Krypto-Adaption schreitet in mehreren Branchen voran
Digitale Währungen werden an Popularität gewinnen – dessen ist sich Reise-Experte und Geschäftsführer des Konzerns Booking Holdings sicher, der außerdem Reiseportale wie Kayak und momondo betreibt. In einem Interview mit der Reisezeitung Skift sprach Glenn Fogel, der kürzlich zum neuen Geschäftsführer von Booking wurde, über wichtige Themen, mit der sich aktuell die Reisebranche beschäftigt. Zu diesen zählen unter anderem digitale Währungen und die Blockchain-Technologie.
Bargeld verliert an Bedeutung
Fogel antwortete auf die Frage, wie das zukünftige Zahlungssystem der Reisebranche aussehen müsste, dass dieses selbstverständlich an erster Stelle problemlos ablaufen sollte. Zudem sei die Sicherheit von Daten ein weiterer wichtiger Punkt. Der Geschäftsführer von Booking geht deshalb davon aus, dass in Zukunft Bargeld keine bedeutende Rolle mehr spielen wird – er sieht eine klare Chance für eine neue weltweite Kryptowährung, die Kunden einen hohen Sicherheitsstandard bietet.
Besonders außerhalb der USA soll eine solche Währung seiner Meinung nach großes Potenzial haben, da in den Vereinigten Staaten anders als in den meisten anderen Ländern bereits für die meisten Zahlungsabwicklungen Kreditkarten eingesetzt werden.
Kryptowährungen können dabei helfen, die Effizienz zu steigern
Kurz nach Folgels Ernennung zum neuen Geschäftsführer von Booking wurde außerdem bekannt, dass der Reisekonzern, neben anderen großen Namen wie Visa und Mastercard, eines der Gründungsmitglieder des Facebook-Coins Libra sein wird. Bereits im April 2018 äußerte die ehemalige Geschäftsführerin Gillians Tans, dass sie eine positive Blockchain-Zukunft für ihr Unternehmen sehe. Die Blockchain-Technologie könne dabei helfen, die Effizienz des Reiseportals zu steigern, von welcher auch die Kunden profitieren können.
Die Reiseagentur Traveller aus Großbritannien hatte bereits zu Beginn des Jahres angekündigt, dass in Zukunft Zahlungen mit Bitcoin akzeptiert werden.
Auch in der Immobilienbranche ist eine Tendenz zur Krypto-Adaption zu erkennen
Aber nicht nur in der Reisebranche, auch in der Immobilienbranche haben Kryptowährungen großes Potenzial. BitPay, einer der größten Dienstleister für Krypto-Zahlungsabwicklungen, erkennt ganz klar den Trend, dass in der Immobilienwirtschaft Kryptowährungen adaptiert werden.
Mit rund 1 Milliarde Dollar an Transaktionsvolumen pro Jahr ist BitPay global gesehen der größte Bitcoin-Zahlungsdienstleister. Aus diesem Grund fungiert das Unternehmen als Zahlungsabwickler für Hauskäufer. BitPay tauscht Bitcoin in USD und führt Überweisungen im Namen des Käufers an einen Treuhänder durch. So könne laut Trend der Traum vieler erfüllt werden, dass man mit Kryptowährungen sein Traumhaus kaufen kann, ganz ohne den Umweg über Fiat-Währungen gehen zu müssen.
BitPay wickelte allein im Jahr 2017 rund 20 Mio. USD an Transaktionen für Käufe und Verkäufe von Immobilien ab. Obwohl es danach im Jahr 2018 einen Tiefpunkt gab und die Zahl auf rund 6 Mio. USD sank, konnte das Unternehmen bereits in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres jeweils über 5 Mio. USD an Transaktionen in Zusammenhang mit Immobilien verarbeiten. Der BitPay Geschäftsführer ist der Meinung, dass das Krypto-Geschäft mit Immobilien im Vergleich zum Vorjahr mit Sicherheit mindestens verdoppelt werden könne.
2019 ist bislang das beste Jahr
Der Geschäftsführer Singh äußerte, dass seit der ersten Immobilientransaktion vor vier Jahren das Unternehmen mehrere Millionen Immobilientransaktionen für Privatpersonen und Unternehmen abgewickelt hat. 2019 scheint bislang das beste Jahr zu sein. Der Durchschnittswert einer Immobilientransaktion liegt laut BitPay bei rund 1 Mio. USD, was alles andere als durchschnittlich ist! BitPay arbeitet mit Immobilienfirmen und -maklern zusammen, die mit den weltweit teuersten globalen Immobilienmärkten wie Manhattan oder Dubai zusammenarbeiten.
Auch wenn aktuell das komplette Volumen an Transaktionen in Verbindung mit Immobilien noch sehr gering ist, kann man einen klaren Trend zur Krypto-Adaption im Vergleich zum weltweiten Volumen an Fiat-Währungen erkennen. Es bleibt abzuwarten, wann auch hierzulande Bitcoin als Zahlungsmittel von den Maklern akzeptiert werden, wodurch die Adaption von digitalen Währungen vorangetrieben würde.