1,3 Milliarden Dollar Auszahlung in Bitcoin Cash und Bitcoin geplant
Im Jahr 2014 lief Schätzungen zufolge 70 Prozent des gesamten Bitcoin-Handels über die Krypto-Börse Mt. Gox ab, bis bei einem Hack knapp 850.000 Bitcoin gestohlen wurden und die Börse Insolvenz anmelden musste und ihre Gläubiger im Stich ließ. Mit dem Hack verschwand jedoch nicht das komplette Vermögen der Börse – 200.000 Bitcoin blieben im Besitz. Nach dem Hack brach der Kurs der Kryptowährung jahrelang ein.
Die verbliebenen Bitcoins wurden im Laufe der Zeit immer wertvoller und so begann der Insolvenzverwalter der Börse damit, rund 35.000 Bitcoin und Bitcoin Cash zu verkaufen, um Gläubiger zu entschädigen. So mancher machte ihn dafür verantwortlich, dass der Bitcoin-Kurs rückläufig war. Seitdem sind die Wallets mit den verbleibenden knapp 160.000 Bitcoin Cash und Bitcoin unter Beobachtung. In letzter Zeit gab es keine Transaktionen mehr, bei denen Coins verkauft wurden.
Rückzahlungsplan wurde veröffentlicht
Jetzt ist auch klar warum: Man kündigte Rückzahlungen für diejenigen an, die immer noch auf Entschädigung warten. Die Website mtgox-creditors.com veröffentlichte einen Rückzahlungsplan, welcher sicherstellt, dass die Zahlungen rechtzeitig und in der gewünschten Währung geleistet werden. Voraussichtlich sollen im Sommer 2019 rund 1,3 Milliarden US-Dollar in Bitcoin Cash (BTH) und Bitcoin (BTC) an Geschädigte ausgezahlt werden. Die Beträge werden entweder an bestehende oder neu erstellte Accounts auf anderen Krypto-Börsen übertragen. Nach einer Gerichtsverhandlung kommt Mt. Gox nun endlich aus der Insolvenz.
Hinterlegte Fiat-Währung, die noch über vorherige Verkäufe auf Mt. Gox liegt, soll an sogenannte „finanzielle Gläubiger“ ausgeschüttet werden. Im Rückzahlungsplan sind neben Bitcoin und Bitcoin Cash keine anderen Währungen eingeplant. Grund hierfür soll die bloße Masse an Altcoins und deren Unbeständigkeit sein. Auch sei ein möglicher Verfall der Währung ein Grund, der durch die Auszahlung von Altcoins gefördert würde. Wenn ein Sachverwalter diese verkaufen würde, könnte der Kurs fallen und Sicherheitsprobleme innerhalb des jeweiligen Netzwerks verursachen.
Der Rückzahlungsplan ist sicher
Im offiziellen Plan wurde eine Auszahlung von über 168.000 Bitcoin Cash und 160.000 Bitcoin angekündigt, wie letztlich der Plan für die Abwicklung genau aussehen wird, wird Mt. Gox erst Mitte Februar im kommenden Jahr ankündigen.
Der Plan soll vor allem ein hohes Maß an Sicherheit aufweisen. Auch wenn dieser Punkt selbstverständlich sein sollte – angesichts des vierjährigen Kampfes, den die Gläubiger bisher geführt haben, ist es wenig verwunderlich, dass das Vertrauen in solch einen Plan sehr gering ist.
Aktionäre erhalten keine Rückzahlungen
Da es sich Mt. Gox schlichtweg nicht leisten kann, den vollen Verlust-Betrag zurückzuzahlen (angesichts der BTC-Inflation der letzten vier Jahre), glauben die Gläubiger, dass sie gegenüber den Aktionären priorisiert werden.
Die Anteilseigner haben wohl eine gewisse Kontrolle darüber, wie das Unternehmen geführt wird, wer dafür verantwortlich ist und welche Richtlinien befolgt werden. Andere Gläubiger, die die Börse einfach als Kunden nutzten, konnten dies nicht und sollen ihre Rückerstattungen zuerst erhalten.
Zahlungen erfolgen unverzüglich
Des Weiteren ist im Rückzahlungsplan festgehalten, dass die Zahlungen an die Gläubiger unverzüglich nach der Genehmigung und Bestätigung des Plans erfolgen. Mit diesem Aspekt will man noch einmal betonen, dass die Gläubiger bereits lange genug gewartet haben und so schnell wie möglich ihre Rückzahlungen erhalten sollen.
Außerdem wurde im Plan festgehalten, dass zusätzliche Zahlungen geleistet werden, wenn Restvermögen oder neue Vermögenswerte gefunden werden sollten. Dieser Punkt impliziert, dass für verlorene BTC eine zusätzliche Untersuchung durchgeführt wird. Dies ist auch eine Vorsichtsmaßnahme, mit welcher man verhindern möchte, dass Gläubiger betrogen werden, wenn nach Abschluss der Rückzahlungen mehr BTC entdeckt werden sollten.