Höhle der Löwen – Bitcoin-Trader Werbescam
Die Höhle der Löwen ist ein bekanntes TV-Format, das derzeit wöchentlich auf Vox gesendet wird. Das Konzept ist ganz einfach: Erfinder, Start-Ups und junge Gründer bekommen die Chance, ihre Ideen einer Jury, die aus bekannten Investoren besteht, zu präsentieren und so im bestmöglichen Fall einen lukrativen Deal herauszuschlagen. In den letzten Wochen wurde die TV-Sendung fälschlicherweise mit der Plattform „BitcoinTrader“ in Zusammenhang gebracht. Wie genau es zu den Schlagzeilen kam und was tatsächlich dahintersteckt, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Die Höhle der Löwen und das vermeintliche Investment
Seit geraumer Zeit machen gefälschte Artikel und Anzeigen die Runde, die verlauten lassen, dass Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel, beides Investoren und Jurymitglieder bei „Die Höhle der Löwen“, in „BitcoinTrader“, ein Start-Up zweier Studenten, investiert haben sollen. Der vermeintliche Deal? 2,5 Millionen Euro für 20% Geschäftsanteil. Andere Artikel legen wiederum nahe, dass Judith Williams oder Frank Thelen investiert haben sollen. Kurz: Glaubt man diesen Anzeigen, reißen sich die Investoren um Anteile am „BitcoinTrader“.
Fake News und Betrug
Dass es sich hierbei um erstklassige Fake News handelt, wurde schnell klar und die Juroren der „Höhle der Löwen“ sollen bereits Anzeige erstattet haben. Doch das gesamte Ausmaß an Dreistigkeit kam erst nach und nach ans Licht.
Folgt man nämlich einer dieser Anzeigen, die mit Schlagzeilen wie „Der Mega-Deal aus der Höhle der Löwen“ oder „So ein Investment gab es in der Höhle der Löwen noch nie zuvor!“ auf sich aufmerksam machen, gelangt man auf eine Seite, die über das deutsche Start-Up BitcoinTrader berichtet. Der BitcoinTrader soll es ermöglichen, mit einem Einsatz von 250€ innerhalb weniger Minuten einen Gewinn von mehreren tausend Euro zu erzielen. Absolut sicher und risikofrei natürlich.
Der aufmerksame Beobachter dürfte an dieser Stelle bereits stutzig werden, denn natürlich handelt es sich bei dieser Seite um eine Fälschung. Doch der Besucher wird freundlich dazu eingeladen, BitcoinTrader doch gleich selbst auszuprobieren. 250€ einzahlen, abwarten und kräftig Kohle abräumen – klingt schon verdammt gut, oder?
Nur existiert leider schlicht und einfach keine Methode, mit der in kurzer Zeit ohne jedes Risiko hohe Gewinne eingefahren werden können und auch das Start-Up ist eine bloße Täuschung: Es gibt kein Unternehmen mit dem Namen BitcoinTrader. Letztendlich steht also fest, dass es sich hier um einen riesigen Betrug handelt, der an Dreistigkeit kaum zu übertreffen sein dürfte. Die Betrüger hatten es wohl hauptsächlich auf die so ergaunerten persönlichen Daten und das Geld leichtgläubiger User abgesehen.
Tipps: Wie schützt man sich vor einer solchen Abzocke?
Da stellt sich natürlich die Frage, ob und wie man sich vor einem solchen Betrug schützen und dafür sorgen kann, nicht auf Abzocken hereinzufallen.
Werbeanzeigen genau betrachten
Betrachtet man Werbeanzeigen ausgiebig, kann eine seriöse Anzeige meist schon von Vorne herein von einer Anzeige, hinter der betrügerische Absichten stecken, unterschieden werden. Ein reißerisches Design oder Rechtschreibfehler können beispielsweise als eher schlechte Zeichen gewertet werden.
URL beachten
Die URL kann einen weiteren Hinweis liefern. Unterscheidet sich die URL, die in der Werbeanzeige angezeigt wird, von der tatsächlichen URL, hat dies meist nichts Gutes zu bedeuten.
Versprechungen hinterfragen
Vor Abzocke schützt von Haus aus ein gesunder Menschenverstand. Klingt eine Versprechung zu schön, um wahr sein zu können, ist sie das mit großer Wahrscheinlichkeit auch. Werden beispielsweise hohe Geldgewinne zu kleinem oder nicht-existentem Risiko in Aussicht gestellt, ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Glauben Sie also nicht alles, was Sie lesen, sondern hinterfragen Sie auffallend großzügige Angebote besonders kritisch.
Im Zweifel nicht reagieren
Ist man sich partout nicht sicher, ob man es mit einem seriösen Angebot oder einer Abzocke zu tun hat, sollte man sich im Zweifelsfall nicht darauf einlassen.
Fazit: Kein BitcoinTrader, kein Super-Deal
Das Ende der Geschichte? Es gibt weder den BitcoinTrader, noch irgendein Investment. Die Jury der „Höhle der Löwen“ betont einstimmig, dass es sich hier um einen gut geplanten und kreativen, aber schlussendlich dennoch recht leicht durchschaubaren Betrug handelt. Bislang ist noch nicht bekannt, wer genau dahintersteckt und noch immer sind nicht alle Anzeigen dieser Art aus dem Netz verschwunden. Betroffene, die auf diesen Scam hereingefallen sind, sollten einen anwältlichen Rat einholen und sich über Möglichkeiten informieren, ihr Geld zurück zu bekommen.