Neues Gesetz soll Risiken im Krypto-Bereich minimieren
Der Schweizer Kanton Zug will sich als Crypto Valley etablieren und gilt in der Branche als ein globaler Hotspot für die Blockchain-Technologie. Doch viele der dort ansässigen Unternehmen denken bereits an einen Umzug nach Liechtenstein, wo zum einen die gesetzliche Regulierung weiter ist als in der Schweiz und die jungen Firmen dort umfassendere Finanzdienstleistungen dank der kleinen Privatbank Frick erhalten. Doch mit der Nachfrage steigen auch die Preise: Alleine die Kontoeröffnung eines Geschäftskontos bei der Bank Frick kostet 4.000 Franken.
Dieser Betrag erklärt sich nur den Aufwand im Umfang von etwa 20 bis 30 Stunden, der für vorgängige Abklärungen benötigt wird, meinst Mauro Casellini, der Leiter des Teams Firmenkunden. Es gehen unter anderem darum, Verstöße gegen die Geldwäscherei-Vorschriften zu vermeiden. Wenn interessierte Unternehmen die Grundkriterien nicht erfüllen, lehnt die Bank auch häufig Anträge ab. Unternehmen, die ihren Sitz in Staaten mit geringer Steuertransparenz haben, kommen grundsätzlich nicht infrage.
Auch Schweizer Finanzinstitute bieten mittlerweile Geschäftskonten für Blockchain-Firmen an, jedoch geht die Bank Frick etwas weiter und begleitet junge Unternehmen bei ICOs. Insbesondere sind es diese ICOs, die Geldwäschereiprobleme verursachen und besonders für Banken ein heikles Thema sind. Das Geld der Kapitalgeber stammt nicht von einer Bank, sondern kommt häufig von Privatpersonen in Form von Kryptowährungen. Die Bank muss die Investoren kennen, von welchen sie das Geld entgegennimmt, um Geldwäscherei vorbeugen zu können. Die Finanzinstitute müssen andere Wege für Kontrollen finden, da dies anders abläuft, als bei der traditionellen Kapitalbeschaffung und neue Risiken entstehen.
Blockchain-Gesetz soll zu mehr Effizienz verhelfen
Aber nicht nur was die Dienstleistungen der Banken in Liechtenstein angeht, auch bei der Regulierung ist das Land im Vormarsch. Nun will die Regierung Liechtensteins Blockchain-Unternehmen mit einem Blockchain-Gesetz zu mehr Effizienz verhelfen. Bislang gibt es in dem sechskleinsten Land der Welt nur fünf registrierte ICOs, jedoch sind die Bemühungen um neue Innovationen sehr groß. Bereits Anfang des Jahres lud Liechtenstein Blockchain-Unternehmen dazu ein, die Technologie ins Land zu bringen. Der Ministerpräsident Liechtensteins verkündet, dass das Land mit einem Blockchain-Gesetz eine Vorreiterrolle einnehmen will und mit diesem Gesetz über die Blockchain-Gesetzgebung anderer Länder hinausgeht. Es soll Rechtssicherheit bieten, indem es alle Aktivitäten verwaltet, die auf Blockchain-Systemen und technischen Systemen wie Distributed Ledgers möglich sind.
Risiken sollen minimiert werden
Das Gesetz soll die Risiken im Krypto-Bereich minimieren, ohne dabei Limitierungen aufzusetzen, die Innovationsentwicklungen einschränken könnten. Man will einen verlässlichen Rahmen für digitalisierte Vermögenswerte und die Digitalwirtschaft schaffen. Das Gesetz soll eine Grundlage dafür bieten, dass verschiedenste Vermögenswerte wie Anleihen, Wertpapiere, Immobilien etc. im Token umgewandelt und digitalisiert werden können. Damit will man den Austausch und die Speicherung von Eigentum leichter machen und den wahren Wert einer Immobilie freisetzen. Auch die aktuellen KYC- und AML-Anforderungen sollen ergänzt werden.
Des Weiteren plant man in Liechtenstein eine Krypto-Börse, welche den Namen Liechtenstein Cryptoassets Exchange (LCE) trägt und sich auf professionelle Trader fokussiert, die die Anforderungen des neuen Blockchain-Gesetzes erfüllen.