkömmliche Währungen geknüpft sein soll. Spekulationen mit dem Coin würden dadurch außerdem unattraktiv und die Nutzer müssen sich keine Sorgen über Währungsschwankungen machen. Geplant ist nicht nur eine Koppelung an den US-Dollar, sondern an mehrere Währungen.
Facebook ist ein einflussreiches Netzwerk – und indem sich das Unternehmen mit Kryptowährungen beschäftigt, hat es auch Einfluss darauf, dass sich Regierungen auf kurze oder lange Sicht mit digitalen Währungen beschäftigen. Diese müssen daran arbeiten, dass Regularien entstehen, damit mit dieser globalen Herausforderung richtig umgegangen werden kann.
Doch Facebook muss sich mit dem Coin ähnlichen Herausforderungen wie Bitcoin und Co. stellen, insofern ist dieses Problem rückwirkend. Es gibt keine Bank, die die Rolle einer zentralen Aufsicht übernimmt, weshalb Kryptowährungen auch für Kriminelle und Betrüger interessant sind. Es kommt außerdem hinzu, dass Krypto-Transaktionen sehr rechenintensiv sind.
Blockchain-Login soll ebenfalls umgesetzt werden
Vergangenen Monat ist außerdem bekannt geworden, dass Facebook einem immer größer werdenden Druck von Nutzern und Regierungsstellen gegenübersteht, da die massenhafte Weitergabe von Userdaten kritisch betrachtet wird. Mark Zuckerberg, der CEO von Facebook, prüft daraufhin neue Möglichkeiten, mit welchen man die Nutzerkonten absichern kann. Er zieht in Erwägung, den Facebook-Login auf die Blockchain zu bringen. Auf diesem Weg könnten die Nutzer den Zugang von Drittanbietern zu den Userdaten regulieren. N
och hat das Unternehmen keine Möglichkeit gefunden, den Blockchain-Zugang tatsächlich umzusetzen. Im Rahmen dessen solle aber Facebook-Connect auf die Blockchain übertragen werden. Zuckerberg sieht vor allem den Vorteil einer solchen Anwendung darin, dass man keinen Intermediär brauche. Jedoch verliert das Unternehmen gleichzeitig auch die Möglichkeit, für bestimmte Drittanbieter den Zugang generell zu sperren. Damit würden die Nutzer eine noch größere Eigenverantwortung für ihre Daten haben.