Spekulationen treiben RAM-Preise in die Höhe
Und wieder einmal gibt es Unruhen bei EOS. Zur Erinnerung: Die EOS-Plattform sollte bereits Anfang Juni online gehen, jedoch kam es immer wieder zu Verzögerungen. Zum einen traten immer wieder Bugs auf, zum anderen zog sich die Block Producer Wahl immer wieder länger hin. Letztlich ging EOS erst Mitte Juni live.
Dass das Interesse für EOS nach wie vor da ist, zeigt der aktuelle EOS-Kurs. Investoren haben herausgefunden, dass sie nicht nur auf den EOS-Preis, sondern auch auf den RAM-Preis wetten können. Black.one, das Unternehmen hinter EOS, hat angekündigt, sich an der Block Producer Wahl zu beteiligen.
Es gibt bei EOS 21 Block Producer, die von den EOS Besitzern gewählt wurden und die jede halbe Sekunde einen neuen Block produzieren. Bisher basierte EOS auf Ethereum ERC-20-Token, welche während des ICOs an alle Anleger ausgegeben wurden und beim Start der Plattform gegen normale EOS Token umgetauscht werden sollten. 10% aller Token hat das EOS behalten.
Bei der Wahl der Block Producer können auch die Nutzer abstimmen, da viele der EOS Token auf Börsen liegen. Und auch Block.one, die Firma hinter dem Projekt EOS, möchte sich an den Wahlen beteiligen – anders als angekündigt wurde, dass sie sich mit ihren Tokens aus den Wahlen raushalten wollen. Viele sehen es kritisch an, dass das Unternehmen mit 10% aller Tokens die Wahl natürlich stark beeinflussen kann.
RAM als Spekulationsobjekt
Aber auch die RAM-Preise sind ein heikles Thema. EOS-RAM wird in erster Linie von Entwicklern dezentraler Anwendungen (DApps) benötigt, damit Daten auf der Blockchain gespeichert werden können. Insgesamt ist der Vorrat jedoch begrenzt: Es gibt auf EOS 64 GiB RAM, davon sind derzeit 54,70 GiB reserviert, was 85 Prozent entspricht. Der Speicherplatz kann mit EOS auf der EOS-Blockchain gekauft und auch im Austausch gegen EOS wieder freigegeben werden.
Block Producer verwalten das Angebot von RAM und je nach Höhe des Angebots, ändert sich auch der RAM-Preis. Aktuell sind die Preise für RAM in die Höhe geschnellt. Viele Investoren Erwerben EOS-Token, um Zugang zu den Ressourcen des Netzwerks zu erhalten. Denn wenn man viel Bandbreite möchte, sollte man ausreichend Token ansammeln, um RAM reservieren zu können. Doch die Investoren brauchen die Rechenpower nicht wirklich. Sie spekulieren nur darauf, dass sie irgendwann einmal benötigt wird und treiben die RAM-Preise in die Höhe.
Gibt es eine Lösung für das Problem?
EOS plant jedoch Maßnahmen, die diesem Problem entgegenwirken sollen. Momentan sei die RAM-Politik noch im Entwicklungsstadium, jedoch wird das Unternehmen RAM nicht aus Gründen der Spekulation handeln, sondern möchte die Ressourcen der Plattform nutzen und kein Profit daraus schlagen. Und so steht weiterhin in Frage, wie sich die Blockchain-Industrie vom Spekulations- in einen Anwendungsbereich entwickelt. Der Übergang gestaltet sich derzeit schwierig. Aber bereits zum Mainnet-Start zeigte sich dies, indem es immer wieder Verzögerungen aufgrund von Sicherheitslücken gab.
Derzeit kostet 1 MB EOS RAM über 800 EOS. Wenn die RAM Producer ihre Infrastruktur erweitern, könnten diese mehr RAM freigeben. Dies wäre jedoch mit hohen Kosten verbunden. Die Macht der 21 Block Producer liegt jedoch völlig bei ihnen selbst, da auch einige von ihnen in RAM investiert haben und sich über gute Gewinne freuen können.