Facebook’s Kryptowährung soll Transaktionen über WhatsApp ermöglichen
Anfang des Jahres ging bereits das Gerücht um, dass Facebook daran arbeitet, eine eigene Digitalwährung herauszubringen. Im Januar kündigte Facebook-CEO Mark Zuckerberg an, dass sein Unternehmen nach sinnvollen Einsatzgebieten der Blockchain suchen würde.
Scheinbar handelte es sich hierbei nicht nur um ein Gerücht, sondern wahre Taten. Der Social-Media-Konzern gründete im Mai eine eigene Blockchain-Abteilung. Von Insidern der US-Nachrichtenagentur Bloomberg weiß man nun, dass im Silicon Valley an einer Kryptowährung aus dem Hause Facebook gearbeitet wird. Dadurch möchte der Social Media Gigant Transaktionen über den Messenger-Dienst WhatsApp ermöglichen.
Die Bekanntmachung dieser Neuigkeit kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem viele digitale Währungen extrem an Wert verloren haben. Doch die Facebook-Währung soll anders aufgebaut sein, als beispielsweise die Kryptowährung Bitcoin: Aus den Quellen Bloombergs geht hervor, dass es sich bei dem Token um einen Stable Coin handelt. Dieser bildet den Wert von einem US-Dollar ab. Indem eine Kryptowährung an einen anderen Wert oder einen Rohstoff – wie in diesem Fall den Dollar – gekoppelt ist, lassen sich allzu hohe Schwankungen verhindern.
Das Feature kann zuerst von Indiens WhatsApp-Nutzern genutzt werden
Das Projekt befindet sich noch in seiner frühen Entwicklungsphase, wie die Quellen berichten. Zudem sei noch ungeklärt, wie der Coin physisch durch Fiat-Einlagen gedeckt werden soll. Sind diese offenen Fragen geklärt, ist geplant, dass zuerst Indiens WhatsApp-Nutzer das Feature nutzen können. Warum gerade Indien ein interessanter Markt ist?
Laut Weltbank überwiesen allein im Jahr 2017 im Ausland lebende Inder rund 70 Milliarden Dollar in ihr Heimatland. Diese Summe entspricht 2,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts Indiens. Facebook könnte daran mit einem Zahlungsdienst mitverdienen.
Immerhin sind Überweisungen ins Ausland oftmals wegen der hohen Bankgebühren sehr teuer. Eine Digitalwährung könnte für Whatsapp die Kosten für die Nutzer senken, wodurch mehr von dem Geld der Inder tatsächlich in der Heimat ankommen würde. Aktuell nutzen in Indien an die 200 Millionen Menschen den Messenger-Dienst Whatsapp.
Vermutlich spielt der ehemalige Präsident des Zahlungsanbieters PayPal, David Marcus, bei der Entwicklung eine bedeutende Rolle. David Marcus ist bereits seit dem Jahr 2014 bei Facebook eingestellt und war zunächst für die Messenger-Dienst zuständig, derzeit leitet er die Blockchain-Abteilung. Zuvor saß Marcus auch im Verwaltungsrat der Krypto-Börse Coinbase, verließ seinen Posten allerdings, da er Interessenkonflikte verhindern wollte.