Frankreich: Vorreiter in Integration und Legalisierung von Kryptowährungen
Frankreich ist bei der Integration und Legalisierung von Kryptowährungen bereits ganz vorne mit dabei und zeigt sich weiterhin fortschrittlich: Schon bald soll es möglich sein, dort Bitcoin und Ether zu kaufen – und zwar in Tabakgeschäften. Ab dem 1. Januar 2019 können die Kryptowährungen in 3 bis 4 Tausend Tabakläden gekauft werden. Die französischen Tabakläden kooperieren hierfür mit dem Bitcoin-Anbieter KeplerK. Dies berichtete der französische Radiosender Europe 1. Kunden können Coupons für 50, 100 oder 250 Euro erwerben. Käufer können dann online auf der Website von KeplerK diese gegen Bitcoin oder Ether tauschen.
Der Präsident des französischen Verbandes der Tabakhändler, Philippe Coy, möchte mit dem Geist der Zeit gehen und der Digitalisierung gerecht werden. Gegenüber Europe 1 äußert er, dass sich das Angebot derzeit digitalisiert und man sich in einem Wandlungsprozess befindet. Man möchte so nah wie möglich am Verbraucher sein.
Es wurde keine Vereinbarung unterzeichnet
Doch die Zentralbank Frankreichs bewertet die Initiative nicht im selben Ton wie Coy. Die Kooperation wurde zunächst von der Aufsichts- und Beschlussstelle „Autorité de contrôle prudentiel et de résolution“ (ACPR) abgesegnet, welche ein Teil der Banque de France, also der Zentralbank Frankreichs ist.  In einer Stellungnahme vom 21. November bestreitet diese jedoch, eine explizite Erlaubnis für den Verkauf von Bitcoin-Coupons in Tabakgeschäften erteilt zu haben.
Auf der Website der Zentralbank wurde die Aussage veröffentlicht, dass keine Vereinbarung unterzeichnet wurde, die den Bitcoin-Verkauf in Tabakgeschäften erlaubt. Diesbezüglich wird keine Vereinbarung angestrebt und auch nicht diskutiert. Dennoch wird die Aktion nicht zurückgerufen: Denn Philippe Coy hält eine Genehmigung des neuen Dienstes durch die Zentralbank Frankreich für nicht notwendig. Er teilte mit, dass die Tabakhändler gar keine Genehmigung der Zentralbank brauchen, um befugt zu sein, die Coupons zu verkaufen, da die KeplerK-Plattform diese Erlaubnis erteilt.
Die Bitcoin-Massenadaption schreitet voran
Dieser Schritt ist ein weiterer Schritt auf dem Weg der Bitcoin-Massenadaption. Insgesamt gibt es rund 25.000 Tabakgeschäfte in Frankreich. Wenn also rund 4.000 dieser Händler an dem Coupon-Verkauf teilnehmen, würde dies heißen, dass jeder sechste Tabakladen in Frankreich eine Anlaufstelle für Krypto-Fans ist.
Des Weiteren wird für das nächste Jahr erwartet, dass Trader in Frankreich weniger Steuern zahlen müssen. Denn der Gesetzgeber Frankreichs plant ein Gesetz zu verabschieden, das einen niedrigeren Steuersatz herbeiführt. Die Kapitalertragsteuer auf Krypto-Verkäufe wird von 36 Prozent auf 30 Prozent gesetzt. Auch viele weitere Finanzprodukte fallen unter diese Regelung. Doch zuerst muss das Gesetz noch genehmigt werden. Sollte es verabschiedet werden, tritt das Gesetz am 1. Januar 2019 in Kraft.Fr
Regulatorischer Rahmen für Blockchain-Startups
Präsident Emmanuel Macron hat bereits einige andere politische Entscheidungen getroffen, die einen rechtlichen und regulatorischen Rahmen für Blockchain-Start-ups schaffen. Anfang 2018 versprach Macron, das regulatorische und rechtliche Klima zu optimieren, um so das Wachstum der Unternehmen in Frankreich zu fördern. Zu diesem Zweck stellte er den Business Growth and Transformation Bill (PACTE) vor.
Durch dieses Gesetz soll es französischen Unternehmen erleichtert werden, tätig zu sein. Andererseits ist dies auch der fortschrittlichste rechtliche Rahmen für den Token-Verkauf. Es wird erwartet, dass die Überprüfung des Gesetzes vom Senat Anfang 2019 abgeschlossen sein wird.