Indien: Blockchain soll in staatliche Anwendungen implementiert werden
Die Telangana State Information Technology-, Elektronik- und Kommunikationsabteilung (ITE & C) hat ein Memorandum of Understanding (MoU) mit dem IT-Dienstleistungsriesen Tech Mahindra unterzeichnet, um Indiens ersten Blockchain-Bezirk zu erschaffen.
Wie die indische Wirtschaftszeitung Economic Times berichtet, soll der Blockchain-Bezirk heimischen Blockchain-Startups und Unternehmen einen Standort bieten, wo reale Anwendungen der dezentralen Technologie entwickelt werden. Insbesondere sollen diese Bezirke in Hyderabad liegen, der Hauptstadt des Bundesstaates, die für ihre Technologie-Entwicklungen der letzten Jahrzehnte bekannt ist.
Der staatliche IT-Minister KT Rama Rao äußert, dass die Telangana-Regierung stolz darauf ist, den ersten Blockchain-Bezirk in Indien zu erschaffen. Der leitende Regierungsbeamte fügte hinzu, dass mit der Unterstützung von Tech Mahindra ein globaler Benchmark für die Bereitstellung innovativer Blockchain-Technologielösungen und -plattformen in allen Branchen bereitgestellt werden soll.
Blockchain-Start-ups sollen regulatorisch und politisch unterstützt werden
Die Landesregierung hat sich insbesondere dazu verpflichtet, sowohl Unternehmen als auch Start-ups im Blockchain-Sektor regulatorisch und auch politisch zu unterstützen, um die Integration der Blockchain-Technologie im In- und Ausland zu fördern.
Zeitgleich, mit dem Start des Bezirks soll, wie Tech Mahindra ankündigte, auch ein großes Blockchain-Projekt im Bezirk starten. Das Projekt, das als Eleven01-Protokoll bezeichnet wird, soll eine staatlich konforme Plattform für Start-ups bereitstellen, mit der dezentrale Anwendungen erstellt werden können, die in der Lage sind, mehr als 10.000 Transaktionen pro Sekunde durchzuführen.
In einer Mitteilung von Tech Mahindra heißt es, dass das Protokoll ein ganzes Ökosystem von Dienstleistungen für indische Blockchain-Startups antreiben wird, von Beratern, über Gründerzentren, einem Center for Excellence (COEs) und Venture-Fonds. Dadurch sollen Blockchain-Startups in ihrer Frühphase jegliche Unterstützung erhalten.
Blockchain soll in Staatsangelegenheiten Transparenz schaffen und Betrug reduzieren
Der Blockchain-Bezirk und die neue Plattform schließen sich einer wachsenden Liste von Blockchain-Initiativen an, die Telangana unternimmt. Vor über einem Jahr begannen Telangana und der Nachbarstaat Andhra Pradesh, ihre Grundbücher auf einer Blockchain aufzuzeichnen. Die Staatsbeamten in Telangana möchten zukünftig die Blockchain-Technologie noch verstärkter nutzen, um Transparenz zu schaffen und Betrug innerhalb der Regierungsbehörden zu reduzieren.
Die Regierung von Andhra Pradesh ist außerdem Mitglied der Enterprise Ethereum Alliance (EEA), einer Arbeitsgruppe von Unternehmen und Organisationen, die Open-Source-Technologien von Ethereum für Unternehmensanwendungen nutzen.  Die Stadt Visakhapatnam bzw. Vizag, ist auch als Zentrum für Industrie-Start-ups im Rahmen ihrer von der Regierung unterstützten „FinTech Valley“ -Initiative bekannt.
Blockchain-Technologie wird zunehmend eingeführt
Die Blockchain-Technologie wird zunehmend von staatlichen und kommunalen Regierungen eingeführt, um ihre Operationen effizienter und sicherer zu machen. Ende Juli gab die Regierung Kataloniens bekannt, dass man plant, die Technologie bis Ende 2018 in alle Bereiche der öffentlichen Verwaltung zu implementieren.
Die Stadtverwaltung von Riyadh in Saudi-Arabien schloss sich Anfang Juli mit dem Technologie-Riesen IBM zusammen, um gemeinsam eine Strategie zu entwickeln, welche die Regierungsdienste und die Transaktionen durch den Einsatz der innovativen Technologie verbessern soll.