ICOs sind renditeträchtige Anlageformen
Ein ICO läuft ähnlich wie ein Initial Public Offering (IPO) beim Börsengang einer Firma ab. In beiden Fällen sammelt das Unternehmen Geld von den Anlegern ein. Jedoch werden bei einem ICO im Gegenzug keine Aktien, sondern virtuelle Münzen verteilt. Wenn die Nachfrage nach den Coins steigt, steigt auch deren Marktwert. Oftmals verlaufen ICOs jedoch nicht ohne Reibungen. Es gab in der Vergangenheit einige Fälle, bei denen die Herausgeber der Coins einfach abtauchten und von der Bildfläche verschwanden.
Doch eine vom Boston College durchgeführte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass ICOs (Initial Coin Offerings) im Durchschnitt bisher ein überaus lohnendes Investment waren. Die Studie mit dem Titel „Digital Tulips? Returns to Investors in Initial Coin Offerings“ zeigt, dass Investitionen in ICOs durchaus lohnenswert sind.
ICOs – eine attraktive Möglichkeit für Investments
Im Rahmen der Studie wurden 4.003 ICOs im Zeitraum von Anfang 2017 bis Ende April 2018 gezählt. Davon waren bis Ende April 2.390 auch tatsächlich abgeschlossen, indem die erhoffte Menge an Geld eingesammelt wurde und ein Kapital von 12 Milliarden US-Dollar eingesammelt wurden. Anschließend landeten 609 der bei diesen ICOs verteilten Coins an der Krypto-Börse CoinMarketCap. Diejenigen, die in der Angebotsphase des ICOs kauften und am ersten Handelstag bei CoinMarktCap verkauften, lagen durchschnittlich bei einer Rendite von 273 Prozent.
Wobei es sich hier natürlich um Optimalwerte handelt. Man beobachtete lediglich die Coins, die es letztlich auch an eine Börse schafften. ICOs, die von Anfang an auf Betrug ausgelegt waren und nicht-börsennotierte ICOs flossen nicht in die Berechnung ein. Diese beiden Gruppen machten ca. 25 Prozent der ICOs aus. Gemessen am Kapitalvolumen ist dies aber nur ein sehr geringer Teil.
Wenn man die Coins mit in die Berechnungen einbezieht, die es nicht an die Börse geschafft haben und die Coins mit 50 Prozent Verlust bewertet, dann liegt die Rendite immer noch bei 98 Prozent, bzw. 90 Prozent, wenn man die Coins als 100-prozentigen Verlust abschreibt. Meist schaffen es nicht-börsennotierte Coins zu einem späteren Zeitpunkt doch noch an die Börse oder die Gründer des ICOs zahlen das Geld zurück – was als Worst-Case zu vernehmen ist.
Ein hohes Finanzierungsvolumen ist grundsätzlich ein Auswahlkriterium
In der Studie wird weiter ausgeführt, dass diese Renditen jedoch für die Zukunft von ICOs nicht viel zu bedeuten haben, da sich diese nicht zwingend fortsetzen müssen. Ein hohes Finanzierungsvolumen ist grundsätzlich ein Auswahlkriterium. Jedoch wissen Investoren zum Zeitpunkt der Entscheidung nur, wie hoch das Volumen geplant ist und nicht, wie hoch es letztlich ausfallen wird. Wie hoch die Rendite ausfallen wird, kann ein Blick auf Twitter beantworten. Die Studie untersuchte die Follower-Zahlen der ICOs. Herausgefunden wurde, dass je mehr Follower ein ICO hat, desto höher fiel die Rendite aus. Insbesondere dann, wenn der Token an einer Krypto-Börse notiert ist.
Analysten fanden heraus, dass die USA, Singapur und die Schweiz die drei günstigsten Länder für ICOs sind.