Blockchain-Technologie: Deutsche Regierung hält sich zurück
Deutsche Spekulanten und Anleger zeigen trotz fehlender Regulierung langsam immer mehr Interesse an Kryptowährungen, wohingegen Unternehmen nur bedingt Interesse zeigen. Unternehmen haben zwar eine hohe Erwartungshaltung hinsichtlich der Blockchain-Technologie, doch so weit wie Experten es empfehlen, sind deutsche Unternehmen noch lange nicht.
Wenn um darum geht, das Potenzial der Blockchain-Technologie auszuschöpfen, zeigen sich die verantwortlichen Minister in Deutschland gerne zurückhaltend. Obwohl sich Union und SPD noch zu Beginn als Blockchain-Pioniere dargestellt hatten. Die Große Koalition kommuniziert die Botschaft, dass man das Potenzial der neuen Datenbank-Technik erkennt. Diese kann dabei helfen, analoge Vorgänge zu digitalisieren. Doch ein halbes Jahr später, nachdem der Koalitionsvertrag abgeschlossen wurde – in dem das Wort Blockchain recht häufig geschrieben steht – hat sich die Branche entwickelt.
Die Erarbeitung einer Blockchain-Strategie lässt auf sich warten
Berlin ist die Hauptstadt für Blockchain-Technik, die darauf basierenden Digitalwährungen und deren Start-ups. Doch sich jetzt zurücklehnen und abwarten? Das wäre fatal! Im Jahr 2018 waren funktionierende Geschäftsmodelle Ausnahmefälle. Halb vollendete Projekte scheiterten und Betrüger konnten erfolgreich Anleger um ihr Erspartes bringen. Grund hierfür ist aber auch, dass sich in den vergangenen Monaten die Großkoalitionäre anderen Dingen gewidmet hatten, anstatt – wie versprochen – eine Blockchain-Strategie zu erarbeiten.
Die deutsche Bundesregierung hinkt aus diesem Grund inzwischen anderen Akteuren weit hinterher. Wo Ökonomen an der Klassifizierung virtueller Anlagen arbeiten, formuliert der Blockchain-Bundesverband in Berlin umsichtige Regulierungsansätze. Die EU hat erkannt, dass Europa aktiv werden muss um nicht wieder einen wichtigen Baustein der zukünftigen digitalen Wirtschaft in andere Hände zu geben.
Doch 2019 soll mit der Gemütlichkeit der Berliner Minister Schluss sein. Stattdessen muss die Bundesregierung handeln und Gesetze entwickeln, welche Forscher unterstützen, die Finanzaufsicht BaFin stärken und die virtuelle Branche regulieren sollen. Die BaFin braucht mehr Mittel, kriminelle Krypto-Unternehmen hinter Gitter zu bringen und um Krypto-Start-ups zu beraten.
Österreich hat Potenzial der Blockchain-Technologie klar erkannt
In Österreich hat die Forschungs- und Entwicklungseinrichtung mit Fokus auf Blockchain und Distributed Leger Technologies ihren Betrieb aufgenommen. Die cryptix AG wurde im vergangenen Jahr in Zug, dem Schweizer Crypto Valley, gegründet. Nun ist das Unternehmen mit der Eröffnung der cyptix LABS in Wien einen Schritt weiter gegangen.
Dort beschäftigt man sich mit der Erforschung sowie Entwicklung von Kryptowährungen und sieht die Blockchain-Technologie momentan ganz klar im Mittelpunkt des internationalen Geschehens. Der CEO der Schweizer cryptix AG ist der Meinung, dass im kommenden Jahr viele Branchen, besonders das Handlungsfeld der kleinen und mittelständischen Unternehmen große Veränderungen durch die Blockchain-Technologie vollbringen wird.
Eine Studie von Forschern des Instituts für Nuklearphysik der Polnischen Akademie der Wissenschaften belegte, dass die Digitalwährung Bitcoin besser als ihr Ruf ist und echtes Potenzial hat, bald zum Devisenmarkt eine Alternative zu werden. Auch für andere Digitalwährungen könnte dies gelten. Zunächst gilt: Die Blockchain-Technologie in bereits bestehende Systeme zu integrieren, um die Prozesse langfristig zu verbessern. Dabei ist die Nachhaltigkeit der technologischen Verbesserung Dreh- und Angelpunkt des Konzeptes der Firma.