Produktion, Finanzierung und Dokumentation werden digitalisiert
Für die Blockchain-Technologie gibt es neben dem Finanzwesen viele weitere Anwendungsmöglichkeiten. Vor allem in der Logistik-Branche konnten sich in den letzten Monaten viele innovative Projekte entwickeln. Viele dieser Ideen wurden teilweise sogar in der Praxis erprobt – anders als bei vielen anderen Projekten. Die Blockchain-Technologie zeigt sich als echt Bereicherung für Logistik- und Supply-Chain-Anwendungen und wird als ein kostengünstiger und effizienter Weg angesehen, komplexe Lieferketten rund um den Globus zu verfolgen.
Zuletzt verkündete die australische Commonwealth Bank (CBA) den erfolgreichen Abschluss eines Blockchain-Experiments. In Zusammenarbeit mit fünf nationalen und internationalen Supply-Chain-Unternehmen verschickte man 17 Tonnen Mandeln aus Victoria in Australien noch Hamburg. Dabei diente die Ethereum-Plattform als Basis und auch das Internet der Dinge (IoT) spielte im Rahmen des Projekts eine wichtige Rolle.
Die Blockchain-basierte Handelsplattform soll die drei Kernbereiche des Welthandels, Produktion, Finanzierung und Dokumentation, digitalisieren. Mit dem Projekt soll der bürokratische Aufwand für alle beteiligten Unternehmen verringert werden, indem eine moderne, agile, effiziente und transparente Lieferkette geschaffen wurde. Davon würden zuletzt auch die Kunden profitieren, die erstklassige Dienstleistungen geboten bekommen.
IoT-Geräte liefern Daten zum Zustand der Ware
Die IoT-Technologie trug einen bedeutenden Teil zur Transparenzschaffung bei, indem die australische Tech-Firma LX Group das Projekt mit Hard- und Software versorgte. Der Container mit den Mandeln verfügte insgesamt über vier IoT-Geräte, welche den Zustand der Ware überwachten. Die beteiligten Partner konnten zudem jeder Zeit die Transportbedingungen wie die Luftfeuchtigkeit und Temperatur überprüfen. Auch der Zugriff auf für den Zoll relevante Dokumente wie Frachtbriefe und Herkunftsnachweise wurde den Partnern durch die Ethereum-Plattform ermöglicht.
Dies ist nicht das erste Blockchain-Projekt der Commonwealth Bank. Bereits im Jahr 2016 schlossen die Bank und die US-amerikanische Bank Wells Fargo mit Erfolg die erste globale Transaktion zwischen zwei unabhängigen Banken über eine Blockchain ab.
Blockchain für nachhaltigen und zurück verfolgbaren Zucker
Auch in der Zuckerindustrie ermöglicht die Blockchain-Technologie den Käufern Einblicke in die Herkunft des Zuckerrohrs und den Standort der Farm und den Bedingungen die dort gelten. Die Regierung Australiens gewährte für das Projekt des nachhaltigen Zuckers 1,45 Millionen US-Dollar. Das Projekt wird von der Queensland Cane Growers Organization geleitet, welches dank Blockchain-Technologie ermöglicht, alle Transaktionen aufzuzeichnen und sichtbar zu machen.
Weil die Kunden zunehmend nachhaltig erzeugte Produkte verlangen, erklärt das Ministerium für Landwirtschaft und Wasserwirtschaft, dass große Abnehmer von Zucker zukünftig mehr für nachhaltigen Zucker zahlen könnten. Mit der Blockchain-Technologie soll sichergestellt werden, dass der Zucker nachhaltig angebaut wurde. Und die Zuckerrohr-Bauern, die nachhaltige Verfahren nutzen, können für ihr Produkt eine Prämie erhalten.
Auch auf dem australischen Krypto-Markt tut sich einiges: Das Blockchain-Unternehmen Ivy und HiveEx.com, ein Kryptowährungs-OTC-Brokerdienst, verkündeten im Juni ihre Partnerschaft. Mit IvyPay wurde ein neues Produkt hervorgebracht, mit welchem Kryptowährungen validiert und in Australische Dollar gewechselt werden können. Die Plattform nutzt die Know-Your-Customer-Blockchain-Technologie und Smart Contracts durch den IVY-Token.