Die Krypto-Regulierung soll womöglich verschärft werden
Die EU stellt sich den regulatorischen Herausforderungen der Kryptowährungen. Am 7. September findet in Wien ein Treffen der Wirtschafts- und Finanzminister der 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union statt. Bei diesem Treffen will man über die Herausforderungen diskutieren, die sich aus den digitalen Vermögenswerten ergeben. Die Branche ist durch mangelnde Transparenz geprägt und virtuelle Währungen werden häufig für illegale Zwecke wie Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Steuerhinterziehung genutzt. Die Regulierung soll womöglich verschärft werden.
Doch das Treffen ist nicht nur auf die negativen Aspekte der Kryptowährungen ausgerichtet: Die globalen Aufsichtsbehörden wollen sich einerseits die noch recht neuen Märkte der Krypto-Branche genauer ansehen und herausfinden, wie man diese am besten regulieren kann – es soll aber auch eine Untersuchung der Initial Coin Offering (ICOs) stattfinden, welche als ein effektiver Weg der Kapitalbeschaffung betrachtet werden und zudem soll herausgefunden werden, wie Kryptowährungen die derzeitigen Wirtschaftssysteme modernisieren können. Noch ist nicht klar, ob bei dem Treffen irgendwelche harten Positionen eingenommen werden, die womöglich die Krypto-Märkte beeinflussen könnten.
Investoren wurden zuvor vor ICOs gewarnt
Zuvor hatte die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde (ESMA) Kunden vor ICOs gewarnt, Gründe hierfür sind Probleme mit unregulierten Finanztätigkeiten und fehlendes Verständnis seitens der Investoren. Zudem sind ungeregelte Börsen ungeschützt, da diese außerhalb der globalen Finanzregulierungen existieren. Sollte es zu Verlusten der Kunden kommen, wie beispielsweise durch einen Cyberangriff, wären diese nicht durch das EU-Recht abgedeckt. Nun hat die Finanzaufsicht ein Dokument veröffentlicht, indem es heißt, dass ICOs einen effizienten und effektiven Weg zur Kapitalbeschaffung eröffnet haben. Außerdem könnten ICOs zur Integration von Kapitalmärkten in die EU beitragen.
Anders als in China, wo man am Krypto- und ICO-Verbot festhält, gehen andere Länder mit mehr Bedacht an die Sache ran. Das EU-Treffen soll unter einem Ansatz stattfinden, mit welchem der Branche keine zusätzlichen Schranken aufgewiesen und das Wachstum und die Innovation der Branche eingeschränkt werden sollen. Es sollen lediglich die Betrugsfälle und die illegalen Aktivitäten reduziert werden.
Auch andere Nation streben sichere Regulierung an
In den USA hält sich die Securities Exchange Commission (SEC) bei der Kryptoregulierung weitestgehend zurück, jedoch hat die Behörde aufgrund Ängsten vor Marktmanipulationen und Volatilität mehrheitlich ETF-Anträge abgelehnt. Doch grundsätzlich verfolgt man in den Staaten vernünftige Ansätze. Die SEC und die Commodities and Futures Trading Commission (CFTC) setzen sich für die Krypto-Märkte ein, denn die Technologie und die Anleger verdienen Respekt – die Regulierungen sollen lediglich Vorteile für die Investoren und den Märkten bringen.
Japanische Aufsichtsbehörden fokussieren sich stärker auf die Regulierung der Krypto-Börsen, als auf die breiteren Krypto-Märkte. Börsen sollen insbesondere Kryptowährungen wie Zcash und Monero aus ihrem Portfolio entfernen, da diese durch ihre Anonymitätsmerkmale illegale Aktivitäten fördern.
Mit der Einführung einer Obergrenze für den Krypto-Handel mit Hebeln, will Japan spekulative Investitionen im Zusammenhang mit virtuellen Währungen reduzieren. Anleger sollen davon abgehalten werden, risikoreiche Trades mit geliehenen Coins zu tätigen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Regulierung des Marktes entwickeln wird. Es ist jedenfalls zu erwarten, dass die Märkte der virtuellen Währungen weiter wachsen und auch die Adaption stärker wird. Womöglich werden die globalen Regulierungsbehörden zukünftig ihre Maßnahmen aneinander anpassen, um so Innovationen zu fördern, aber auch gleichzeitig die Investitionen der Anleger zu fördern.