Erstmalige Herausgabe durch Hypotheken abgesicherte Wertpapiere auf Blockchain
Die Blockchain-Technologie hat großen praktischen Nutzen – dies verdeutlichte eine der größten Banken Chinas, die Bank of Communication, welche immobiliengedeckte Wertpapiere im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar ausgab, und zwar über ein firmeneigenes Blockchain-Netzwerk. Das erste Mal überhaupt kam eine Blockchain zur Ausgabe solcher Wertpapiere zum Einsatz.
Großbanken beziehen häufig Residential Mortage Backed Securities (RMBS), also durch Hypotheken abgesicherte Wertpapiere, da diese langfristige Aussichten auf Renditen sichern. Völlig neu ist jedoch, dass dies über eine Distributed-Ledger-Technologie geschieht. Um mehr Transparenz und Sicherheit in Wertpapierverträgen zu ermöglichen, nutzte die Bank of Communication die selbst entwickelte Jucai-Chain-Blockchain. Die Blockchain wurde im Juni 2018 zum ersten Mal von der Bank präsentiert, einen Monat später wurden die Daten bereits eingefügt.
Alle wichtigen Informationen können zu jeder Zeit in Echtzeit nachverfolgt werden
Alle relevanten Informationen sollen von den teilnehmenden Parteien zu jeder Zeit in Echtzeit nachverfolgt werden können, sodass diese sich selbstständig von der Echtheit der zugrundeliegenden Assets überzeugen können, heißt es laut der Bank. Das Angebot scheint eine Win-Win-Situation hervorzubringen. Einerseits kann man über die Blockchain jederzeit aktuelle Entwicklungen verfolgen und ist dabei nicht auf eine intermittierende Instanz angewiesen – andererseits erhalten auch Steuerberater und Wirtschaftsprüfer leichter Zugriff auf die Daten. Man kann jedoch bezweifeln, ob dies tatsächlich datenschutzrechtlich fördernd ist.
Die erste deutsche Blockchain-Bank eröffnete
Die ist nicht der Einzige Fall, in dem Blockchain-Anwendungen in die Bankenbranche implementiert werden. Ende September öffnete erst die erste deutsche Blockchain-Bank: Bitwala bringt ab November die Bitwala Card auf den Markt und bildet damit eine Brücke zwischen der Krypto- und der Fiat-Welt. In einer Pressemitteilung heißt es, dass sich bereits mehr als 30.000 Kunden zur Eröffnung eines Kontos bei der Bank registriert haben. Ein solches Konto soll über alle Funktionen eines herkömmlichen Kontos verfügen, aber außerdem auch die Möglichkeit bieten, Kryptowährungen wie Bitcoin zu verwalten.
SEPA-Überweisungen, Abhebungen, Daueraufträge und Zahlungen via Debitkarten sollen über ein deutsches Bankkonto möglich sein. Zudem ist ein Krypto-Wallet integriert, welches Trading mit sofortiger Liquidität ermöglicht. Um Geld in Kryptowährungen umzutauschen, musste man bislang den Umweg über eine Börse gehen, die meist im Ausland sitzt. Mit dem Bitwala-Konto sollen Kunden erstmals die Möglichkeit haben, ihr Geld mit dem Konto der Bitwala innerhalb weniger Sekunden von Euro in Bitcoin zu tauschen.
Immer mehr Blockchain-Anwendungen in der Bankenbranche
Und im August wurde die Commonwealth Bank of Australia von der Weltbank mit der Schaffung eines Blockchain-basierten Bonds beauftragt. Aber nicht nur private Banken, auch Zentralbanken, wie zum Beispiel die Bank of Thailand ziehen mit den neuen Entwicklungen und kreieren eigene Kryptowährungen.
Auch in Italien erhoffen sich 14 Bankinstitute, welche sich zusammengeschlossen haben, dass die Anwendung der Blockchain-Technologie die Prozessabwicklung zwischen den Bankinstituten verbessern wird. Insbesondere sollen die Bearbeitungszeiten verkürzt werden, aber auch die Transparenz von Bankdaten soll erhöht werden und auch der Datenaustausch und die Verifizierung der Anwendung soll ermöglicht werden.