Sind Bitmains Investitionen vielleicht nur ein zweites Standbein?
Der chinesische Krypto-Mining-Equipment-Hersteller Bitmain hat in das Start-up Lambda investiert, das Blockchain-basierte Lösungen für Datenspeicherung bietet. Über die Höhe des Investments ist nichts bekannt.
Bitmain erweitert sein Portfolio
Mit der neuen Investition wird es Lambda möglich sein, seine als sicher deklarierte Blockchain-basierte Infrastruktur und seine dezentralen Anwendungen (dApps) weiterzuentwickeln. Das Start-up aus Singapur hat bereits Token im Rahmen eines Private-Sales verkauft und konnte Investitionen von BlockVC, FunCity Capital, Zhen Fund, BlueHill und anderen bekannten Institutionen einfahren. Lambda bereitet sich derzeit auf seinen ersten Initial Coin Offering vor. Ziel ist es mit dem ICO 5 Millionen Dollar einzunehmen.
Xiaoyang He, CEO von Lambda, freut sich über das Engagement für sein Blockchain-Unternehmen. Die Investition eines globalen Branchenführers ist eine wichtige Anerkennung und Bestätigung für Lambdas langjährigen Einsatz Engagement eine erstklassige  Blockchain-basierten Speicherlösung zu entwickeln.
Lambda bietet eine Vielzahl von Modulen
Lambda bezeichnet sich selbst als eine „Hochgeschwindigkeits-Blockchain-Infrastruktur“, welche sicher und skalierbar ist und eine Vielzahl von Modulen bietet: Unter anderem eine vertrauenswürdige und sichere Datenspeicherung, einen öffentlichen Datenzugriff und -transaktionen, unbegrenzt skalierbaren dApp- und Blockchain-Support, Schutz der Privatsphäre, sowie Speicherplatz, IoT und AI-Daten.
Dabei liegt Lambdas hauptsächliches Augenmerk darauf, grenzenlose Skalierbarkeit zu schaffen. Das Start-up äußert, dass diese erreicht wird, indem die Lambda-Chain und Lambda-DB voneinander entkoppelt und getrennt werden.
Bitmain ist vor allem von der bisherigen Entwicklung des Start-ups überzeugt
Bitmain, der weltweit führende Hersteller von integrierten Schaltkreisen und Hardware für Krypto-Mining, ist überzeugt davon, dass die Speicherung im Kontext der Blockchain ein spannender Bereich ist, den es weiterzuentwickeln gilt. Lambda konnte das Unternehmen vor allem mit seiner bisherigen Entwicklung und seinem Businessplan überzeugen. Bitmain ist von der Vision der Technologie, seiner Roadmap und dem bisherigen Fortschritt überzeugt.
Dies ist das neueste einer ganzen Reihe von Projekten, welche die in Peking ansässige Firma dieses Jahr fördert. Bitmain hat bereits 500 Millionen Dollar für den Bau von Daten- und Mining-Einrichtungen in Texas investiert. Im Juli investierte das Unternehmen 3 Millionen US-Dollar in TribeOS, ein Blockchain-basiertes Betrugsbekämpfungs-Start-up und investierte außerdem in große Firmen wie Opera, Circle und Block.one.
Sind Bitmains Investitionen vielleicht nur ein zweites Standbein?
Erst Anfang August wurde bekannt, dass Bitmain im ersten Quartal des Jahres einen Gewinn von 1,1 Milliarden US-Dollar einfahren konnte. Das Unternehmen nimmt mit rund 75 Prozent Marktanteil in der Herstellung von Mining-Ware und ASIC-Chips nahezu eine Monopolstellung ein. Aktuell sammelt Bitmain selbst Geld für einen kommenden Börsengang (IPO). Nun wurde überraschend bekannt, dass mehrere Großkonzerne doch nicht in den erwarteten Börsengang der Krypto-Firma investieren.
Man kann sich nun fragen, ob die kürzlich getätigten großen Investitionen eventuell ein Zeichen der Schwäche sein könnten – und kein Zeichen von Stärke, wie eigentlich angenommen. Denn vielleicht befindet sich das Bitmains Kerngeschäft mit Mining auf einem absteigenden Ast? Womöglich geben die aktuellen Geschäftszahlen Aufschluss über die aktuelle Situation.
Samson Mow, CSO des Bitcoin-Entwickler Blockstream, befürchtet, dass sich Bitmain in einer Krise befindet: Die aktuellen Geschäftszahlen wurden noch nicht herausgegeben – womöglich, weil sich die Verluste im zweiten Quartal auf bis zu 700 Millionen US-Dollar belaufen und der Preis des wichtigsten Produktes der Firma, dem Antminer S9, zusammengebrochen ist.