Ab sofort kann man den Pizzalieferanten mit Bitcoin bezahlen
Von Online-Händler zu Online-Händler ist der Umgang mit Kryptowährungen wie Bitcoin sehr unterschiedlich. Doch die virtuellen Währungen suchen sich langsam ihren Weg im E-Commerce. Bei Amazon und einigen anderen Online-Händlern kann man dank eines neuen Browser Add-ons für Google Chrome ab sofort per Bitcoin Lightning Network bezahlen. Auch für Opera und den Brave Browser sind bereits Plugins geplant.
Der Dienst steckt noch in der Beta-Phase, ermöglicht wird das Ganze durch den Zahlungsdienstleister Moon. Die Tester mussten dabei die Konten mit der Krypto-Börse Coinbase verknüpfen. Aktuell hat man die Möglichkeit, bei Amazon einzukaufen, geplant ist aber, dass der Pizzalieferant Domino’s auch bald einsteigt. In bestimmten Lieferbetrieben von Domino’s kann man bereits mit Bitcoin bezahlen. Lieferando, der konkurrierende Pizza-Lieferant, ermöglicht Bitcoin-Zahlungen bereits seit zwei Jahren.
Bezahlvorgang mit beliebiger Lightning-Netzwerk kompatiblen Wallet möglich
Die Entwickler des Zahlungsdienstleisters Moon haben sich mit Domino’s Pizza und Amazon zwei der Online-Händler mit den (nach eigenen Angaben) stärksten Transaktionen ausgesucht. Die Moon-Applikation zeigt am Ende des Bezahlvorgangs einen QR-Code an, mit dem man die Transaktionen freigeben kann. Man kann den Bezahlvorgang wahlweise aber auch mit einer anderen mit dem Lightning-Netzwerk kompatiblen Wallet abschließen.
Das Bitcoin Lightning Netzwerk soll stärker zu skalieren sein, als bisher vermutet, wie Forscher vor einigen Wochen herausgefunden haben. Die Transaktionen werden über das Lightning Network in einer eigenen Rechnung gesammelt und nach einem festgelegten Zeitraum dann als solche mit nur einer Transaktion in die Bitcoin Blockchain geschrieben. Man kann sich dies wie das Anschreiben im Tante Emma Laden vorstellen, wo man seine Einkäufe mit einer Zahlung am Monatsanfang begleicht.
Zahlungsdienstleister ist zwischengeschaltet
Momentan laufen die Einkäufe noch nicht direkt gegen Bitcoin ab, da ein Zahlungsdienstleister zwischengeschaltet ist, der die Digitalwährung in Fiat umwandelt. Moon CEO Kruger erklärte, dass es keine direkte Händlerintegration gibt und dass Moon auch die Verwaltung von Zahlungskanälen übernimmt und dabei eine leicht bedienbare und praktische Schnittstelle für Zahlungen bietet.
Noch ist der Bitcoin nicht im deutschen E-Commerce angekommen
Moon empfiehlt auf seiner Website außerdem einige Bitcoin Wallets, die mit dem Lightning Network kompatibel sind. Indem sich Moon in die Mastercard- und Visa-Netzwerke integriert, erhält das Unternehmen einen Teil der Interbanken-Gebühren und kann sich durch diese Transaktionsgebühren finanzieren. Immer dann, wenn ein Händler eine Kreditkartenzahlung akzeptiert, werden die Gebühren fällig. Bislang ist noch offen, wie zukünftig die Transaktionen auch auf dem Markt in Europa, bzw. in Deutschland finanziert und umgesetzt werden sollen. Hierzulande dominieren immer noch Lastschrift- und SEPA-Verfahren auf Seiten der Händler und der Kunden.
Es sind mehr die unbekannteren Shops im deutschsprachigen Raum, die sich dem Thema Bitcoin-Zahlung angenommen haben. Aus diesem Grund mangelt es wohl auch noch an Akzeptanz beim Konsumenten.