Gewinne aus Krypto-Geschäften werden in Millionenhöhe veruntreut
Japan kündigte Maßnahmen zur Regulierung von Kryptowährungen an. In Zukunft sollen Bitcoin & Co. noch strenger kontrolliert werden. Sind diese Ankündigungen etwa ein Vorgeschmack auf den G20-Gipfel Ende Juni? Der Grund für diese Ankündigung ist die Sammlung und Auswertung von Daten, welche belegen, dass Händler ihre Gewinne aus Kryptowährungen veruntreut haben – und zwar in Millionenhöhe. Die Behörden sind der Meinung, dass man legitime Steuern auf Gewinne aus Handelsgeschäften abführen muss, wenn Bitcoin als legitimes Zahlungsmittel anerkannt wird.
Man verbindet den Namen Satoshi Nakamoto gerne mit Japan, auch wenn nach wie vor ungeklärt ist, wer die Identität hinter diesem Pseudonym ist. Japan gilt als sehr technikaffin und erkannte Digitalwährungen bereits vor zwei Jahren als offizielles Zahlungsmittel an. Somit stehen Kryptowährungen in Konkurrenz zu der Landeswährung Yen. Der Yen steht ebenso wie der Bitcoin im steuerrechtlichen Interesse der japanischen Regierung.
Nachforschungen der Steuerbehörde Japans lassen tief blicken
Nun hat die Steuerbehörde Japans bezüglich der Steuerflucht von Firmen und Privatpersonen Nachforschungen angestellt. Da der Umfang der Erhebungen der Behörde nur beschränkt sind, können diese nicht als repräsentativ angesehen werden. Dennoch verschaffen sie tiefe Einblicke. Das Dokument könnte beim G20 Gipfel in Japan die eine oder andere Diskussion fördern.
In den letzten Jahren haben rund 50 Privatpersonen und 30 Unternehmen mindestens 93 Millionen US-Dollar veruntreut, wie aus einem Artikel der japanischen Tageszeitung Asahi Shimbun hervorgeht. Offenbar stammen die Gewinne überwiegend aus Handelsaktivitäten aus dem Jahr 2017. Die Studienleiter befragten mehrere Betreiber von Krypto-Exchanges nach den Namen und den zugehörigen Transaktionen der Kunden. Diejenigen, die durch das Trading hohe Summen verdient hatten, standen dabei im Fokus der Steuerfahnder.
Krypto-Handel in Japan sehr beliebt
In Japan werden Gewinne aus Handelsgeschäften mit digitalen Währungen als „Sonstiges Einkommen“ eingestuft. Man muss diese Gewinne erst steuerlich erfassen, wenn sie jährlich eine Summe von 200.000 Yen übersteigen, was in etwa 1.800 USD entspricht. Je nachdem wie hoch die Gewinne ausfallen, kann der Steuersatz bis zu 55 Prozent ausmachen. Bei Gewinnen, die aus Aktienverkäufen hervorgehen, liegt der Steuersatz bei nur 20 Prozent.
Dennoch in Japan der Handel mit Kryptowährungen sehr beliebt. Im Jahr 2017 betrug das Handelsvolumen von fünf größeren Digitalwährungen laut der Japan Virtual Currency Association auf Exchanges in Japan rund 70 Billionen Yen. Lediglich das Trading auf Exchanges außerhalb Japans und die Nutzung anonymer Kryptowährungen seien für Steuerbehörden Japans problematisch. Es gibt immer mehr Meldungen darüber, wie man als Privatperson oder Unternehmen Gewinne aus dem Krypto-Handel am Fiskus vorbeiführen kann.
Nun ist ein neues System geplant, dass den Krypto-Handel transparenter machen soll. Steuerbehörden dürfen sich dann unter gewissen Voraussetzungen die Namen der Kunden von den Krypto-Exchanges erfragen. Kommen die Betreiber einer Exchange ihrer Auskunftspflicht nicht nach, müssen diese mit einer Geldstrafe rechnen.