Anti-Krypto-Gesetze in China tragen Früchte
Chinas Regierung nahm im Jahr 2017 eine Stellung gegen Kryptowährungen ein, woraufhin die Behörden alle Krypto-Börsen des Landes handelsunfähig machten. Die Durchführung von ICOs wurde ebenfalls verboten. Immer wieder warnte die chinesische Regierung die Bürger vor den Risiken des Handels mit virtuellen Währungen. Mittlerweile untersagte Peking jegliche Krypto-bezogene Werbung in der umliegenden Region. Dieses Verbot weitete sich auf den Guangzhou Development Distrikt aus.
Auch der chinesische Messenger-Dienst WeChat blockte eine Vielzahl bedeutender Krypto-Marketing betreibende Konten und der Tech-Riese Baidu ließ zwei beliebte Krypto-Foren schließen. Der Handelskonzern Ali Baba löscht permanent alle Konten, die mit Krypto-Trading in Verbindung stehen.
Kryptowährungen sind unbeliebteste Anlageform
Nun ergab eine Studie mit dem Titel „Untersuchung der Neuen Mittelklasse 2018“, welche von einem Professor der Shanghai Zhejiang Universität verfasst wurde, dass nach dem Verbot weniger als 10% der chinesischen Mittelklasse in Kryptowährungen investieren. Der Professor und sein Team führten eine Studie mit 100.000 Teilnehmern durch, um ausreichend Daten zu erheben. Zusätzlich wurden 1 Millionen Daten aus anderen Quellen berücksichtigt. Die Studie zeigt, dass digitale Währungen unter den Befragten die am wenigsten beliebteste Anlageform sind. Angesichts der Anti-Krypto-Gesetze aus Peking ist dies jedoch keine Überraschung.
Die Forscher schlussfolgern, dass die Mittelklasse sich davor scheut, Risiken einzugehen. Lediglich 9,2 der Befragten gaben an, mehr als 15% Verluste hinzunehmen. Dass diese Personen in virtuelle Währungen investieren, ist somit sehr unwahrscheinlich, da die Volatilität von Kryptowährungen sehr hoch ist.
Offen gegenüber Blockchain
China zeigt sich zwar gegenüber Kryptowährungen feindselig, gleichzeitig aber offen gegenüber der Blockchain-Technologie. Die Blockchain soll Teil einer neuen industriellen Revolution werden, kündigte der Präsident Xi Jinping in einer Rede vor der Chinesischen Akademie der Wissenschaften an. Die Finanzierung in Blockchain-bezogene Projekte soll für Januar bereits die zur Verfügung gestellten Mittel für das gesamte Jahr 2016 übertrumpft haben.
Derzeit fokussieren sich Einrichtungen und Beamte der Privatwirtschaft, der lokalen und der nationalen Regierung und der Wissenschaft auf die Entwicklung von Blockchain-Projekten. Die People’s Bank of China gab bekannt, dass man die Entstehung einer Blockchain-Handelsfinanzierungsplattform unterstützt und das Oberste Volksgericht versicherte, dass man die Blockchain zur Überprüfung und Speicherung digitaler Beweise zulässt.
Bedeutung an Blockchain in China wird zunehmen
Die Bank of China will die Blockchain dafür nutzen, das Cloud-basierte Armutsbekämpfungssystem zu überarbeiten. Die Öffentlichkeitsarbeit für arme Einwohner der Region Tibet soll verbessert werden. Es ist zu erwarten, dass in Zukunft die Blockchain-Technologie landesweit aufgrund der zerteilten Logistik- und Lieferkettensysteme bedeutender wird. Bisherige Lösungen sind nur unzureichend, die Blockchain könnte hier Verbesserungen bieten.
Doch obwohl man sich in China gegenüber der Blockchain-Technologie offen zeigt, halten sich viele chinesische Unternehmen zurück, was an den unklaren staatlichen Vorschriften liegen mag. Bis Ende 2019 plant die Regierung Chinas, Blockchain-Standards festzulegen.
Eine Studie zeigt, dass im Jahr 2017 mehr als zehn Prozent aller Blockchain-Patente auf Alibaba, Asiens zweitgrößtes Unternehmen nach Marktkapitalisierung, entfallen. Die chinesische Zentralbank meldete sogar noch mehr Patente an. Unter zehn Organisationen mit den meistens Patentanmeldungen für Blockchain-Projekte stammen nur drei nicht aus China.