Hat der Bitcoin als Spekulationsobjekt ausgedient?
Der Grundgedanke, der hinter der Kreierung von Kryptowährungen wie Ethereum, Ripple und Bitcoin stand, war die Erleichterung des täglichen Zahlungsverkehrs. Doch welchen Nutzen hat das digitale Geld in unserem Alltagsleben derzeit?
Krypto-Fans waren im letzten halben Jahr besser daran, mit ihren Coins an der steigenden Wertentwicklung zu partizipieren, als sie für Konsumzwecke auszugeben. Denn seit Januar kletterte die Notierung des Bitcoins von rund 3.500 USD auf bis zu 13.000 USD pro Coin hinauf. Wer mit Kryptowährungen spekuliert und in den vergangenen sechs Monaten den idealen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt gefunden hat, konnte Kursgewinne in Höhe von über 270 Prozent erzielen.
Doch kann man mit dem Bitcoin auch mehr als „nur“ spekulieren?
Selbstverständlich kann man mit der Spekulation von Digitalwährungen viel Geld verdienen, jedoch ist dies nicht der eigentliche Sinn der Innovation. Ursprünglich sollten Bitcoin und Co. schlichtweg den täglichen Zahlungsverkehr der Menschen erleichtern. Bitcoin soll seinen Ruf als Spekulationsobjekt verlieren und in Zukunft als allgemeingültiges Zahlungsmittel akzeptiert werden. Zumindest möchte dies Visa zusammen mit der US-amerikanischen Krypto-Handelsplattform Coinbase erreichen.
Die beiden Unternehmen haben im April in Kooperation eine eigene Kreditkarte auf den Markt gebracht. Seit Zeitpunkt des Releases stand die Kreditkarte jedoch lediglich in Großbritannien zur Nutzung zur Verfügung. Nun soll die Kreditkarte aber auch in anderen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, den Niederlanden und Irland zur Verfügung stehen, wie aus einem Bericht des Nachrichtensenders CNBC hervorgeht.
Mit Krypto sowohl online als auch in Geschäften bezahlen
Kunden können mithilfe dieser Kreditkarte ihre Digitalwährungen wie Ethereum, Litecoin und Bitcoin sowohl online als auch in Geschäften bezahlen. Voraussetzung ist, dass das jeweilige Geschäft ein Kooperationspartner von Visa ist.
Darüber hinaus sind die Kreditkarten von Coinbase mit einer mobilen App kompatibel, die sowohl für iOS- als auch Android-Geräte verfügbar ist. Kunden können mit dieser App vor jeder Transaktion die Wahl treffen, mit welcher Digitalwährung der Einkauf bezahlt werden soll. Der Einkäufer überweist hierbei jedoch seine Coins nicht direkt an den jeweiligen Händler, die Kryptowährungen werden stattdessen zurück in die jeweilige Fiatwährung konvertiert und überwiesen. Die Coinbase-Card fungiert dementsprechend wie eine herkömmliche Kreditkarte.
Kann Visa mit dieser Innovation die Massenadaption anstoßen?
Vor allem die Fans der Krypto-Szene dürften Gefallen an der Kooperation zwischen Coinbase und Visa finden. Immerhin ist es nun für jedermann möglich, mit digitalen Währungen zu bezahlen. Bleibt abzuwarten, ob sich die Krypto-Kreditkarte in Europa und in Deutschland durchsetzen wird. Fakt ist jedoch, dass sich Kryptowährungen in Form einer klassischen Kreditkarte problemlos in den Alltag integrieren lassen. Der Bitcoin sollte folglich keineswegs abgeschrieben werden!