Negative Stimmung in Bezug auf Bitcoin
Bitcoin-Anleger gehen momentan eine schwierige Zeit durch. Die Kryptowährung fiel zuletzt auf 5780 US-Dollar pro Bitcoin und war somit am tiefsten Punkt seit Beginn des aktuellen Jahres. Dieser Absturz hängt wohl mit mehreren Hacks zusammen, die in jüngster Vergangenheit auf Kryptowährungen verübt wurden. Aber auch die strenge Regulierung durch Finanzaufsichtsbehörden hat damit zu tun. In mehreren Ländern haben diese Gründe das Vertrauen der Menschen in Kryptowährungen stark geschwächt und weniger attraktiv für Anleger gemacht.
Andere Kryptowährungen wie Ether verloren in den vergangenen Tagen noch stärker an Wert als Bitcoin. Grund dafür sind die Auflagen der japanischen Finanzmarktaufsicht und Angriffe auf Krypto-Börsen in Korea. Bislang stand Japan digitalen Währungen noch freundlich gegenüber, doch die japanische Finanzmarktaufsicht forderte sechs der größten Kryptobörsen im Land dazu auf, die Maßnahmen gegen Geldwäsche zu schärfen. Bis zum 23. Juli müssen die Handelsplätze ihre Vorschläge vortragen. Nur einige Tage zuvor kam es zu zwei Cyberattacken, wobei rund 30 Millionen US-Dollar bei der Krypto-Börse Bithumb verloren gingen.
Japan steht bezüglich Kryptowährungs-Verlusten bereits seit längerer Zeit in der Öffentlichkeit. Nachdem Bitcoins im Wert von 48 Milliarden Yen gestohlen wurden, wurde Mt. Gox geschlossen. Mt. Gox gehörte einst zu den weltweit größten Handelsplätzen für Bitcoin. Im Februar 2018 gab es einen weiteren Diebstahl: 58. Milliarden Yen wurden beim Handelsplatz Coincheck gestohlen.
Veränderung oder Blase
Jack Ma, der Gründer der Alibaba Group, sieht es bereits kommen. Er ist der Meinung, dass die Blockchain-Technologie das Potenzial hat, die Welt zu revolutionieren und grundlegend zu verändern. Doch der Bitcoin könnte eine Blase sein, äußert Ma bei einer Veranstaltung des Fintechs Ant Financial, welches früher auch als Alipay bekannt war.
Ma bewarb dort den auf der Blockchain-Technologie basierenden Geldtransfer von Hongkong auf die Philippinen. Diese neue Entwicklung soll die Kosten der internationalen Geldtransfers dimmen. Er ist der Auffassung, dass traditionelle Finanzinstitutionen nur 20 Prozent der Leute nutzen, aber Margen von bis zu 80 Prozent hätten. Die Werte sollten eigentlich umgekehrt sein. Ma ist voller Zuversicht bezüglich des neuen Projektes. In Zukunft soll der Ant-Financial-Service auch in anderen Ländern Transfers ermöglichen und nicht nur auf Transfers zwischen Hongkong und den Philippinen beschränkt sein.
Anleger verlieren das Interesse an Bitcoin
Anleger verlieren das Interesse an Bitcoin und das nicht ohne Grund. Am 22. Juni wurden in einem Gruppenchat der südkoreanischen App KakaoTalk sensible Daten veröffentlicht, nämlich die Adressen von Wallets und Passwörter.
Für das Misstrauen in digitale Währungen sind aber auch die Regulierungen schuld. Hyun Song Shin, ein ranghoher der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, die als eine Art Reinigungsstelle für Notenbanken aktiv ist, sagt, dass virtuelle Währungen wie Bitcoin genauso reguliert werden sollten wie Anleihen und Aktien. Denn wenn die Leute Münzen erhalten, um Gewinne zu erwirtschaften, würde dies seiner Meinung nach Wertpapieren ähneln.
Es geht auf und ab
Bitcoin erholte sich nach diesem sprunghaften Tief jedoch wieder. Zuletzt notierte die Kryptowährung 4,7 Prozent mehr als am Vortag. Der Trend scheint mit jedem Jahr jedoch rückläufig, was den Wert eines Bitcoin enorm reduziert.