Was würde passieren, wenn alle Geldtransaktionen mit Kryptogeld abgewickelt würden?
Dass der Bitcoin als anonymes Zahlungsmittel die weltweite Kriminalität fördern und das Finanzsystem destabilisieren würde, hörte man ja bereits. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel (BIZ) äußerte nun, dass Kryptowährungen eine Gefahr seien und den Zusammenbruch des Internets herbeiführen würden.
Die Zentralbank stellte eine Analyse an. Ergebnis ist ein 24-seitiges Schreiben, dass sich grundlegend gegen Bitcoin und auch andere digitale Währungen ausspricht. Die digitale Struktur sei fatal. Dadurch, dass eine zentrale Kontrolle fehlt, drohen erhebliche Gefahren für die Stabilität der virtuellen Infrastruktur.
Welche Folgen es für die Volkswirtschaft hätte, wenn sämtliche Geldtransaktionen mit virtuellem Geld abgewickelt würden, gingen BIZ-Ökonomen in einem Gedankenexperiment durch. Experten warnen, dass das riesige Datenvolumen die Systeme überfordern würde, und Computer-Server sowie Mobilfunknetze zusammenbrechen würden.
Der dezentrale Aufbau ist nicht effizient
Die BIZ-Ökonomen sind der Auffassung, dass der dezentrale Aufbau nicht effizient sei. Bezahlsysteme wie zum Beispiel PayPal, Visa oder Mastercard könnten weitaus mehr Transaktionen abwickeln. Dazu käme, dass digitale Währungen große Energieverbraucher seien und der Umwelt schaden.
Diesen Aussagen stehen aber auch Widersprüche gegenüber. Krypto-Experten sind der Meinung, dass Blockchains vor allem auf dem Leistungspotenzial der Menschen aufbauen. Rund um den Globus beschäftigt man sich mit der Weiterentwicklung der bestehenden virtuellen Währungen und der Entwicklung neuer Kryptowährungen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis neue Technologien in das Bitcoin-Netzwerk integriert werden. Wie beispielsweise das Lightning Netzwerk, ein Protokoll zur Skalierung von Blockchain-Technologien oder SegWit, womit die Transaktionsgeschwindigkeit erhöht werden kann, bei gleichzeitig geringerem Energieverbrauch.
Wobei man nicht verallgemeinern kann, dass virtuelle Währungen generell zu viel Energie verbrauchen und die Geschwindigkeit der Transaktionen sehr niedrig ist. Neben Bitcoin gibt es mehrere Kryptowährungen, die auf keinen energieintensiven Strukturen wie bei Bitcoin aufbauen. Mit Kryptowährungen wie zum Beispiel Hashgraph, Byteball oder IOTA werden Transaktionen sofort bestätigt, ohne dass dabei der Energieverbrauch besonders hoch ist. Dash verbraucht weitaus weniger Energie als Bitcoin, da die Autorisierung auf einer anderen Struktur basiert. Die Transaktionen werden sofort bestätigt, man muss quasi überhaupt nicht warten.
Kryptowährungen werden bereits regelmäßig für Zahlungen in der Offline-Welt genutzt
Digitale Währungen wurden im Jahr 2017 von der breiten Öffentlichkeit entdeckt, seitdem vervielfachten sich die Kurse. Weitere Entwicklungen stehen noch offen, wir befinden uns erst am Anfang der Geschichte von Kryptowährungen. Die Innovation hat noch großes Potenzial sich im Laufe der Zeit stark zu entwickeln. Sie hat sogar das Potenzial, das Finanzwesen zu revolutionieren.
Der Bitcoin wurde vor zehn Jahren erfunden und war eine Reaktion auf die Finanzkrise, welche mit dem Verlust des Vertrauens in Regierungen, Geschäfts- und Notenbanken einherging. Im System der virtuellen Währung wacht keine Autorität über das Geld, wie in herkömmlichen Finanzsystemen. Ein dezentrales Netzwerk macht diese überflüssig. Man muss Banken und Zentralbanken nicht vertrauen.
Digitale Währungen basieren auf einer Art digitalem Kassenbuch. Hierin werden alle getätigten Transaktionen festgehalten. Dieses wird allerdings nicht auf einem Rechner gespeichert, sondern auf verschiedenen Computern. Mechanismen gewährleisten, dass alle Kopien der Kassenbücher identisch sind und Einträge nur in gegenseitigen Einvernehmen verändert werden können. Vermittler zwischen Gläubigern und Schuldnern auf dem Finanzmarkt werden dadurch überflüssig. Die Transaktionen werden zwischen den Netzwerkteilnehmern getätigt. Diese werden durch Datenaustausch beglaubigt.