Bestimmt schon einmal gehört: HODL! Doch was bedeutet das eigentlich?
Wenn Bitcoin-Investoren über die Kurse von Kryptowährungen diskutieren, fallen teilweise recht skurrile und lustige Wortschöpfungen. Das Verb „hodl“ ist hierbei eines der wohl bekanntesten Krypto-Idiome. Es handelt sich hierbei schlichtweg um eine bewusst falsch geschriebene Version des englischen Wortes „hold“, welches Bitcoin-Besitzer davon abhalten soll, ihre Krypto-Coins bei starken Kursschwankungen zu verkaufen.
Die Entstehung des Begriffes geht auf einen Post im Forum von Bitcointalk.org vom 18. Dezember 2013 zurück und wurde damals von einem User verwendet, der den Namen GameKyuubi trägt. Der Titel seines Posts lautet „I AM HODLING“ (statt „I AM HOLDING“), in welchem er sich über den gerade abgestürzten Bitcoin-Kurs ärgert und Möchtegern-Trader ihm diesbezüglich sagen, dass er seine Coins vorher hätte verkaufen sollen. Jedoch war es dafür bereits zu spät und so schrieb er darüber, dass er seine Coins nun weiter halten würde und er auf lange Sicht davon schon die Früchte tragen wird.
Der Post eines Betrunkenen geht in die Geschichte ein
Er bezeichnet sich in dem Text selbst als einen lausigen Händler. Und weil er sich beim Verfassen des Titels sogar zwei Mal vertippte, ist er wohl auch ein eher mittelmäßiger Schreiber. Er schreibt in dem Post, dass er den Beitrag mit dem Tippfehler veröffentlichte, weil er diesen bereits zweimal getippt hatte, dieser aber immer noch falsch sei und ihm das letzten Endes egal gewesen sei.
So frustriert GameKyuubi über die Situation war, verfasste er die zweite Hälfte seines Posts dann in Großbuchstaben. Als er seinen Post veröffentlichte, sei der Herr nach eigenen Aussagen nicht mehr ganz nüchtern gewesen. Wenn man sich die Grammatik und Rechtschreibung so ansieht, ist dies wohl zu bestätigen. Er schreibt, dass er Whiskey getrunken habe und außerdem seine Freundin in einer Lesbenbar sei, während der Bitcoin-Kurs gerade crashe.
Für Internet-User sind Tippfehler natürlich ein gefundenes Fressen – der Post prägte dermaßen die Krypto-Community, dass sogar ein Meme entstanden ist und Bitcoin-Kenner den Begriff „Hodl“ bis heute verwenden, wenn sie den Ratschlag erteilen, den Coin weiter zu halten anstatt zu verkaufen. Mittlerweile gibt es sogar T-Shirts, Tassen und sonstigen Merchandise mit dem einprägsamen Motto.
Original-Post mit dem Titel „I AM HODLING“ von Gamekyuubi
Andere Wortschöpfungen rund um Kryptowährungen sind unter anderem:
- Bagholder: Mit diesem Begriff sind Investoren gemeint, die auf die falsche Kryptowährung gesetzt haben und nun im Besitz einer Menge Coins ohne Wert sind. Indem sie diese halten, hoffen sie, wenigstens die Hälfte ihres Investments eines Tages wieder einzufahren. Womöglich wird das jedoch nie passieren.
- Bitcoin Whale: Als Bitcoin-Whales werden die Big-Player im Krypto-Markt bezeichnet, welche sehr viele Coins besitzen. Durch die immense Anzahl sind sie in der Lage, die Marktpreise beliebig zu manipulieren.
- Shilling: Mit diesem Begriff bezeichnet man den Versuch, den Kurs einer virtuellen Währung positiv zu beeinflussen, indem man in Blogposts oder Foren besonders positiv über die Währung berichtet.
- Panic Troll: Ein Panic Troll ist der Gegenspieler von jemanden, der Shilling betreibt. Dieser versucht auf Portalen Nutzer zu überzeugen, dass eine virtuelle Währung, in der Troll investiert hst, kurz vor einem Kurseinbruch steht und wertlos sei. Von den durch Panikmache verursachten Kursabfällen versuchen sie dann zu profitieren.
- Shorting: Hiermit ist gemeint, dass man seine Krypto-Coins verkauft und darauf hofft, dass der Kurs fällt. Später kauft man dann Coins zu einem niedrigeren Wert zurück.
- 51%-Attack: Ein Miner oder eine Gruppe von Minern können, wenn diese über 51 Prozent Rechenkraft verfügen, mit der ein Coin geschürft wird, das Netzwerk übernehmen und sogar die Blockchain nach Belieben umschreiben und sich so Coins stehlen. Dies würde nicht mal auf der Blockchain auffallen.