Konfiszierte Bitcoin im Gesamtwert von 4,35 kommen bei einer Auktion unter den Hammer
Rund 660 Bitcoin sollen Anfang November im Rahmen einer Auktion verkauft werden, kündigte der United States Marshals Service (USMS) an. Dabei sollen Bitcoin im Gesamtwert von 4,35 Millionen US-Dollar unter den Hammer kommen. Interessenten können sich bis zum 29. Oktober registrieren und ein Angebot abgeben, nachdem sie eine Kaution in Höhe von 200.000 US-Dollar hinterlegt haben. Die hinterlegte Sicherheit wird bei Zuschlag mit dem Gebot verrechnet und einbehalten. Wer leer ausgeht, erhält seine volle Kaution zurück.
Geplant ist, die Bitcoin-Summe in zwei Teilen anzubieten. Ein Teil besteht aus sechs Blöcken zu je 100 BTC und der zweite Teil aus einem Block zu 60 BTC. Die Angebote werden dabei an den aktuellen Marktpreisen bemessen. Wer interessiert ist, muss für die Abnahme mindestens 380.000 US-Dollar einrechnen. Mit dieser Bedingung will man die Versteigerung implizit für institutionelle Investoren ausrichten.
Bitcoin aus verschiedensten Zivil- und Strafrechtsfällen stehen zum Verkauf
Die zum Verkauf stehenden 660 Bitcoin, stammen aus verschiedensten Zivil- und Strafrechtsfällen. Die meisten der Prozesse stehen mit der US-amerikanischen Anti-Drogen-Behörde DEA im Zusammenhang, weshalb davon auszugehen ist, dass die konfiszierten Coins zum größten Teil aus dem Handel mit verbotenen Betäubungsmittel im Dark Web stammen.
Ein Teil der angebotenen Coins stammt außerdem aus dem Besitz von dem Bitcoin-Trader Thomas Mario Constanzo, der im März vom US-Gericht aufgrund Geldwäsche-Aktivitäten zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt wurde. Das Bezirksgericht verordnete dabei außerdem die Beschlagnahmung von 81 Bitcoin, die ebenfalls im Rahmen der Auktion unter den Hammer kommen sollen.
In Vergangenheit gab es bereits einige Abverkäufe von durch US-amerikanische Behörden konfiszierte Bitcoin. Die Versteigerung der beschlagnahmten Silk-Road-Bitcoin war hierbei ein großes Highlight. In den Jahren 2014 und 2016 boten die Behörden über drei Auktionen geteilt insgesamt 144.000 Bitcoin an, die aus dem Besitz des Silk-Road-Gründers fielen.
Maßnahmen der Krypto-Börsen zur Verhinderung von Geldwäsche
Um Geldwäsche für Geschäfte mit Kryptowährungen zu bekämpfen, plant Binance, die nach Marktkapitalisierung weltweit größte Bitcoin-Exchange, gewisse Maßnahmen, die unter anderem auch nötig sind, das weitere´ Wachstum der Börse zu garantieren. Um Compliance (Regeltreue) im Bereich der Geldwäsche herzustellen, nutzt Binance die Chainalysis-Software KYT (Know Your Transaction). Hierbei handelt es sich um eine Software, die speziell für die Überführung von Geldwäsche-Aktivitäten entwickelt wurde. Die Software liefert Feedback in Echtzeit über den zugrunde liegenden Zweck von Transaktionen und führt dieses Feedback in die Maschine der Transaktionsverarbeitung der Börsen ein. Compliance-Mitarbeiter haben mit der Software die Möglichkeit, Warnungen über Kunden zu generieren, die risikoreich erscheinen und haben außerdem die Möglichkeit, Berichte über verdächtige Aktivitäten erstellen.
Im Jahr 2018 haben verschiedene Krypto-Börsen damit begonnen, zusätzliche Compliance-Maßnahmen einzuführen. Auch wenn dies bei vielen Krypto-Anlegern auf Missmut stößt, denen ihre Anonymität wichtig ist. Die Krypto-Börse ShapeShift änderte beispielsweise ihr Mitgliedschafts-System so, dass ab einem gewissen Zeitpunkt die Offenlegung grundlegender Kundeninformationen verpflichtend ist.