Ethereum muss sich weiterentwickeln um gegen Konkurrenz zu bestehen
Laut YouTuber und Krypto-Forscher Kevin Rooke basieren 94 der führenden 100 Blockchain-Projekte auf dem Ethereum-Netzwerk und die Ethereum-Community besteht bereits aus mehr als 250.000 Entwicklern.
Unter anderem gehören die Blockchain Ontology mit 1 Milliarde US-Dollar, das auf Sharding fokussierte Blockchain-Projekt Zilliqa mit 850 Millionen US-Dollar und das in China ansässige IoT-Blockchain-Netzwerk VeChain mit 2 Milliarden US-Dollar zu den Projekten im Ethereum-Netzwerk.
Man könne einfach keine großartigen Anwendungen und Produkte erstellen, ohne eine große Entwicklergemeinde hinter sich stehen zu haben, so Rooke. Doch trotz seiner rund 250.000 Entwicklern ist die Ethereum-Branche immer noch recht klein. Das Ethereum Framework Truffle wurde bereits mehr als 500.000 mal downgeloaded und trotz des Preisrückgangs im Jahr 2018 steigt das Interesse der Entwickler nach den Aussagen von Rooke.
Konkurrierende Anwendungen können gefährlich werden
Die Mehrzahl aller Kryptowährungen und Tokens sind abgesehen von zahlungsorientierten Blockchain-Netzwerken wie Bitcoin, Bitcoin Cash, Ripple und Litecoin auf dem Ethereum-Netzwerk aufgebaut. Sogar Tron, die zehntgrößte Kryptowährung auf dem Weltmarkt, ist auf dem ERC20-Token-Standard von Ethereum aufgebaut (wobei dieser sich aktuell zu einer unabhängigen Blockchain entwickelt).
Im vergangenen Jahr sind alternative Blockchain-Protokolle entstanden, welche anstreben, sich zur führenden dezentralen Anwendungsplattform zu entwickeln und eine Alternative zu Ethereum darzustellen. EOS, NEO, Cardano, Qtum und ICON haben bereits eine signifikante Marktpräsenz auf dem globalen Markt erzielt.
Indem diese Mainnets Entwicklern, die dezentralisierte Apps herstellen wollen, alternative Plattformen bieten, bekommt Ethereum ganz schön viel Konkurrenz. Starke Konkurrenz, welche ihren Nutzern Vorteile bringt: Zilliqa bietet beispielsweise Scilla und Sharding und auf dem Tron-Mainnet lässt sich Java installieren.
EOS
Experten schätzen, dass vor allem EOS Ethereum Konkurrenz machen könnte. Bei seinem ICO konnte EOS eine Rekordsumme von 4 Milliarden Dollar einsammeln, auch der deutsche Investor Christian Angermayer ist mit von der Partie. In Hinblick auf die Kursentwicklung stehen die Chancen für EOS gut. Die meisten Kryptowährungen entwickelten sich in den letzten Monaten nur sehr schwach, wohingegen EOS deutlich stark performte. Insbesondere seit dem Launch am 1. Juni sprang der Kurs nochmal deutlich nach oben.
Die Plattform, welche von Vitalik Buterin erfunden wurde, ermöglicht Softwareprogramme, sogenannte Smart Contracts, in denen Vertragsbedingungen programmiert sind. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, können Zahlungen automatisch ausgelöst werden.
Ethereum muss sich weiterentwickeln
Im Gegensatz zu EOS hat Ethereum große Skalierungsprobleme, an denen die Gründer zwar arbeiten, die aber aus strukturellen Gründen nie komplett behoben werden können, da die Netzwerk- und Verschlüsselungskapazitäten durch Mining erzeugt werden, was hohe Kosten verursacht. EOS hingegen braucht kein Mining und hat anders als Ethereum keine Kapazitätsbeschränkungen und keine hohen laufenden Kosten.
Um die Kapazitäten der Blockchain zu erhöhen und diese weniger energieverbrauchend zu machen, sind Updates geplant. Aktuell schafft Ethereum 15 Transaktionen pro Sekunde. Dies ist zu wenig, wenn die Blockchain große Konzerne für sich gewinnen will. Tron schafft 2.000 Transaktionen pro Sekunde. Und auch Zilliqa kann mit sechs Shards zusammen 2.828 Transaktionen pro Sekunde durchführen. Fragt sich, ob Ethereum seine Position verteidigen können wird. Immerhin hat Ethereum mehrere Jahre Vorsprung und eine Reihe von Blockchain-Start-ups basiert ihre Technologie auf Ethereum.