Große Verwirrung in der Krypto-Community
Jimmy Song, ein Bitcoin-Entwickler, schlug in einem Tweet vor, Bitcoin-Transaktionen über Kreditkarten abzuwickeln, also einen Umweg zu gehen. Dies sei seiner Meinung nach praktikabler. Allerdings widerspricht dies der grundsätzlichen Vorstellung von Bitcoin als Peer-to-Peer-Geld – weshalb in der Bitcoin-Community nach diesem Tweet erstmal Verwirrung herrschte.
Mit diesem Ansatz schlägt Song eine komplett andere Richtung ein – nämlich die entgegengesetzte. Anstatt die Adaption von Kryptowährungen zu fördern, soll nun wieder verstärkt auf Zahlungen mit Fiatgeld gesetzt werden, insbesondere auf die Kreditkartennutzung. Song hält es für eine sinnvollere und bequemere Strategie, Zahlungen mit der Kreditkarte zu tätigen und anschließend die Gesamtrechnung zu zahlen, indem man den entsprechenden Anteil seiner Bitcoins verkauft.
Er hält Fiat besser für Transaktionen als Krypto
Dieser Vorschlag löste große Verwirrung aus, da Jimmy Song, als einer der wichtigsten Personen hinter dem Bitcoin-Ökosystem, nun Fiat als besser für Transaktionen hält als Krypto. Samson Mow, der CSO von Blockstream bestätigte Song sogar in seiner Ansicht. Er schrieb ebenfalls per Twitter, dass man das beste Werkzeug für die jeweilige Aufgabe nutzen sollte. Man solle seine Bitcoin auf die effizienteste mögliche Weise nutzen. Seiner Meinung nach müssen nicht alle Bitcoin-Transaktionen On-Chain stattfinden.
Doch dies ist nicht im eigentlichen Sinne des Bitcoin. Bereits im Whitepaper steht geschrieben, dass Bitcoin ein elektronisches Peer-to-Peer-Zahlungssystem ist. Es ist nicht herauszulesen, dass man Bitcoin zum Bezahlen nutzen sollte. Gerade weil Zwischeninstanzen überwunden werden, hebt sich der Bitcoin von Fiatgeld ab.
Erst ihre Rolle als Zahlungsmittel bestimmt den Wert einer Währung
Doch warum sollte ein Nutzer überhaupt Bitcoin halten, wenn man für Bitcoin-Transaktionen seine Bitcoin in Fiatgeld tauschen und damit bezahlen soll? Bitcoin-Befürworter argumentieren, dass eine Währung, die lediglich eine reine Wertaufbewahrungsfunktion besitzt, stellt letztlich überhaupt keinen Wert dar. Denn der Wert einer Währung erwächst unter anderem erst aus seiner Rolle als Zahlungsmittel.
Doch was Jimmy Song und Samson Mow aussagen wollten ist, dass nicht jede einzelne Transaktion, die nur 50 Cent beträgt, über die Bitcoin-Blockchain laufen sollte. Erst einmal sollte ein angemessenes Transaktionsvolumen aufgebaut werden, bevor Transaktionen getätigt werden.
Doch was soll eine eine Kryptowährung überhaupt leisten?
Doch an diesem Punkt stellt sich die Frage, was eine Kryptowährung überhaupt leisten soll. Soll sie ein ultimatives Zahlungsmittel im Alltagsleben für jede noch so kleine Transaktion sein? Oder doch eher eine Wertspeicher, mit welchem sich entweder einzelne und große oder kleine und gebündelte Transaktionen tätigen lassen?
Doch dies ist immer noch vom Einzelnen selbst zu entscheiden. Krypto-Nutzer können ihre Coins nach ihren eigenen Vorzügen und Nachteilen nutzen. Denn immerhin sind Kryptowährungen freiwillig im Gegensatz zu Fiatwährungen.