Effizientere Informationsverarbeitung aus dem Weltraum dank Blockchain-Technologie
Die Blockchain-Technologie hat großes Potential. Auch die Navigation von Raumfahrzeugen könnte mit der Technologie dezentralisiert werden. Die NASA (National Aeronautics and Space Administration) hat bereits im April Geld für ein Forschungsprojekt freigegeben, mit welchem an der Universität Akron geforscht werden kann. In den kommenden drei Jahren sollen Anwendungsmöglichkeiten der Ethereum-Blockchain für die NASA entwickelt werden. Es soll eine dezentrale und robuste Steuerung und Datenauswertung für unbemannte Raumfahrzeuge hervorgebracht werden.
Blockchain soll Dateninfrastruktur für die Weltraumbehörde schaffen
Indem die Blockchain-Technologie eine Dateninfrastruktur für die Weltraumbehörde schaffen soll, sollen Sonden und Satelliten mehr Aufgaben bewältigen und mehr Daten sammeln können. Die Technologie soll auch mehr Autonomie in die Technik bringen. Mittels der Smart Contracts-Technologie wird ein Raumfahrzeug gebaut, das sozusagen für sich selbst denken kann. Mittels dezentralisierter Datenverarbeitung sollen Sonden selbstständig Hindernissen ausweichen. Dadurch hätten die auf der Erde zurückgebliebenen Wissenschaftler mehr Zeit für die Auswertung von Forschungsdaten, anstatt dass sie sich mit den Gefahren ihrer Raumfahrzeuge beschäftigen müssen.
Mehr Rechenleistung – mehr Daten
Ein Hubble Space Telescope (HST)-Forscher testete ein Blockchain-Netzwerk für die Verarbeitung großer Mengen produzierter Daten. Josh Peek, ein Astronom des Space Telescope Science Institute (STScI), meint, dass das HST, wie andere Weltraumteleskope, millionenfache Stunden Rechenleistung benötigt, um Daten zu verarbeiten – und dies kann ganz schön teuer werden.
Während Forscher in der Vergangenheit nur geringe Mengen an Rechenzeit pro Galaxie verbrauchten – wodurch übrigens grundlegende Ergebnissen erzielt wurden – brachten Fortschritte in der Computertechnologie den Forschern mehr Rechenleistung und folglich auch viel mehr Daten. Peek hofft, dass die Nutzung eines dezentralen Netzwerks eine effizientere Ressourcennutzung ermöglicht, da Forscher ein größeres Netzwerk nutzen können als dieses über eine herkömmliche Serverfarm verfügbar wäre.
Blockchain-Netzwerk verarbeitet enorme Datenmengen
Zu diesem Zweck arbeitet er mit den Blockchain-Startups AIKON und Hadron zusammen, um die Forschungsdaten zu verarbeiten. Insbesondere stellt AIKON eine Schnittstelle bereit, über die Peek die Daten eingeben kann, woraufhin diese von Computern verarbeitet und eingebracht werden und von Hadrons Blockchain-Netzwerk umfasst werden.
Peek vergleicht das Netzwerk mit dem SETI@Home-Programm, das Forschern, die an dem Projekt Search for Extraterrestrial Intelligence (SETI) beteiligt sind, eine ähnliche Crowdsourcing-Rechenleistung ermöglicht. Im Grunde macht der Forscher das gleiche, aber mit einer Blockchain-Plattform.
Hadron ist eine „nützliche“ Proof-of-work-Blockchain, meint AIKON-Mitbegründer Marc Blinder, der die von Peek gelieferten Daten verarbeitet, dessen Rechenzeit mit AIKONs „CPU“ -Token bezahlt werden.
Um die Volatilität zu reduzieren, ist der Wert eines Tokens an die durchschnittlichen Kosten der Rechenleistung gebunden, die von Cloud-Hosting-Diensten erhoben wird. Während geplant ist, dass Forschungsgruppen und andere Kunden CPU-Token kaufen, um Rechenleistung zu mieten, testen Kunden wie Peek derzeit das System mit einem Vorrat an kostenlosen Token.