Die belgische Regierung warnt auf neuer Website Kryptowährung-Investoren vor Risiken
Kryptowährungen sind heutzutage in aller Munde – vor rund zwei Jahren galt das Thema fast ausschließlich dem Fachgebiet von Geeks. Doch auch Betrüger sind auf den Zug aufgesprungen und versuchen durch attraktive Angebote oder raffinierte Phishing-Mails die Daten unachtsamer Benutzer zu stehlen.
Viele Aufsichtsbehörden warnen bei Investitionen in eine Kryptowährung – die belgische Regierung hat nun eine Website erstellt, die auf die Risiken beim Investieren in virtuelle Währung aufmerksam macht. Dies kündigte der Föderale Öffentliche Dienst Wirtschaft, KMB, Mittelstand und Energie (FPS) am 5. Juni an.
„Too Good To Be True“ kennt die Betrugsmaschen
Eine außergewöhnliche Preisentwicklung bei den Kryptowährungen verleitet Anleger dazu, sich in Investitionen zu stürzen, ohne ein profundes Wissen zum Thema zu besitzen.
Durch das stetig steigende Interesse an Krypto-Investments, befürchtete FPS, dass hiermit auch das Betrugsrisiko größer werden könne. Die FPS gab bekannt, dass belgische Investoren im vergangenen Jahr Verluste durch Betrugsfälle in einer Höhe von rund 2,2 Millionen Euro meldeten. In Angesicht der Tatsache, dass nur rund 4 Prozent aller Betrugsfälle gemeldet werden, ist dies nur ein geringer Wert. Schätzungen zufolge verlieren belgische Investoren rund 130 Mio. Euro.
Die Öffentlichkeit soll durch die Website mit dem Namen Too Good To Be True der FPS Wirtschaft und der Bundesbehörde für Services und Märkte (FSMA) vor den Risiken warnen. Krypto-Betrüger versprechen meist große Gewinne und erscheinen dabei oft vertrauenswürdig, sodass der Betrug von potentiellen Krypto-Investoren oftmals nicht wahrgenommen wird. Wäre auch zu schön um wahr zu sein…
Ein Scanner warnt vor Betrügern
Zudem bietet die Website ein Portal, das Nutzern erlaubt, Vorfälle mit verdächtigen Unternehmen zu melden. Außerdem steht ein Scanner zur Verfügung, der Websites untersucht und Betrüger ausfindig machen kann. Wobei die Betreiber der Website verkünden, dass nach einer Überprüfung eine ausbleibende Warnung nicht automatisch bedeutet, dass das Krypto-Projekt risikofrei ist und trotz dessen genauere Untersuchungen nötig sind. Denn Unternehmen ändern häufig ihre Namen, um zu vermeiden, auf der Liste der Betrüger zu landen.
Auch die Liste aller fragwürdigen Krypto-Handelsplattformen enthalte nicht alle Betroffenen, sondern nur solche, zu denen die Verbraucher Beschwerden eingereicht hätten.
Wachsamkeit und genaue Überprüfungen sind gefragt
Um sich vor Abzocken zu schützen heißt es, man solle sich die Details des Projekts vorher genau ansehen, sehr wachsam bei Online-Zahlungen mit virtuellen Währungen sein und vermeiden, irgendwelche persönlichen Informationen zu teilen.
Außerdem solle man den bereitgestellten Informationen stets kritisch gegenüberstehen. Viele betrügerische Plattformen versprechen garantierte Rendite oder vollen Kapitalschutz –  was nur leere Versprechungen sind. Ein Warnzeichen.
Weitere Warnzeichen
Des Weiteren sollten Krypto-Investoren immer die Identität des Unternehmens überprüfen. Sollte ein Unternehmen nicht eindeutig identifiziert werden können, sollte diesem kein Vertrauen geschenkt werden. Wenn eine Website oder das Unternehmen relativ neu ist, sollten ebenfalls die Alarmglocken läuten.
Sogenanntes „Cryptopishing“ funktioniert besonders gut über Spam-Mails. Bei diesen Mails handelt es sich beispielsweise um vermeintliche Sicherheitswarnungen, wobei Nutzer dazu verleitet werden, auf einen Link zu klicken. Oder es werden Einladungen zu entlohnten Umfragen versendet, wobei nur auf einen Link zu klicken ist, um die Teilnahme zu bestätigen.
Das Opfer wird auf eine Fake-Version der erwarteten Kryptowährungsseite umgeleitet und dazu aufgefordert, die Anmeldedaten seines E-Wallets einzugeben. Dadurch, dass das Design der beliebtesten Websites für Web-Wallets relativ einfach gehalten ist, haben Kriminelle leichtes Spiel, überzeugende Nachahmungen zu designen.
Jeder Link sollte genauestens überprüft werden. Bestenfalls sollte nicht direkt auf Links geklickt werden, die von Internetdiensten stammen, sondern die Adresse direkt in der Adressleiste des Browsers eingegeben werden. Eine Antivirus-Lösung mit speziellem Phishing-Schutz kann zudem helfen.