Für viele Miner lohnt es sich nicht mehr, Kryptowährungen zu schürfen
Neue Bitcoins zu schürfen lohnt sich nicht mehr. Dessen sind sich die beiden Großbanken JP Morgan und die Deutsche Bank bewusst geworden. So soll der Kurseinbruch vieler Digitalwährungen nicht nur finanzielle Konsequenzen für ihre Besitzer haben, sondern auch dazu geführt haben, dass deutlich weniger Mining betrieben wird und somit auch weniger neue Bitcoins geschaffen werden. Dies ergab nun eine Analyse der US-Großbank JP Morgan. In dem Analyse-Bericht heißt es, dass die Vermutung aufgekommen ist, dass die Preise so tief gesunken sind, dass es sich für viele Miner schlichtweg nicht mehr lohnt, Kryptowährungen zu schürfen und das ganze Prozedere unprofitabel geworden ist.
Über das Mining-Verfahren wird bei allen Teilnehmern am Bitcoin-System Konsens über die Zahlungen hergestellt. Der Prozess nimmt ganz schön hohe Energiekosten in Anspruch, sodass die Miner für ihren Aufwand mit Bitcoins belohnt werden. Verständlich also, dass sich dieses Geschäftsmodell nicht mehr lohnt, wenn die Bitcoin-Preise sinken. Die meisten Miner befinden sich sowieso in Regionen, in welchen die Energiepreise niedrig sind, wie etwa im Quebec oder in Island.
In der Analyse von JP Morgan heißt es weiter, dass noch zu Anfang des Jahres der Bitcoin rund ein Drittel von der Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen ausgemacht habe und sein Anteil mittlerweile bei über der Hälfte liegt. Schlussfolgernd bedeutet dies, dass andere Digitalwährungen weitaus mehr eingebüßt haben.
Auch die Größe der Transaktionen ist zurückgegangen
Aber nicht nur die Preise und die Aktivität sind beim Bitcoin zurückgegangen, sondern auch die Größe der Transaktionen. Im Rahmen einer neuen Studie der Deutschen Bank wurde die Leistungsfähigkeit des Bitcoin als Zahlungsmittel untersucht. Herausgefunden wurde, dass maximal rund 20.000 Transaktionen pro Tag machbar sind. Das sogenannte Lightning-Network, das seit Anfang des Jahres in Betrieb ist, welches zusätzliche kleinere  Transaktionen ermöglicht. Doch die Kapazität dieser Bitcoin-basierten Transaktionen liege nur bei 100 Bitcoins. Mit solchen Werten könnte nicht einmal eine Kleinstadt versorgt werden.
Zum Problem der geringen Kapazität des kompletten Bitcoin-Systems kommt hinzu, dass der Energieverbrauch immens ist und sich etwa in Höhe des Energieverbrauchs von ganz Österreich bewegt. Aus diesem Grund sieht die Deutsche Bank. Ähnlich wie JP Morgan, keine rosige Zukunft für das Bitcoin-Zahlungssystem. Dezentralisierte Digitalwährungen schaffen derzeit bestenfalls ein- bis zweistellige Transaktionen pro Sekunde, wohingegen zentrale Bezahlsysteme am Tag mehrere tausend Transaktionen pro Sekunde abwickeln können.
Mining-Maschinen zu Spottpreisen verkauft
Das größte Problem der dem Bitcoin zugrunde liegenden Blockchain-Technologie, ist laut der Bank, dass die dezentrale Datenbank-Technik sich schwer tut, große Datenmengen zu bewältigen. Grund hierfür ist, dass die Informationen jeweils dezentral unter einer Vielzahl von Teilnehmern abgestimmt werden.
Der Rückgang der Gewinnrendite im Mining-Sektor zwang zuletzt Betreiber aus Chinas dazu, ihre Mining-Geräte zu verkaufen und dabei Verluste zu machen. Die chinesische Krypto-Verkaufsstelle 8BTC meldete unter Bezugnahme auf den Kryptowährungs-Mining-Pool F2Pool, dass ihre Mining-Maschinen nach Gewicht anstatt zum Preis pro Einheit verkauft werden. Denn die Gewinne aus dem Mining reichen laut der Nachrichtenagentur Tencent News aus China schlichtweg nicht mehr aus, um den Strom und andere damit verbundene Kosten zu decken.