Studie: Die Blockchain-Technologie wird überbewertet
Laut einer global durchgeführten Umfrage zum Thema Blockchain von Deloitte, einem internationalen Unternehmen der Wirtschaftsbranche, sind fast 39% der Befragten der Ansicht, dass die Blockchain-Technologie überbewertet würde.
Im Rahmen der Studie wurden über 1.000 Blockchain-versierte Führungskräfte in Unternehmen mit jährlichen Einnahmen von 0,5 Milliarden US-Dollar und mehr in den Vereinigten Staaten, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Mexiko, Kanada und China befragt. Besonders präsent war diese Wahrnehmung in der weltweit größten Wirtschaft.
Der Wirbel um die Blockchain sei übertrieben
Trotz des Interesses der Unternehmen am Potenzial der Blockchain-Technologie, gaben fast 39 Prozent der Befragten an, dass der Wirbel um die Blockchain übertrieben ist. In den Vereinigten Staaten ist diese Zahl noch höher: 44 Prozent der Befragten, betrachten den Hype um die innovative Technologie als übertrieben. In einer im Jahr 2016 von Deloitte durchgeführten Umfrage waren es noch 34 Prozent.
Nach Ansicht der Big-Four-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist ein Grund für diese Wahrnehmung der starke Wertanstieg von Tokens in den letzten anderthalb Jahren. Außerdem wurde bei der Befragung die Meinung zur dezentralen Ledger-Technologie gemeinsam mit der zu Tokens erfasst, welche jedoch nur eine Nutzungsmöglichkeit von öffentlichen Blockchains darstellen. Dies könnte der Grund für die pragmatische Einstellung gegenüber der Technologie sein.
Die Blockchain-Technologie bewegt sich keineswegs in die falsche Richtung
Deloitte versicherte jedoch, dass dies kein Hinweis darauf sei, dass sich die Blockchain-Technologie in die falsche Richtung bewegt. In der Studie heißt es, dass sich die Entwicklung der Blockchain noch im Anfangsstadium befindet und anfängliche Zweifel an neuen Technologien keine Seltenheit sind.
Diese Aussage wird durch die Tatsache gestützt, dass die Investitionen in die Blockchain-Technologie weiter zunehmen. Laut derselben Umfrage ist der Anteil der Firmen, die 10 Millionen US-Dollar oder mehr in die Blockchain-Technologie investiert haben, zweistellig. In den Vereinigten Staaten gaben 13% der Befragten an, dass ihre Unternehmen in diesem Jahr 10 Millionen US-Dollar oder mehr in die Entwicklung der Blockchain-Technologie stecken, in Großbritannien sind es rund 15%.
Mexiko und Frankreich verzeichneten mit 21% bzw. 20% den höchsten Anteil an Unternehmen, die erhebliche Investitionen tätigen. Kanada und China verzeichneten 18% und Deutschland weist die geringste Anzahl auf: Nur 12% der Unternehmen haben 10 Millionen US-Dollar oder mehr in die Technologie investiert.
Insbesondere ist man von der Schnelligkeit der Technologie überzeugt
Auf die Frage, welchen signifikanten Vorteil die Blockchain gegenüber den derzeitigen Systemen habe, gaben 32% der Befragten die Schnelligkeit der Technologie als Vorteil an. 28% sind überzeugt vom Potenzial, neue Geschäftsmodelle und neue Einnahmequellen zu entwickeln. Rund 16% gaben an, die Technologie könne die Betriebskosten senken und 21% äußerten, dass sie die Sicherheit erhöhen und das Risiko verringern würde.
84% der Befragten gaben an, dass die Blockchain-Technologie im Vergleich zu herkömmlichen Technologien und Systemen sicherer ist. Nur 8% gaben an, dass sie weniger sicher sei, 8% waren sich unsicher.
Besonders beliebt: Blockchain-Modelle, die die Betriebsprozesse optimieren
Von allen existierenden Blockchain-Modellen sind diese am beliebtesten, die die unternehmerische Organisation optimieren, wie 52% der befragten Blockchain-Nutzer angaben. Öffentliche Blockchains und private Blockchains werden jeweils von 44% der Befragten fokussiert. Rund 36% der Befragten gaben an, dass sie ein Blockchain-Modell anvisieren, das die Geschäftsprozesse mehrerer Unternehmen zusammenschließt.
Deloitte stellte abschließend fest, dass der Fokus derzeit auf dem Lernen mit dem Umgang der Technologie und der Erforschung und Entwicklung praktischer Geschäftsanwendungen liegt.